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Nanotechnologie

Die Nanotechnologie ist ein Fachgebiet der angewandten Wissenschaften und Technologien, das sich mit der gezielten Beeinflussung von Materie auf atomarer und molekularer Ebene, normalerweise im Bereich von unter 100 Nanometern, befasst. Nanomaterialien können ganz andere physikalische und chemische Eigenschaften aufweisen als dieselben Stoffe in normalen Abmessungen, z. B. eine erhöhte chemische Reaktivität aufgrund der größeren spezifischen Oberfläche.

Nanotechnologien ermöglichen die Steuerung der Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird. von Lebensmittelinhaltsstoffen auf molekularer Ebene. Nanotechnologische Erzeugnisse könnten in der Zukunft einen erheblichen Einfluss auf den Lebens- und Futtermittelsektor haben, da sie potenziell Vorteile für Industrie und Verbraucher bieten. Dennoch dürfen mögliche Risiken nicht außer Acht gelassen werden. Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt erforschen und entwickeln derzeit Anwendungen auf Gebieten wie etwa der Beeinflussung der mechanischen und sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln – z. B. um deren Geschmack oder Beschaffenheit zu verändern – sowie der Veränderung des Nährwerts. Die Nanotechnologie kann aber auch bei der Lebensmittelverpackung eingesetzt werden, beispielsweise um Lebensmittel besser zu schützen oder um zu bestimmen, wie frisch ein Lebensmittel ist. Die spezifischen Eigenschaften und Merkmale von Nanomaterialien müssen auf sämtliche potenziellen Gesundheitsrisiken hin untersucht werden.

Aktuelles

Zwei Jahre nach der Veröffentlichung der Nano-Leitlinien 2021 nanotecnologie (Guidance on Particle – Technical Requirements und Guidance on Nano – Risk Assessment) bitten wir unsere Interessengruppen um Rückmeldungen zu den bei der Umsetzung gewonnenen Erkenntnissen. Ihre Erkenntnisse können uns dabei helfen, weitere Leitlinien für Antragsteller und Risikobewerter bereitzustellen.

Nehmen Sie an unserer Umfrage teil (Frist: 30. April 2024)!

Wir möchten insbesondere Folgendes erfahren:

  • Die Klarheit der Leitlinien und die Herausforderungen, die bei ihrer Anwendung auftreten.
  • Ihre Optimierungsvorschläge für eine künftige Aktualisierung dieser Leitfäden.
  • Informationen über das verfügbare Fachwissen auf dem Gebiet der Nanotechnologien.
     

Meilensteine

  1. 2024

    Februar

    Experten klären 'den Einsatz der dynamischen Lichtstreuung (DLS) und anderer Lichtstreumethoden zur Charakterisierung der Partikelgrößenverteilung' auf der 50. Sitzung der Arbeitsgruppe für Nanotechnologien(siehe Anhang I).

  2. 2023

    Die Nanotechnologie war einer von vier Bereichen der Lebensmittelinnovation, die auf dem EFSA-Workshop Future Food and Feed Lab - Stakeholder workshop on new food/feed sources and technologies im März 2023 behandelt wurden.

  3. 2022

    November

    Ein neuer Anhang zur Abbau-/Auflösungsrate unter sauren Bedingungen aktualisiert bestehende Leitlinien. Die EFSA erörtert die Umsetzung ihres Nano-Leitliniendokuments mit Interessengruppen für Futtermittelzusatzstoffe.

  4. Juni

    Das Projekt NAMs4NANO startet mit dem Ziel, Methoden und Fallstudien zu entwickeln und den Einsatz neuer Methoden (NAMs) bei den Nanotechnologiebewertungen der EFSA zu fördern.

  5. April

    Interessenvertreter nehmen an einem Nanotechnologie-Workshop teil, der sich mit den Informationsanforderungen für Antragsteller sowie den Dienstleistungen und Hilfsmitteln befasst, die Antragstellern bei der Vorbereitung von Dossiers zur Einreichung bei der EFSA zur Verfügung stehen.

  6. 2021

    August

    Zwei neue Leitliniendokumente der EFSA - zur Gesundheit von Mensch und Tier sowie zu den Anforderungen an regulierte Lebens- und Futtermittelanträge - verdeutlichen, wie die Wissenschaftler der EFSA bei der Bewertung von Nanomaterialien in der Lebens- und Futtermittelkette vorgehen. Sie legen die Daten- und Informationsanforderungen für Antragsteller fest, die Materialien zur Bewertung im Rahmen von EU-Marktzulassungsverfahren einreichen.

  7. Mai

    Veranstaltet die EFSA ein wissenschaftliches Kolloquium zum Thema „A coordinated approach to assess the human health risks of micro- and nanoplastics in food“ (Ein koordinierter Ansatz zur Bewertung der Gesundheitsrisiken von Mikro- und Nanokunststoffen in Lebensmitteln).

  8. 2020

    November

    Veröffentlicht die EFSA einen externen Bericht, in dem alle bestehenden Leitlinien und anderen veröffentlichten Quellen zusammengestellt wurden, die für die Umweltrisikobewertung von Nanomaterialien relevant sind. Der Bericht wird die Grundlage für künftige EFSA-Leitlinien zur Bewertung der Umweltrisiken aus der Anwendung von  Nanowissenschaft Lehre von Nanomaterialien. und Nanotechnologie in der Lebens- und Futtermittelkette bilden.

  9. Juli

    Die EFSA bittet um Rückmeldungen zum Entwurf technischer Leitlinien für technische Anforderungen an geregelte Anwendungen von Lebens- und Futtermitteln zum Nachweis kleiner Partikel, einschließlich Nanopartikeln.

  10. 2018

    Juli

    Neue Leitlinien zur Bewertung der Sicherheit von Anwendungen der Nanowissenschaft und Nanotechnologie für Mensch und Tier werden veröffentlicht. Sie enthalten praktische Ratschläge zu den Tests und den anzuwendenden Methoden.

  11. 2016

    Juni

    Die Wissenschaftler der EFSA geben einen Überblick über den Stand der Wissenschaft im Bereich Mikro- und Nanokunststoffe als Kontaminanten in Lebensmitteln.

  12. 2011

    Mai

  13. 2010

    Der Beirat der EFSA richtet das Nano Network ein, um die Zusammenarbeit und Vernetzung mit den Mitgliedstaaten im Bereich der Nanowissenschaften auszubauen.

  14. 2009

    März

Rolle der EFSA

Seit 2006 verfolgt die EFSA die Entwicklungen im Bereich der Nanotechnologie im Rahmen ihres Auftrags - der Bereitstellung unabhängiger wissenschaftlicher Beratung und technischer Unterstützung für Risikomanager - einschließlich der Überprüfung des aktuellen Wissensstandes und der neuesten Entwicklungen in der Nanotechnologie im Hinblick auf Lebens- und Futtermittel.

Der Wissenschaftliche Ausschuss der EFSA bietet wissenschaftliche Beratung zur Bewertung von Anträgen von Lebensmittelunternehmen auf Verwendung von (technisch hergestellten) Nanomaterialien in Lebensmittelzusatzstoffen, Enzymen, Aromen, Materialien mit Lebensmittelkontakt, neuartigen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Futtermittelzusatzstoffen und Pestiziden. Die Arbeit befasst sich mit den Risiken von Nanomaterialien und Nanopartikeln, die in der Nahrungskette vorhanden sein könnten, für die Gesundheit von Mensch und Tier. In Zukunft wird diese Beratung auch auf die Bewertung der Umweltauswirkungen von Nanopartikeln ausgedehnt.

Die wissenschaftlichen Gremien der EFSA berücksichtigen die Empfehlungen des Wissenschaftlichen Ausschusses bei ihren Sicherheitsbewertungen spezifischer Nanomaterialien, z. B. in den Bereichen Lebensmittelzusatzstoffe, neuartige Lebensmittel und Materialien mit Lebensmittelkontakt.

Diese Empfehlungen können auch vom Nano-Netzwerk der EFSA berücksichtigt werden, das die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen der EFSA und den Mitgliedstaaten im Bereich der Nanowissenschaft und Nanotechnologie im Zusammenhang mit der Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. der Lebens- und Futtermittelsicherheit fördert. Das Netzwerk erleichtert den Austausch von Informationen und Fachwissen, verbessert den Dialog und fördert das gegenseitige Verständnis für die Grundsätze der Risikobewertung zwischen der EFSA und den Mitgliedstaaten. Wir veröffentlichen einen Jahresbericht über die Aktivitäten des Netzwerks.

  • Antragsteller und andere Interessengruppen, die Unterstützung bei der Anwendung des Leitliniendokuments zur Nanotechnologie benötigen, können eine Anfrage über den Dienst „Stellen Sie der EFSA eine Frage“ einreichen.

EU-Rechtsrahmen

Die Europäische Union hat sich für einen „integrierten, sicheren und verantwortungsvollen Ansatz“ bei der Entwicklung von Nanotechnologien entschieden. Dieser umfasst:

FAQ

Nanotechnologien verwenden Stoffe, die in sehr kleinen Volumina vorliegen. Ein Nanometer (nm) ist ein Milliardstel Meter (der Begriff ist von dem griechischen Wort nanos, Zwerg, abgeleitet). Chemische Stoffe werden im Allgemeinen als Nanomaterialien betrachtet, wenn sie eine Größe von etwa 100 nm oder kleiner aufweisen.
Sehr kleine chemische Stoffe können andere Eigenschaften als Stoffe mit anderen Partikelgrößen aufweisen. Dies kann neue Möglichkeiten für die Herstellung von Produkten wie Medikamenten, Kosmetik und Lebensmitteln bieten, bei der das geänderte Verhalten genutzt werden kann. Dieses gegenüber größeren chemischen Stoffen veränderte Verhalten kann jedoch auch mögliche Risiken bergen.
Nanotechnologie weist eine Reihe von konkreten oder potenziellen Einsatzmöglichkeiten auf. Beispielsweise sind Sonnenschutzmittel auf dem Markt, die durch den Einsatz nanopartikulärer chemischer Stoffe transparent statt opak wirken und dennoch einen Schutz vor UV-Strahlen bieten. Im Lebensmittelbereich können nanopartikuläre Stoffe eingesetzt werden, um die Lebensmittelverpackung zu verbessern oder den Nährwert eines Produktes zu erhöhen.
Aufgrund der Eigenschaften und Merkmale, die bei anderen Partikelgrößen von Stoffen nicht zu beobachten sind, können Stoffe in Nanoform Risiken beinhalten. Der Einsatz nanopartikulärer Stoffe bietet zwar potenziell nützliche Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile, es müssen jedoch auch mögliche Risiken berücksichtigt werden. In deren Bewertung in Bezug auf die Lebensmittelkette besteht die Aufgabe der EFSA. Die EFSA bietet unabhängige wissenschaftliche Beratung für Risikomanager in Europa zur Entscheidungsfindung über geeignete Maßnahmen für den Verbraucherschutz.
Für die Zulassung von in Europa verkauften Produkten sind die Europäische Gemeinschaft und die Mitgliedstaaten zuständig. Die EFSA hat keine Informationen über die sich auf dem Markt befindlichen Produkte, da dies nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Die Technologie für einige Anwendungen ist jedoch vorhanden und möglicherweise sind Produkte von außerhalb Europas auf dem Markt, die Stoffe in Nanoform entweder im Produkt oder in seiner Verpackung enthalten.
Die Regulierung liegt nicht im Aufgabenbereich der EFSA, die unabhängige wissenschaftliche Beratung für Risikomanager bietet. Es liegt in der Zuständigkeit von Risikomanagern, unter Berücksichtigung der Gutachten der EFSA über geeignete Maßnahmen zu entscheiden und geltende Rechtsvorschriften zu bewerten - Information der EG über Regelungsaspekte bei Nanomaterialien