Bewertungsinstrumente und Ressourcen
Wissenschaftliche Bewertungen erfordern oft die Analyse großer Datenmengen. Durchdachte Modellierungstechniken sind etablierte alternative Ansätze, wenn wissenschaftliche Daten fehlen oder nicht vorhanden sind.
Die Wissenschaftler, Statistiker und technischen Mitarbeiter der EFSA haben eine Reihe von Instrumenten zur schnellen Verarbeitung von Informationen, zur Unterstützung einer konsistenten Analyse und zur Meldung von Ergebnissen sowie zur Vorhersagemodellierung entwickelt und in Betrieb genommen.
Die folgenden Ressourcen stehen sämtlichen Personen zur Verfügung, die an Bewertungen der Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln beteiligt sind (z. B. Bewerter, Antragsteller, Softwareentwickler).
Repositorium und Plattformen
Knowledge Junction | Zenodo
Knowledge Junction ist ein kuratiertes, offenes Repositorium für den Austausch von Daten und unterstützenden Materialien für die Bewertung von Risiken für die Lebens- und Futtermittelsicherheit. Der Speicher enthält Datenbanken, Modelle, Berichte, Literaturüberblicke usw. Jeder kann in nur wenigen einfachen Schritten Ressourcen auf die Knowledge Junction hochladen. Ihr Ziel ist es, die Transparenz, die Reproduzierbarkeit und die Wiederverwendbarkeit von Daten zu verbessern.
EFSA R4EU
Die EFSA R4EU-Plattform stellt eine Reihe von verschiedenen Modulen mit unterschiedlichen Funktionen für die Modellierung bereit, die häufig für Bewertungen durch die EFSA verwendet wird. Bestehende Modelle umfassen Benchmark-Dosis, Analyse der Mehrfachresistenz gegen Arzneimittel, Risikobewertung anhand von Monte Carlo, risikobasierte Überwachungssysteme, Probengrößenrechner, explorative Analyse für die räumlich-zeitliche Epidemiologie und das automatische Auszugs- und Volltext-Screening mit Hilfe von maschinellem Lernen. Benutzerhandbuch
EFSA: API-Entwicklerportal [beta]
Das EFSA:API „Entwicklerportal“ nutzt Anwendungsprogrammierschnittstellen (API), um die IT-Ressourcen der EFSA für Softwareentwickler leichter zugänglich zu machen. So können diese kreative neue Apps und Tools entwickeln, die von den für die Bewertung der Lebensmittelsicherheit zuständigen Stellen genutzt werden können. Derzeit in der Beta-Version.
EFSA-Fachzeitschriften über die Darstellung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten
Die EFSA-Fachzeitschriften über die Darstellung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten bieten detaillierte Darstellungen und Informationen über 36 durch Vektoren übertragene Krankheiten. Diese umfassen den Krankheitserreger, die Übertragung, die geografische Verteilung, potenzielle beteiligte Vektoren, die Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren und verfügbare Vorbeugungs- und Kontrollmaßnahmen.
Bewertungsberechnungstools
EFSA One Health Ganzgenomsequenzierungssystem (WGS)
Das EFSA One Health WGS System ist eine Plattform für die Sammlung und Analyse von WGS-basierten molekularen Typisierungsdaten zu Salmonellen, Listeriamonocytogenes und Escherichiacoli in Lebensmitteln und Tieren. Die Daten werden hochgeladen und sind für die zuständigen Behörden im Bereich der Lebensmittelsicherheit der EU-Mitgliedstaaten und der EWR-Länder zugänglich. Die Plattform interagiert mit dem entsprechenden Datenerfassungssystem des ECDC.
Verbraucherexposition gegenüber Futtermittelzusatzstoffen (Feed Additive Consumer Exposure, FACE)
Der FACE-Rechner schätzt die chronische und akute ernährungsbedingte Exposition gegenüber Rückständen von Futtermittelzusatzstoffen und ihren Metaboliten in Lebensmitteln tierischen Ursprungs.
Rechner für die sichere Höchstkonzentration von Futtermittelzusatzstoffen im Futter für Zielarten (Feed Additives Maximum Safe Concentration in Feed for Target Species calculator, FACTS)
Das FACTS-Tool schätzt die sichere Höchstkonzentration von Futtermittelzusatzstoffen in Futtermitteln für verschiedene Tierkategorien und -arten.
Modell der Aufnahme von Lebensmittelenzymen (Food Enzyme Intake Model, FEIM)
Das FEIM-Tool schätzt die chronische ernährungsbedingte Exposition gegenüber Lebensmittelenzymen in der Lebensmittelverarbeitung. Es nutzt zusammenfassende Statistiken zu Lebensmittelkonsumdaten, die von Mitgliedstaaten erfasst wurden.
Modell 2.0 der Aufnahme von Lebensmittelzusatzstoffen (Food Additives Intake Model 2.0, FAIM)
Das FAIM-Tool schätzt die chronische ernährungsbedingte Exposition gegenüber Lebensmittelzusatzstoffen, einschließlich neuer Lebensmittelzusatzstoffe oder zulässiger Lebensmittelzusatzstoffe, für die eine neue Verwendung vorgeschlagen wurde. Die Ergebnisse werden für verschiedene Populationsgruppen (z. B. Säuglinge, Kleinkinder, Erwachsene usw.) und für verschiedene Länder bereitgestellt.
PRIMo und andere Pestizidbewertungstools
Verschiedene pestizidbezogene Berechnungstools und Modelle unterstützen Bewerter, Manager und Antragsteller bei Pestizidbewertungen. Dazu gehören das Modell der Aufnahme von Pestizidrückständen (Pesticide Residues Intake Model, PRIMo), Modelle zum Verbleib von Pestiziden, nicht ernährungsbedingte Exposition (Bediener, Arbeiter, Anwohner und Zuschauer) gegenüber Pestiziden, dermale Resorption und Risiken für Bienen.
Schnelle Beurteilung der Belastung durch Kontaminanten (Rapid Assessment of Contaminant Exposure, RACE)
Das RACE-Tool bietet Schätzungen der akuten und chronischen Exposition verschiedener Populationsgruppen gegenüber chemischen Kontaminanten aus einzelnen Lebensmitteln und vergleicht das Ergebnis mit dem gesundheitsbezogenen Richtwert oder anderen relevanten toxikologischen Referenzpunkten. Siehe die vollständige Beschreibung mit Benutzerhandbuch (Anhang J). Hier können Sie sich registrieren: servicedesk [at] efsa.europa.eu
Risikobewertung für Infektionskrankheiten bei Tieren (MINTRISK)
Die Methode zur integrierten Risikobewertung für Infektionskrankheiten bei Tieren ermöglicht die Risikobewertung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten bei Nutz- und Haustieren. Sie wurde von Wageningen BioVeterinary Research und Wageningen Economic Research entwickelt und verfügt über spezifische Funktionen für Bewertungen, die in den Aufgabenbereich der EFSA fallen.