Pflanzengesundheit
Gesunde Pflanzen sind für eine sichere und nachhaltige Lebensmittelproduktion und eine gesunde Umwelt unerlässlich.
Schädlinge wie Bakterien, Viren, Pilze, Nematoden, Insekten und Milben können der Gesundheit von Pflanzen schaden.
Die Einschleppung und Ausbreitung von Pflanzenschädlingen, die häufig mit dem Handel einhergehen, stellen eine ernsthafte Bedrohung für Nutzpflanzen, Wälder, natürliche Vegetation und Landschaftsbepflanzung dar. Dies kann weitreichende wirtschaftliche, soziale und ökologische Folgen mit möglichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.
In der Europäischen Union (EU) gibt es Vorschriften zur Verhinderung der Einschleppung und Ausbreitung von Pflanzenschädlingen, die von außerhalb der EU stammen und als Unionsquarantäneschädlinge bekannt sind.
Die EFSA unterstützt die Entscheidungsfindung der EU in Bezug auf Schutzmaßnahmen, indem sie neu auftretende Bedrohungen für Pflanzen identifiziert und die EU-Risikomanager informiert.
Unsere Wissenschaftler bewerten darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit der Einschleppung und Ausbreitung von Schädlingen, die möglichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Umwelt in der EU und die Möglichkeiten zur Risikominderung.
Ferner unterstützen wir die EU-Mitgliedstaaten bei der Vorbereitung und Gestaltung von Schädlingserhebungen, damit Schädlinge in einem frühen Stadium nach ihrem Auftreten erkannt werden.
Meilensteine
2024
Die EFSA startet eine neue Initiative zur Stärkung der Krisenvorsorge im Bereich der Pflanzengesundheit durch Schulungen für Fachkräfte in der Schädlingsüberwachung.
2023
Dezember
Die EFSA aktualisiert die Wirtspflanzen-Datenbank für Xylella fastidiosa, ein wichtiges Instrument für die Bewertung und das Management von Risiken sowie die Forschung. Diese Datenbank enthält Daten aus Forschungsarbeiten, die vor dem 30. Juni 2023 veröffentlicht wurden.
Die EFSA führt das RiPEST (Risk-based Pest Survey Tool) ein: ein Instrument, das bei der Planung und Durchführung statistisch fundierter und risikobasierter Erhebungen über Pflanzenschädlinge helfen soll.
September
Die EFSA veröffentlicht eine interaktive Übersichtstafel mit den Ergebnissen ihrer Tätigkeiten zur strategischen Früherkennung von Pflanzenschädlingen, die eine Bedrohung für die Europäische Union darstellen können.
August
Die EFSA organisiert die vierte Europäische Konferenz über Xylella fastidiosa in Lyon, Frankreich. An der Veranstaltung nehmen rund 300 Forschende, Risikobewerter, Risikomanager und Interessenvertreter persönlich und online teil, um die Ergebnisse der neuen Forschungsarbeiten seit dem erstmaligen Nachweis von X. fastidiosa in Europa im Jahr 2013 zu erörtern.
Juli
Die EFSA startet in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und Partnern in den EU-Mitgliedstaaten die Kampagne #PlantHealth4Life. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Pflanzengesundheit und ihre Verbindung zu unserem Alltag zu schärfen.
Mai
Die EFSA veröffentlicht ihre erste quantitative Schadorganismus-Risikobewertung mit Klimawandelszenarien für die invasive Insektenart Elasmopalpus lignosellus.
2021
Oktober
Die EFSA veröffentlicht das Verzeichnis des Toolkits zur Überwachung von Pflanzenschädlingen. Dadurch wird der Zugang zu den Veröffentlichungen der EFSA vereinfacht, die den EU-Mitgliedstaaten bei der Planung und Durchführung ihrer Erhebungen über Quarantäneschädlinge als Hilfestellung dienen.
2020
September
Die EFSA veröffentlicht allgemeine Leitlinien für statistisch fundierte und risikobasierte Erhebungen über Pflanzenschädlinge.
Januar
Die EFSA veröffentlicht ihre erste Risikobewertung für die Wareneinfuhr aus einem Drittland bei einer Pflanze mit hohem Risiko. Gegenstand der Bewertung sind Pflanzen der Art Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die ArtAlbizia julibrissin aus Israel.
2019
September
Die EFSA veröffentlicht ihren ersten monatlichen Newsletter zum Thema strategische Früherkennung für Pflanzengesundheit.
April
Die EFSA veröffentlicht ihren ersten Leitfaden zur Risikobewertung für die Wareneinfuhr zur Evaluierung von Dossiers von Pflanzen mit hohem Risiko.
2018
August
Die EFSA veröffentlicht Leitlinien für die quantitative Schadorganismus-Risikobewertung.
2017
November
Die EFSA organisiert gemeinsam mit der Universität der Balearen, dem Euphresco-Netzwerk, den im Rahmen von Horizont 2020 geförderten EU-Projekten POnTE und XF-ACTORS sowie der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission (GD RTD) die erste Europäische Konferenz über Xylella fastidiosa in Palma de Mallorca (Spanien).
2016
Dezember
Die EFSA veröffentlicht Leitlinien zur Bewertung der Umweltrisiken durch Pflanzenschädlinge.
Die Rolle der EFSA
Die EFSA analysiert und überwacht Risiken für die Pflanzengesundheit, um die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten bei ihren Entscheidungen über das Management dieser Risiken zu unterstützen, beispielsweise durch die Entwicklung von Präventivmaßnahmen, Früherkennungssystemen und wirksamen Kontrollstrategien.
Unsere Wissenschaftler bewerten zum Beispiel potenzielle Bedrohungen für Pflanzen, Nutzpflanzen und Ökosysteme durch Schädlinge und Krankheiten.
Unser Sachverständigengremium für Pflanzengesundheit (PLH) ist für die Durchführung unserer Risikobewertungen von Pflanzenschädlingen zuständig. Das Gremium führt auch Risikobewertungen für die Wareneinfuhr bei Pflanzen oder Pflanzenerzeugnissen durch, wobei es das von Pflanzenschädlingen im Zusammenhang mit der Ware ausgehende Risiko und die Wirksamkeit Besagt, wie gut etwas in Bezug auf vordefinierte Standards oder Erwartungen wirkt von Behandlungen und/oder Systemansätzen bewertet.
Unsere Sachverständigen bewerten das Risiko eines bestimmten Pflanzenschädlings für das Gebiet der EU, indem sie Schädlingskategorisierungen und/oder quantitative Schädlingsrisikobewertungen vornehmen oder gegebenenfalls von Dritten durchgeführte Schädlingsrisikobewertungen bewerten. Wir führen diese Bewertungen auf Ersuchen der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments oder der EU-Mitgliedstaaten durch.
Außerdem koordinieren wir zwei Netzwerke von mitgliedstaatlichen Institutionen. Im Rahmen des 2007 eingerichteten wissenschaftlichen Netzwerks für die Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung im Bereich der Pflanzengesundheit wird die Harmonisierung der Risikobewertungsmaßnahmen erleichtert und der Austausch von Informationen und Daten verbessert. Das im Jahr 2023 eingerichtete wissenschaftliche Netzwerk für die Überwachung von Pflanzenschädlingen bietet seinen Mitgliedern Schulungen zu Methoden der Schädlingsüberwachung, um die EU-Mitgliedstaaten bei der Planung und Durchführung von Schädlingserhebungen zu unterstützen.
Risikobewertung von Pflanzenschädlingen
Eine der Hauptaufgaben des Gremiums für Pflanzengesundheit der EFSA ist die Durchführung von Risikobewertungen in der Schädlingsbekämpfung bei neu auftretenden und geregelten Schädlingen. Die Schadorganismus-Risikobewertung ist die Zwischenstufe der Schädlingsrisikoanalyse, wie sie im Internationalen Pflanzenschutzübereinkommen (IPPC) und in den Internationalen Standards für pflanzengesundheitliche Maßnahmen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) definiert ist. Diese Tätigkeit erfordert ein breites Spektrum an Fachwissen und die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Methoden, um den Risikomanagern in der EU wissenschaftliche Beratung von höchster Qualität bereitzustellen. Sie umfasst Aktivitäten im Bereich Risikobewertung in der Schädlingsbekämpfung, prioritäre Schädlinge und Risikobewertung von pflanzlichen Erzeugnissen.
Schädlingsüberwachung
Die EU-Mitgliedstaaten müssen auf die zunehmende Bedrohung durch Pflanzenschädlinge vorbereitet sein. Um sie bei der Planung ihrer Erhebungen zu unterstützen, hat die EFSA ein Toolkit entwickelt, das Karten zu Schädlingserhebungen, Leitlinien für Erhebungen und statistische Werkzeuge umfasst. Ziel ist es, die nationalen Behörden bei der Durchführung von Erhebungen über Pflanzenschädlinge in ihrem jeweiligen Hoheitsgebiet zu unterstützen und die Überwachungsmethoden in der gesamten EU zu harmonisieren.
Strategische Früherkennung für Pflanzengesundheit
Strategische Früherkennung für Pflanzengesundheit durch Überwachung der Medien und wissenschaftlicher Artikel, die auf neu auftretende Bedrohungen durch neue und geregelte Schädlinge hinweisen. Die EFSA überprüft in Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission Online-Nachrichten in wissenschaftlichen Medien und anderen Veröffentlichungen, um Risikomanagern in der EU zeitnah Informationen über neue, neu auftretende oder wiederkehrende Schädlinge bereitzustellen, die für das Gebiet der EU von Belang sein könnten. Das wichtigste Ergebnis dieser Aktivität ist ein monatlicher Newsletter.
Strategische Früherkennung für Pflanzengesundheit
Strategische Früherkennung für Pflanzengesundheit durch Überwachung der Medien und wissenschaftlicher Artikel, die auf neu auftretende Bedrohungen durch neue und geregelte Schädlinge hinweisen. Die EFSA überprüft in Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission Online-Nachrichten in wissenschaftlichen Medien und anderen Veröffentlichungen, um Risikomanagern in der EU zeitnah Informationen über neue, neu auftretende oder wiederkehrende Schädlinge bereitzustellen, die für das Gebiet der EU von Belang sein könnten. Das wichtigste Ergebnis dieser Aktivität ist ein monatlicher Newsletter.
Xylella fastidiosa
Xylella fastidiosa ist ein bakterielles Pflanzenpathogen, das durch Insekten übertragen wird, die sich von Xylemsaft ernähren. Es wird weltweit mit schweren Krankheiten bei einer Vielzahl von Pflanzen in Verbindung gebracht. So verursacht es beispielsweise die Pierce'sche Krankheit bei Weinreben, die Chlorose bei Zitrusfrüchten, die Phony Peach Disease, die Blattfleckenkrankheit bei der Kaffeepflanze, das Quick Decline Syndrome bei Olivenbäumen sowie andere Krankheiten, die gängige Bäume wie Pflaumenbäume, Mandelbäume, Eichen und Oleander befallen.
Die EFSA hat seit dem erstmaligen Nachweis in Europa im Jahr 2013, als es in Süditalien zu einem Ausbruch kam, zahlreiche Berichte und wissenschaftliche Gutachten zu X. fastidiosa veröffentlicht. Zudem betreibt die Agentur eine regelmäßig aktualisierte Wirtspflanzen-Datenbank und ist zuständig für die Organisation einer zweijährlich stattfindenden Konferenz. Ausführliche Informationen über die Arbeit der EFSA in diesem Bereich finden Sie im Abschnitt „Abgeschlossene Arbeiten“ auf dieser Seite.
EU-Rechtsrahmen
Mit der Richtlinie 2000/29/EG des Rates wurden Maßnahmen zum Schutz der Europäischen Union (EU) gegen die Einschleppung und Ausbreitung von Schadorganismen der Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse eingeführt. Sie enthält Listen von Schadorganismen, die die Pflanzengesundheit in der EU gefährden. Die Richtlinie 2000/29/EG wurde durch die Verordnung (EU) 2016/2031 (das Pflanzengesundheitsrecht) ersetzt, die im Dezember 2016 in Kraft trat und ab dem 14. Dezember 2019 gelten wird.
Weitere Informationen
Europäische Kommission: Pflanzengesundheit und Biosicherheit
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