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EFSA bewertet Faktoren, die zu MRSA bei Schweinen beitragen

Die EFSA hat eine Bewertung der Faktoren veröffentlicht, die möglicherweise zur Verbreitung von MRSA (Methicillin-resistentes Staphylococcus aureus-Bakterium) in Schweinehaltungsbetrieben in der Europäischen Union beitragen. Dabei stützte sie sich auf die Veröffentlichung der ersten EU-weiten Erhebung über das Auftreten dieses Bakteriums bei Schweinen[1].

Die meisten MRSA-Infektionen werden durch direkten oder indirekten zwischenmenschlichen Kontakt übertragen. Menschen können einer Infektion auch durch Kontakt zu infizierten Tieren ausgesetzt sein; dies ist insbesondere der Fall für Bauern, Veterinäre und deren Familien. Es gibt gegenwärtig keinen Beweis dafür, dass MRSA auf Menschen durch den Verzehr oder die Handhabung infizierter Lebensmittel übertragbar ist[2].

Die Erhebung der EFSA zeigt eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Kontamination mit MRSA in größeren Schweinehaltungsbetrieben. Dies gilt sowohl für Zucht- als auch für Erzeugungsbetriebe[3]. Die Studie gibt beispielsweise an, dass in einem Zuchtbetrieb mit mehr als 400 Zuchtschweinen eine zweimal höhere Wahrscheinlichkeit für die Kontamination mit MRSA besteht als in einem Betrieb mit weniger als 100 Zuchtschweinen.

Darüber hinaus hebt die Analyse der EFSA hervor, dass die Verbringung von Tieren für die Kontamination von Zuchtschweinebetrieben mit MRSA eine Rolle spielen kann, und zwar sowohl durch den Handel mit Zuchtschweinen zwischen Mitgliedstaaten als auch durch die Verbringung von Schweinen zwischen Zucht- und Erzeugungsbetrieben innerhalb desselben Mitgliedstaates. Die Daten zeigen außerdem eine positive Korrelation Statistischer Begriff, mit dem die Beziehung zwischen zwei Variablen (z.B. Calciumaufnahme und Knochenwachstum) beschrieben wird. zwischen der in Zuchtbetrieben und der in Erzeugungsbetrieben festgestellten Fallzahl. Dieses Ergebnis lässt darauf schließen, dass MRSA durch die Verbringung von Tieren zwischen diesen beiden Arten von Haltungsbetrieben übertragen wird.

Die EFSA empfiehlt, auf nationaler Ebene mehr Informationen über Gefährdungsfaktoren der Schweinehaltungsbetriebe für eine Infektion mit MRSA und über Maßnahmen zur Verhinderung seiner Ausbreitung zu erfassen.

 


Hinweise für die Herausgeber:

Die EFSA erstellt wissenschaftliche Beratung zu Risiken für die Gesundheit von Mensch und Tier durch das mögliche Auftreten, Ausbreiten und Übertragen von Antibiotikaresistenz über die Lebensmittelkette. Antibiotikaresistenz ist ein Problem, das verschiedene Sektoren der Lebensmittelkette betrifft, und die EFSA verfolgt bei der Bewertung dieses Risikos einen integrierten Ansatz unter Einbindung verschiedener Gremien und Referate und in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Agenturen wie dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

Das mit der Datenerhebung zu Zoonosen befasste EFSA-Referat überwacht und analysiert Daten zu zoonotischen Bakterien und Parasiten in der EU und koordiniert die Berichte der Grundlagenerhebung über die durch Lebensmittel übertragenen Zoonoseerreger in Lebensmitteln und Tieren. Diese Grundlagenerhebungen werden von Risikobewertern wie dem BIOHAZ-Gremium verwendet, um Risikoschätzungen vorzunehmen, und helfen Risikomanagern, Zielgrößen für die Reduzierung festzulegen.

 

[1] “Grundlagenerhebung zu MRSA bei Schweinen” (Baseline Survey on MRSA in Pigs) des Zoonosen-Referats der EFSA
[2] Die Bedeutung von MRSA in Tieren und Lebensmitteln für die öffentliche Gesundheit
[3] Die Erhebung betraf speziell Schweinezuchtbetriebe (dies sind Betriebe, in denen hauptsächlich Zuchtschweine gehalten und verkauft werden) und Schweineerzeugungsbetriebe (dies sind Betriebe, in denen Zuchtschweine gehalten und zu Mastzwecken oder zur Schlachtung verkauft werden).

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E-mail: press [at] efsa.europa.eu (Press[at]efsa[dot]europa[dot]eu)

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