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Campylobacteriose und Salmonellose nach wie vor unter Vor-Pandemie-Niveau; Anstieg bei West-Nil-Virusinfektionen

Campylobacteriose und Salmonellose waren im Jahr 2022 in der EU die am häufigsten gemeldeten Zoonoseerkrankungen beim Menschen. Die Fallzahlen waren jedoch immer noch niedriger als in den Jahren vor der Pandemie Epidemie, die sich großflächig ausbreitet und eine Region, einen Kontinent oder die ganze Welt betrifft. (2018-2019).

Moquito on skin

Für das West-Nil-Virus wurde ein Anstieg der Infektionen beobachtet. Diese und weitere Informationen zu Zoonosen wurden heute von der EFSA und dem ECDC in ihrem neuesten jährlichen EU-Zoonosenbericht „One Health“ veröffentlicht.
Die Zahl der gemeldeten Fälle von Campylobacteriose, bei der es sich um die am häufigsten gemeldete Zoonose handelt, blieb 2022 mit 137 107 Fällen im Vergleich zum Vorjahr stabil. Hühnerfleisch war die häufigste Infektionsquelle.
Salmonellose war mit 65 208 Fällen im Jahr 2022 die am zweithäufigsten gemeldete Zoonose (gegenüber 60 169 im Jahr 2021). Neunzehn Mitgliedstaaten und das Vereinigte Königreich haben jedoch alle festgelegten Ziele für die Reduzierung von Salmonellen bei Geflügel erfolgreich erreicht. Dies ist die höchste Zahl seit 2018, als 14 Mitgliedstaaten alle Ziele erreichten – ein Meilenstein bei den gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung von Zoonosen und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit.
„Die Zahl der gemeldeten Fälle der beiden häufigsten lebensmittelbedingten Krankheiten beim Menschen bleibt auf einem niedrigeren Niveau als vor der Pandemie“, sagt Ole Heuer, Leiter der Abteilung Epidemieanfällige Krankheiten beim ECDC. „In Anbetracht der Auswirkungen dieser Infektionen auf die menschliche Gesundheit sind jedoch weitere Wachsamkeit und Anstrengungen zur Verringerung der Fallzahlen erforderlich.“

Anstieg der Infektionen mit dem West-Nil-Virus

2022 war das Jahr mit der zweithöchsten Zahl von West-Nil-Virusinfektionen, die je in der EU verzeichnet wurde (1 133 Fälle), wodurch 2018 als das Jahr mit der bislang höchsten Zahl (1 612 Fälle) abgelöst wurde. Dieser beispiellos hohe Wert könnte durch günstigere klimatische Bedingungen für die Mückenaktivität verursacht werden.
„Der Klimawandel verstärkt die Zunahme vektorübertragener Krankheiten. Deshalb ist heute ein „Eine-Gesundheit“-Konzept, bei dem Risikobewertungen für Mensch und Tier miteinander einhergehen, der zukunftssicherste Weg“, so Frank Verdonk, Leiter des EFSA-Referats Biologische Gefahren, Tiergesundheit und Tierschutz.
Im Jahr 2022 wurden in der EU 431 Vögel und 166 Pferde positiv auf das West-Nil-Virus getestet, damit waren die Fallzahlen etwa doppelt so hoch wie in den Vorjahren. Das Virus wurde auch in einem größeren geografischen Gebiet nachgewiesen und erreichte bisher nicht betroffene Gebiete (Südwestfrankreich, Norddeutschland und Süditalien).
In diesem Bericht werden nicht nur sporadisch gemeldete Krankheitsfälle untersucht, sondern auch lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche. Dabei handelt es sich um Fälle, in denen mindestens zwei Personen durch den Verzehr desselben kontaminierten Lebensmittels an derselben Krankheit erkranken.
Die Zahl der gemeldeten lebensmittelbedingten Ausbrüche in der EU stieg um 44 % von 4 005 im Jahr 2021 auf 5 763 Ausbrüche im Jahr 2022. Damit wurde ein ähnliches Niveau erreicht wie in den Jahren vor der Pandemie. Zudem war die Zahl der ausbruchsbedingten Todesfälle die höchste der letzten zehn Jahre (64). Die Todesfälle wurden in erster Linie Listeria monocytogenes zugeschrieben und mit einer Vielzahl von Lebensmitteln in Verbindung gebracht, die von Fleisch und Milcherzeugnissen bis hin zu Fisch und Gemüse reichten. Der häufigere Einsatz der Gesamtgenomsequenzierung hat möglicherweise die Empfindlichkeit der Überwachung erhöht und somit die Fähigkeit zur Erkennung von Ausbrüchen in den Mitgliedstaaten verbessert.

Die EFSA veröffentlicht außerdem Storymaps und Dashboards, die Informationen zu Brucella, zoonotischer Tuberkulose und Shiga-Toxin produzierenden E. coli vermitteln und die Datensuche und -visualisierung ermöglichen.

 

 

 

 

Weitere Dashboards und Storymaps

 

Salmonella dashboard

 

 

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