Direkt zum Inhalt

Mineralöl-Kohlenwasserstoffe

Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MKW) umfassen eine breite Palette chemischer Verbindungen, die hauptsächlich durch Destillation und Raffination von Erdöl gewonnen werden. Sie werden in zwei Hauptkategorien unterteilt, die als MOSH (Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe) und MOAH (Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) bekannt sind.

MKW können auf vielfältige Weise in Lebensmittel gelangen – durch Umweltverschmutzung, Verwendung von Schmiermitteln für Maschinen, Trennmittel, Verarbeitungshilfsstoffe, Lebens- oder Futtermittelzusatzstoffe sowie durch Migration aus Lebensmittelkontaktmaterialien.

Sie wurden in einer Vielzahl von Lebensmitteln gefunden, die in der Regel höhere MOSH-Gehalte als MOAH aufweisen. Die höchsten MKW-Werte wurden in pflanzlichen Ölen festgestellt. Die höchste Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. wird für junge Menschen und Säuglinge geschätzt, die ausschließlich mit Säuglingsnahrung gefüttert werden, die hohe MOSH-Gehalte aufweist.

Die potenziellen Auswirkungen von MKW auf die menschliche Gesundheit sind sehr unterschiedlich. MOAH können wie genotoxische Karzinogene wirken (sie können die DNA Komplexes, kettenähnliches Molekül, das in allen Lebewesen und einigen Viren vorkommt und die genetischen Informationen (Gene) trägt. Die DNA (dt.: Desoxyribonukleinsäure – DNS) ist in der Lage, sich selbst zu kopieren, und enthält die „Baupläne“aller Proteine, die für die Schaffung und Erhaltung von Leben notwendig sind., das genetische Material der Zellen, schädigen und Krebs verursachen), während einige MOSH dafür bekannt sind, dass sie sich in der Leber und im lymphatischen System anreichern.

Aktuelles

Die EFSA hat das Risiko der Exposition gegenüber MOSH über Lebensmittel neu bewertet. Unsere Sachverständigen kamen zu dem Schluss, dass MOSH bei den derzeitigen Expositionsniveaus kein Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen. 

Eine Art Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die Art. von MOAH kann genotoxische Substanzen enthalten, die die DNA in Zellen schädigen und Krebs verursachen können. Für solche Stoffe kann kein sicherer Wert festgelegt werden. 

Unsere Sachverständigen empfehlen, die Art der in Lebensmitteln enthaltenen MOAH weiter zu erforschen und mehr Toxizitätsdaten zu erheben, um die von ihnen ausgehenden Risiken besser einschätzen zu können. Außerdem halten sie es für wichtig, die möglichen langfristigen Auswirkungen von MOSH auf die menschliche Gesundheit weiter zu untersuchen.      

Meilensteine

  1. 2019

    Nach dem Nachweis von MOAH in einigen Chargen von Säuglings- und Folgenahrung Muttermilchersatz für Säuglinge, bei denen die Gabe von Beikost (also die Einführung von fester Nahrung um das Alter von etwa 6 Monaten herum) begonnen hat. in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden führt die EFSA eine Schnellbewertung der möglichen Risiken für die öffentliche Gesundheit durch. Die EFSA kam zu dem Schluss, dass die Exposition von Säuglingen und Kleinkindern gegenüber MOAH in Säuglings- und Folgenahrung potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit darstellt.

  2. 2012

    Experten kommen zu dem Ergebnis, dass die potenziellen Auswirkungen von Stoffgruppen unter den MKW auf die menschliche Gesundheit sehr unterschiedlich sind. MOAH können wie genotoxische Karzinogene wirken, während sich einige MOSH im menschlichen Gewebe anreichern und schädliche Auswirkungen auf die Leber haben können. Die Experten konnten die von MOAH in Lebensmitteln ausgehenden Risiken anhand der verfügbaren Daten nicht quantifizieren und daher keinen sicheren Wert ableiten.

Rolle der EFSA

Die EFSA bewertet die Gesundheitsrisiken für den Menschen, die von Mineralöl-Kohlenwasserstoffen über die Nahrungskette ausgehen. Daten über deren Vorkommen in Lebensmitteln werden im Rahmen der laufenden Datenerhebung über Kontaminanten Alle in Lebensmitteln zu findenden Stoffe, die nicht absichtlich zugesetzt wurden. Kontaminanten können auf Verpackung, Lebensmittelverarbeitung und -transport, landwirtschaftliche Praktiken oder den Einsatz von Tierarzneimitteln zurückzuführen sein. Der Begriff deckt nicht die Kontamination durch Insekten oder Nagetiere ab. in Lebens- und Futtermitteln erhoben.

EU-Rechtsrahmen

Die EU-Verordnung sieht vor, dass die Mitgliedstaaten das Vorkommen von MKW in Lebensmitteln unter Einbeziehung von Lebensmittelunternehmern, Herstellern, Verarbeitern und Vertreibern von Lebensmittelkontaktmaterialien und anderen interessierten Parteien überwachen.

Die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission hat einen Leitfaden zur Probenahme, Analyse und Datenberichterstattung für die Überwachung von Mineralöl-Kohlenwasserstoffen in Lebensmitteln und Materialien mit Lebensmittelkontakt veröffentlicht.