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Wissenschaftler untersuchen Ursprung vereinzelter BSE-Fälle

Cows on farmland

Die europäische Reaktion auf die Bovine Spongiforme Enzephalopathie infolge der BSE-Krise der 1980er Jahre hat zu einem deutlich verringerten Auftreten der Krankheit bei Rindern geführt. Allerdings werden in der EU nach wie vor vereinzelte Fälle gemeldet, weshalb die Europäische Kommission die EFSA ersucht hat, den Ursprung dieser Einzelfälle zu untersuchen.

Die wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung von BSE in der EU ist ein Verbot der Verwendung von tierischen Proteinen in Viehfutter. Dies ist darin begründet, dass BSE durch kontaminiertes Futter auf Rinder, vor allem im ersten Lebensjahr, übertragen werden kann.

Sechzig Fälle von klassischer BSE wurden bei Rindern gemeldet, die nach der Durchsetzung des EU-Verbots im Jahr 2001 geboren wurden. Keines dieser Tiere gelangte in die Lebensmittelkette. Klassische BSE ist die BSE-Variante, die auf den Menschen übertragbar ist. Die Kommission ersuchte die EFSA zu ermitteln, ob die genannten Fälle durch kontaminierte Futtermittel verursacht wurden oder spontan, also ohne erkennbare Ursache, auftraten.

Die Sachverständigen der EFSA gelangten zu dem Schluss, dass kontaminiertes Futter die wahrscheinlichste Infektionsquelle ist. Der Grund hierfür ist, dass der BSE-Erreger die Fähigkeit besitzt, über viele Jahre infektiös zu bleiben. Die betroffenen Rinder können kontaminiertem Futter ausgesetzt gewesen sein, da sich der BSE-Infektionserreger möglicherweise an Orten befand, wo Futter gelagert oder gehandhabt wurde. Eine zweite Möglichkeit ist, dass kontaminierte Futtermittelzutaten aus Nicht-EU-Ländern eingeführt wurden.

Die Sachverständigen konnten weitere Ursachen nicht ausschließen, da sich die Untersuchung einzelner Fälle schwierig gestaltete. Einschränkungen hierbei waren etwa die lange Inkubationszeit der Erkrankung und der Mangel Fehlen eines notwendigen Faktors, beispielsweise in der Ernährung oder der Umwelt, das sich schädlich auf das Wachstum eines Organismus auswirkt. an detaillierten Informationen seitens der landwirtschaftlichen Betriebe, die zum Zeitpunkt der Rückverfolgungsuntersuchung zur Verfügung standen.

Die EFSA-Sachverständigen machten eine Reihe von Empfehlungen zur Aufrechterhaltung und Stärkung des EU-Überwachungs- und Meldesystems sowie im Hinblick auf die Bewertung verfügbar werdender neuer wissenschaftlicher Daten.

Die europäische Antwort auf BSE

Dank der koordinierten europäischen Antwort auf BSE ist es gelungen, das Auftreten der Krankheit einzudämmen. Zwischen 2005 und 2015 wurden in der EU etwa 73 Millionen Rinder auf BSE getestet, von denen 60 nach dem Verbot geborene Tiere positiv auf klassische BSE getestet wurden. Die Zahl der betroffenen Rinder steigt auf 1.259, schließt man Tiere mit ein, die vor dem Verbot geboren wurden. Die Zahl klassischer BSE-Fälle in der EU ist im Laufe der Zeit deutlich zurückgegangen, von 554 gemeldeten Fällen in 2005 auf lediglich zwei Fälle im Jahr 2015 (beide Tiere wurden nach dem Verbot geboren). Darüber hinaus wurde das EU-Lebensmittelsicherheitssystem entsprechend gestaltet, um zu verhindern, dass BSE-kontaminiertes Fleisch in die Lebensmittelkette gelangt.

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