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EFSA drängt Ramazzini-Institut, Daten zu Aspartam herauszugeben

In Anbetracht der kürzlich in den Environmental Health Perspectives* veröffentlichten Studie zu Aspartam, die vom Ramazzini-Institut (Bologna, Italien) durchgeführt wurde, hat EFSA die Autoren (nach einer ersten Aufforderung im Juni und einer weiteren im September) erneut aufgefordert, der Behörde die für eine Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. dieser Substanz erforderlichen Primärdaten zur Verfügung zu stellen. Auch wenn das EFSA-Gremium bereit ist, mit der Evaluierung zu beginnen und ihr hohe Priorität zu geben, kann die Arbeit ohne die noch ausstehenden neuen Daten nicht aufgenommen werden.

Nach ersten Gesprächen mit dem Ramazzini-Institut, die vor der Veröffentlichung der Studie im Juni 2005 stattfanden, hat EFSA eine Erklärung veröffentlicht** Danach will das wissenschaftliche Gremium für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe, Verarbeitungshilfsstoffe und Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen (AFC), die Bedeutung der neuen Erkenntnisse im Zusammenhang mit den bereits vorliegenden umfangreichen Daten zur Sicherheit von Aspartam, überprüfen. Das Gremium rechnet damit, dass die Durchführung der Risikobewertung nach Eingang der Daten etwa drei bis fünf Monate dauern kann.

Es gibt derzeitig keine Hinweise in Bezug auf die Sicherheit von Aspartam, die EFSA dazu veranlassen würden, Verbrauchern, die aspartamhaltige Lebensmittel verzehren möchten, zu empfehlen, ihrer Ernährungsgewohnheiten zu ändern. In einem zweiten Brief, der heute an den Wissenschaftlichen Direktor des Ramazzini-Instituts, Dr. Morando Soffritti, versandt wurde, hat der amtierende Geschäftsführende Direktor der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, Dr. Herman Koëter, die Aufforderung der EFSA um die Übermittlung der Primärdaten wiederholt, damit das AFC-Gremium die Risikobewertung von Aspartam so bald wie möglich durchführen kann. In der Sitzung vom 25. November hat der EFSA-Beirat erneut die Bedeutung hervorgehoben, die wissenschaftlichen Empfehlungen zur Sicherheit von Aspartam dem neuesten Stand anzupassen; eine Erfordernis, die auch von der Europäischen Kommission bekräftigt wurde.

* Erster experimenteller Nachweis der multipotentiellen karzinogenen Effekte von Aspartam, das Sprague-Dawley-Ratten im Futter verabreicht wurde. Morando Soffritti, Fiorella Belpoggi, Davide Esposti, Luca Lambertini, Eva Tibaldi und Anna Rigano. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1392232/

** EFSAs Wissenschaftler prüfen neue Forschungsergebnisse über das Süßungsmittel Aspartam

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