Parasiten in Lebensmitteln

Parasiten sind Organismen, die andere – als Wirte bezeichnete – lebende Organismen zu Nahrungszwecken und zum Schutz nutzen. Wenn sie in Lebensmitteln vorhanden sind, können sie beim Menschen Krankheiten verursachen. Über 1 000 Fälle lebensmittelbedingter parasitärer Infektionen bei Menschen werden jedes Jahr in der Europäischen Union gemeldet.

Um Verbraucher vor dieser Gefahr Stoff oder Aktivität, der/die das Potenzial besitzt, in Lebewesen oder Umgebungen schädliche Wirkungen hervorzurufen für die öffentliche Gesundheit zu schützen, verfolgt die EU einen integrierten Ansatz im Bereich der Lebensmittelsicherheit, vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Dieser Ansatz umfasst Maßnahmen sowohl zur Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung als auch zum Risikomanagement Management von Risiken, die im Rahmen der Risikobewertung ermittelt wurden. Dies umfasst die Planung, Umsetzung und Evaluierung aller resultierenden Maßnahmen, die zum Schutz von Verbrauchern, Tieren und der Umwelt ergriffen werden und schließt alle maßgeblichen Akteure mit ein: die EU-Mitgliedstaaten, die Europäische Kommission, das Europäische Parlament, die EFSA und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Er wird durch zeitnahe und wirksame Aktivitäten im Bereich der Risikokommunikation Der interaktive Austausch von Informationen und Meinungen während des gesamten Risikoanalyseprozesses, einschließlich der Erläuterung der Ergebnisse der Risikobewertung und der Grundlage für Risikomanagemententscheidungen. Zu den Ebenen des interaktiven Austauschs gehören: die Verbreitung öffentlicher Informationen über Risiken an Verbraucher oder andere betroffene Gruppen; der Dialog innerhalb und zwischen Risikobewertern und Risikomanagern; der Dialog mit interessierten Kreisen, die von den Ergebnissen der Risikoanalyse betroffen sind unterstützt.

Die EFSA übernimmt eine wichtige Rolle beim Schutz der Verbraucher vor dieser Bedrohung, indem sie unabhängige wissenschaftliche Unterstützung und Beratung im Hinblick auf diejenigen Aspekte im Zusammenhang mit Parasiten in Lebensmitteln bietet, die die menschliche Gesundheit und die Lebensmittelsicherheit betreffen.

Einige Parasiten wie TrichinellaToxoplasma und Giardia können durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder kontaminiertem Trinkwasser direkt oder indirekt zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen lebensmittelbedingter parasitärer Infektionen unterscheiden sich je nach Art Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die Art der Parasiten erheblich und reichen von leichten Beschwerden bis hin zu Erkrankungen, die zu Behinderungen/Invalidität oder zum Tod führen können. Parasiten können auch durch Vektoren auf Menschen oder andere Tiere übertragen werden.

Eine vorsichtige Handhabung von Lebensmitteln sowie eine gute Küchenhygiene können dem Risiko, das von kontaminierten Lebensmitteln ausgeht, vorbeugen oder es senken.

Meilensteine

  1. 2024

    April

    Di EFSA Sachverständige bewerten die Infektionen mit zoonotischen Parasiten in EU/EFTA-Zuchtfischen und bewerten neue Methoden zur Erkennung und Inaktivierung von Parasiten in Fischprodukten. 

  2. 2018

    Dezember

    Die EFSA untersucht Methoden zum Nachweis, zur Identifizierung und zur Rückverfolgung von drei Parasiten, die durch Lebensmittel übertragen werden können Cryptosporidium spp.,Toxoplasma gondii und Echinococcus spp. Die Experten überprüfen auch die Fachliteratur zu lebensmittelbedingten Erkrankungswegen, prüfen Informationen über das Vorkommen in Lebensmitteln und erkunden mögliche Kontrollmaßnahmen entlang der Lebensmittelkette.

  3. 2015

    März

    Experten bewerten die Risiken für die öffentliche Gesundheit durch Krankheitserreger (krankheitsverursachende Bakterien, Viren und Parasiten), die Lebensmittel nicht tierischen Ursprungs wie Obst, Gemüse, Getreide und Gewürze kontaminieren können. Dies ist das letzte einer Reihe wissenschaftlicher Gutachten, die über vier Jahre veröffentlicht wurden.

  4. 2010

    April

    EFSA bewertet Lebensmittelsicherheitsbedenken aufgrund möglicher allergischer Reaktionen auf Parasiten in einer Reihe von Fischprodukten und bewertet Methoden zur Minderung des Infektionsrisikos. Die Sachverständigen kommen zu dem Schluss, dass der einzige Parasit in Fischprodukten für den menschlichen Verzehr, der allergische Reaktionen hervorrufen kann, Anisakis ist, ein Wurm, dessen Larven in Fischfleisch vorkommen können.

Rolle der EFSA

Die EFSA leistet unabhängige wissenschaftliche Beratung und Unterstützung, indem sie Daten zur Prävalenz Anteil einer Population, bei der eine gewisse Erkrankung festgestellt wurde von Parasiten in der Lebensmittelkette erhebt und analysiert sowie die von diesen Parasiten ausgehenden Risiken bewertet; darüber hinaus berät sie im Hinblick auf mögliche Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen.

Die Erkenntnisse der EFSA helfen Risikomanagern in der EU und den Mitgliedstaaten bei der politischen Entscheidungsfindung und der Festlegung möglicher Kontrollmaßnahmen.

Jährliche Überwachung von Parasiten bei Tieren und in Lebensmitteln

EU-weit werden Daten über das Vorkommen von Parasiten in der Lebensmittelkette und die Prävalenz von Infektionen bei Tieren und Menschen erhoben und in den jährlichen EU-Kurzberichten, die von der EFSA und dem ECDC erstellt werden, ausgewertet. Die Überwachungsdaten dienen zusammen mit anderen Informationen der Bewertung des Fortschritts, den die EU-Mitgliedstaaten bei der Eindämmung dieser Parasiten erzielt haben.

Risikobewertungen und Empfehlungen

Das Gremium für biologische Gefahren der EFSA bewertet die von Parasiten ausgehenden Risiken für die Lebensmittelsicherheit und gibt auf Ersuchen von Risikomanagern bzw. in Eigeninitiative wissenschaftliche Empfehlungen zu Kontrollmaßnahmen ab.

EU-Rechtsrahmen

Die Überwachung und Kontrolle von lebensmittelbedingten Erkrankungen sowie Hygienevorschriften für Lebensmittel und Kriterien für die Lebensmittelsicherheit sind durch EU-Recht geregelt. Näheres zum regulatorischen Rahmen finden Sie unter dem Thema lebensmittelbedingte Zoonosen.