„Eine Gesundheit“

„Eine Gesundheit“ wird von der Weltgesundheitsorganisation definiert als ein integrierter, vereinheitlichender Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig auszugleichen und zu optimieren. 
Die EFSA spielt – zusammen mit anderen Agenturen und Organen der EU – eine entscheidende Rolle bei der Förderung des „Eine Gesundheit“-Konzepts und unterstützt dessen Umsetzung in Europa. Dieser Rahmen ist von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung globaler Herausforderungen im Gesundheitsbereich wie Zoonosen, antimikrobielle Resistenz (AMR), lebensmittelbedingte Erkrankungen und Klimawandel. Durch die Förderung der transdisziplinären Zusammenarbeit verbindet „Eine Gesundheit“ Wissen, Daten und Fachkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen und Sektoren.
Mit dem „Eine Gesundheit“-Konzept wollen wir regulatorische Hindernisse überwinden und damit den untrennbaren Zusammenhang zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt anerkennen.

One health infographic

Meilensteine

  1. 2024

    Mai

    Fünf EU-Agenturen veröffentlichen gemeinsamen Aktionsrahmen: Durch die sektorübergreifende Umsetzung dieser Strategie wollen die EU und ihre Mitgliedstaaten Verbesserungen bei der Vorbeugung, und Ermittlung von Gesundheitsbedrohungen sowie bei der Reaktion darauf erreichen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Kosten und die Umweltbelastungen verringern. Eine agenturübergreifende Taskforce arbeitet an der Verwirklichung fünf zentraler Ziele: Koordinierung, Kapazitätsaufbau, Forschung, Kommunikation und Einbeziehung der Interessenträger sowie gemeinsame Aktivitäten.

    Video-Erklärung – „Eine Gesundheit“ in Aktion: Wie die EU-Agenturen Umwelt und öffentliche Gesundheit gemeinsam angehen

  2. 2023

    November

    Agenturübergreifendes Wissen für „Eine Gesundheit“-Maßnahmen, fünf „Eine Gesundheit“-Agenturen der EU bringen ihre gemeinsame Verpflichtung als EU-Agenturen zum Ausdruck, die „Eine Gesundheit“-Agenda in Europa umfassend zu unterstützen.

  3. März

    Einrichtung einer internen EFSA-Taskforce „Eine Gesundheit“.

  4. 2022

    Juni

    EINE – Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft – EFSA-Konferenz 2022, eine von der EFSA organisierte viertägige Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), der Europäischen Umweltagentur (EUA), der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission.

  5. 2021

    Juni

    Die Strategie der EFSA für den Zeitraum 2023-2027: Das Bekenntnis zum „Eine Gesundheit“-Rahmen wird bekräftigt, wobei der Schwerpunkt auf der Einbeziehung von Klimaschutzerwägungen und der Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber neu auftretenden globalen Bedrohungen liegt.

  6. Februar

    COVID-19 und „Eine Gesundheit“: Während der COVID-19- Pandemie Epidemie, die sich großflächig ausbreitet und eine Region, einen Kontinent oder die ganze Welt betrifft trägt die EFSA zum Wissen um den zoonotischen Ursprung des Virus bei und unterstreicht die Bedeutung von „Eine Gesundheit“-Strategien für die Prävention künftiger Pandemien.

  7. 2018

    Leitfaden zur Identifizierung endokriner Disruptoren: Die EFSA und die ECHA veröffentlichen ihre Leitlinien zur Identifizierung von Stoffen mit endokrinschädlichen Eigenschaften in Pestiziden und Bioziden.

  8. 2017

    Das Mandat der EFSA zur Bewertung des Risikos von AMR: Auf Ersuchen der Europäischen Kommission baut die EFSA ihre Rolle bei der Bewertung von AMR-Risiken in Bezug auf der Lebensmittelgewinnung dienende Tiere, Lebensmittel und die Umwelt aus.

  9. 2013

    Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen: Die Schwerpunktsetzung der EFSA auf AMR verstärkt sich durch die Veröffentlichung ihrer ersten Abschätzung der Folgen des Antibiotikaeinsatzes in der Veterinärmedizin und seiner Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

  10. 2010

    Erster gemeinsamer Bericht von EFSA und ECDC zu Zoonosen: In diesem wichtigen Bericht stellen die beiden Agenturen umfassende Daten über die Verbreitung von Zoonose Bezeichnung für Krankheiten und Infektionen, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können-Erregern in der EU bereit.

Rolle der EFSA

Die EFSA spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung des „Eine Gesundheit“-Konzepts, indem sie sich in Zusammenarbeit mit ihren Partneragenturen auf evidenzbasierte Risikobewertungen konzentriert, die die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt in einem Zusammenhang betrachten.

Zu den zentralen Maßnahmen gehört Folgendes:

  • Risikobewertungen: Die EFSA führt umfassende Risikobewertungen zu Zoonosen, durch Lebensmittel übertragbaren Krankheitserregern und Umweltfaktoren, die sich auf die menschliche Gesundheit auswirken könnten, durch. Diese Bewertungen helfen politischen Entscheidungsträgern bei der Gestaltung von Maßnahmen zum Schutz sowohl der öffentlichen Gesundheit als auch der Tiergesundheit.
  • Überwachung und Datenerhebung: Die EFSA arbeitet eng mit den nationalen Behörden für Lebensmittelsicherheit, Veterinärdiensten und Umweltbehörden zusammen, um Daten über neu auftretende Risiken zu sammeln. Dies hilft bei der frühzeitigen Erkennung und dem Management von Bedrohungen.
  • Koordination und Zusammenarbeit: In enger Zusammenarbeit mit dem ECDC und der EMA fördert die EFSA interdisziplinäre und sektorübergreifende Ansätze zur Bewältigung gesundheitlicher Herausforderungen wie antimikrobielle Resistenz und Zoonosen.
  • Wissenschaftliche Beratung: Die EFSA bietet den politischen Entscheidungsträgern der EU unabhängige wissenschaftliche Beratung und stellt sicher, dass Verordnungen und Leitlinien auf dem neuesten Stand der Forschung beruhen und den Grundsätzen des „Eine Gesundheit“-Konzepts entsprechen.
  • Kommunikation: Kommunikationsaktivitäten spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des „Eine Gesundheit“-Konzepts der EFSA, indem Sensibilisierungsmaßnahmen umgesetzt, die Zusammenarbeit gefördert und Transparenz bei der Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung gewährleistet werden. Eine klare und zugängliche Kommunikation trägt dazu bei, die Kluft zwischen Forschern, politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zu überbrücken und fundierte Entscheidungen zu Problemen wie Zoonosen, antimikrobielle Resistenz und Lebensmittelsicherheit zu ermöglichen.

EU-Rechtsrahmen

Die Europäische Union hat die Bedeutung des „Eine Gesundheit“-Konzepts seit langem erkannt, und ihr Regelungsrahmen ist darauf ausgerichtet, Gesundheitsfragen durch eine koordinierte Strategie anzugehen.

Der „Eine Gesundheit“-Aktionsplan der EU zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen: Der 2017 ins Leben gerufene Europäische Aktionsplan zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen stellt einen Eckpfeiler der Initiative „Eine Gesundheit“ dar. Die EFSA leistet einen wichtigen Beitrag zu diesem Aktionsplan, indem sie wissenschaftliche Stellungnahmen und Risikobewertungen erstellt, die als Richtschnur für politische Maßnahmen im Zusammenhang mit der Verwendung von Antibiotika bei Tieren und mit Verfahren der Lebensmittelsicherheit dienen.

Verordnung (EU) 2016/429 – Tiergesundheitsrecht: Diese Verordnung schafft die Grundlage für die Kontrolle von Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Durch die Arbeit der EFSA bei der Überwachung von Zoonose-Erregern und der Bereitstellung von Risikobewertungen wird die Umsetzung dieser Verordnung unterstützt.

Europäischer Grüner Deal und Strategie „Vom Hof auf den Tisch“: Durch die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ im Rahmen des Grünen Deals der EU wird die Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette gefördert und die Rolle des „Eine Gesundheit“-Konzepts bei der Gewährleistung der Ernährungssicherheit, der Lebensmittelsicherheit und des Schutzes der biologischen Vielfalt hervorgehoben. Die EFSA leistet dazu einen Beitrag, indem sie die Auswirkungen landwirtschaftlicher Praktiken auf die Gesundheit von Mensch und Tier und auf die Umwelt analysiert.

Globale Kooperationen: Die EU beteiligt sich aktiv an globalen Bemühungen im Zusammenhang mit dem Konzept „Eine Gesundheit“; dies gilt unter anderem für die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Die wissenschaftlichen Beiträge der EFSA fließen häufig in die Standpunkte der EU in diesen internationalen Foren ein.

„Eine Gesundheit“-Governance in der Europäischen Union: Laut diesem Bericht des Mechanismus für wissenschaftliche Beratung (Scientific Advice Mechanism, SAM) der Europäischen Kommission steht das „Eine Gesundheit“-Konzept bei der Politikgestaltung in den Bereichen Gesundheitssysteme, Lebensmittelsicherheit, Zoonosen, antimikrobielle Resistenzen und Umwelt auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Links zu den Gesundheits- und Umweltagenturen der EU:

Links zu den Podcast-Episoden der EFSA zum „Eine Gesundheit“-Konzept:

Links zu EFSA-Profilen auf LinkedIn und Bluesky: