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Vogelgrippe (H5N8): EFSA bewertet Einschleppungspfade nach Europa

Der genaue Einschleppungspfad des H5N8-Virus nach Europa bleibt weiterhin ungewiss, so ein wissenschaftlicher Bericht der EFSA, der in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und dem EU-Referenzlabor erstellt wurde.

Es ist denkbar, dass das Virus indirekt – über von infizierten Wildvögeln kontaminierte Materialien – durch menschliches Zutun bzw. Fahrzeuge oder Gerätschaften in die Geflügelbetriebe in Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich eingeschleppt wurde. Da sich die Tiere aller betroffenen Betriebe in Innenhaltung befanden, gehen die Sachverständigen davon aus, dass eine direkte Übertragung von Wildvögeln auf Hausgeflügel unwahrscheinlich ist.

Den Sachverständigen zufolge sind keine direkten Vogelzugrouten aus Ostasien nach Europa bekannt. Eine Hypothese lautet, dass infizierte Zugvögel aus Ostasien das Virus an eurasischen Brut- und Rastplätzen auf andere Spezies übertragen; diese Hypothese bedarf jedoch noch der weiteren Untersuchung.

Bisher liegen Meldungen des hoch-ansteckenden Vogelgrippe-Virus aus der Republik Korea (Südkorea), Japan, China, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden vor. Der erste Ausbruch wurde im Januar 2014 aus Südkorea berichtet. Die Meldung des ersten betroffenen Betriebs in Europa, ein Mastputenbetrieb in Deutschland, erfolgte am 4. November 2014. Das Virus wurde später in einem Entenzuchtbetrieb im Vereinigten Königreich und fünf Geflügelbetrieben (vier Hühner-, eine Entenhaltung) in den Niederlanden bestätigt.

Die EFSA empfiehlt, die Biosicherheitsmaßnahmen in Betrieben zu bewerten und gegebenenfalls zu verbessern. Sie empfiehlt auch die gezielte Überwachung von Wildvögeln in Gebieten mit erhöhtem Risiko sowie eine weitere Untersuchung möglicher Pfade der Einschleppung von H5N8 nach Europa. Die Sachverständigen betonen, dass nationale und europäische Laboratorien und Risikobewertungseinrichtungen weiterhin zusammenarbeiten sollten, um zeitnahe Analysen der Lage in der EU zu gewährleisten.