Vogelgrippe
![](/sites/default/files/styles/sm_col_3_1x1_fallback/public/topic/topic_avian_influenza.jpg?h=c024751b&itok=B_LiMNvR)
![](/sites/default/files/styles/sm_col_3_1x1_fallback/public/topic/topic_avian_influenza.jpg?h=c024751b&itok=B_LiMNvR)
Bei der Vogelgrippe (aviäre Influenza) handelt es sich um eine hochgradig ansteckende Viruserkrankung, die in erster Linie bei Geflügel und Wildwasservögeln auftritt. Vogelgrippeviren sind hoch- oder niedrigpathogen (HPAI/NPAI), je nach den molekularen Eigenschaften des Virus und dessen Fähigkeit, bei Hühnern zu Krankheit und Tod zu führen.
Mit NPAI-Viren infiziertes Geflügel zeigt mitunter keine oder nur leichte Anzeichen der Krankheit. Durch HPAI-Viren verursachte Infektionen sind schwerer und können sogar zum Tod führen. Sowohl HPAI- als auch NPAI-Viren können sich schnell in Herden ausbreiten. Daher ist die Umsetzung strenger Biosicherheitsmaßnahmen in Betrieben wesentlich. Darüber hinaus können NPAI-Viren zu hochpathogenen Stämmen mutieren, weshalb es wichtig ist, Ausbrüche umgehend zu bekämpfen.
Im Seuchenzeitraum 2021-2022 war die HPAI- Epidemie Verbreitetes Auftreten einer Infektionskrankheit in einer Gemeinschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt die bisher größte in der EU, sowohl was die Zahl der Krankheitsausbrüche bei Geflügel, die geografische Verbreitung als auch die Anzahl toter Wildvögel betrifft. Im darauffolgenden Seuchenzeitraum und insbesondere im Jahr 2023 verbreiteten sich die HPAI A-Viren (H5N1) weltweit und dehnten ihr Wirtsspektrum aus, was dazu führte, dass zahlreiche Tierarten Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die Art zu Tode kamen. Bislang wurden mehr als 50 verschiedene Säugetierarten mit HPAI-Viren infiziert. Gelegentlich trat eine Übertragung von Tier zu Mensch auf, doch wurde keine Übertragung von Mensch zu Mensch gemeldet.
Die Vogelgrippe kann von Tieren auf den Menschen hauptsächlich auf zwei Arten übertragen werden:
- über einen direkten Kontakt mit infizierten Tieren und
- über kontaminierte Umgebungen
Menschen, die potenziell infizierten Vögeln ausgesetzt sind, wie Arbeitskräfte bei der Keulung, oder Personen, die in engem Kontakt mit potenziell infizierten Säugetieren (wie Füchsen oder anderen wild lebenden Tieren) stehen, wie Arbeitskräfte in Wildtierstationen, müssen nach der Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird angemessen geschützt und engmaschig überwacht werden.
Es gibt derzeit keine überzeugenden Hinweise darauf, dass die Vogelgrippe durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden kann. Eine vorsichtige Handhabung von rohem Fleisch und anderen ungekochten Lebensmitteln, gründliches Durchgaren sowie eine gute Küchenhygiene können den Risiken, die von kontaminierten Lebensmitteln ausgehen, vorbeugen oder diese verringern.
Aktuelles
Im April 2024 veröffentlichten die EFSA und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) einen Bericht, in dem die Faktoren für eine potenzielle Pandemie Epidemie, die sich großflächig ausbreitet und eine Region, einen Kontinent oder die ganze Welt betrifft der derzeit weltweit kursierenden Vogelgrippe erörtert werden. Im Mittelpunkt des Berichts stehen Ereignisse wie Reassortment, Mutation Dauerhafte und in der Regel negative Veränderung des genetischen Materials in einer Zelle, die in den meisten Fällen an nachkommende Generationen weitergegeben werden kann und Anpassung von Vogelgrippeviren an Säugetiere, einschließlich des Menschen.
Des Weiteren ermittelten Sachverständige eine Reihe von Maßnahmen zur Risikominderung, die im Rahmen des Konzepts „Eine Gesundheit“ auf nationaler und EU-Ebene umgesetzt werden sollten, um das Risiko der Virusentwicklung zu verringern.
Meilensteine
2024
Dezember
Während es weiterhin keine Hinweise auf eine Ausbreitung der Vogelgrippe von Mensch zu Mensch gibt, wurden in Europa und weltweit neue Ausbrüche bei Wild- und Hausvögeln gemeldet. Die meisten Fälle in der EU betrafen Wild- und Hausvögel, während in den USA eine deutliche Zunahme in Milchviehbetrieben zu verzeichnen war. Das Risiko für die Bevölkerung Kollektiv von Menschen, Tieren oder Pflanzen derselben Art. Bei Menschen spricht man auch von Bevölkerung in der EU ist laut dem jüngsten Bericht der EFSA, des ECDC und des EURL zur Überwachung der Vogelgrippe weiterhin gering.
Oktober
Laut dem jüngsten Bericht von ECDC, EFSA und EURL ist das HPAI-Virus bei Seevögeln entlang der europäischen Küsten wieder aufgetaucht. Insgesamt hat sich die Situation bei Geflügel und Wildvögeln im Sommer entspannt und die Zahl der Fälle ist im Vergleich zu den letzten zwei Jahren deutlich zurückgegangen. Das Risiko für die allgemeine Bevölkerung ist weiterhin gering.
Juli
Die Zahl der HPAI-Ausbrüche bei Geflügel und Wildvögeln ist in Europa zurückgegangen, doch muss die Überwachung im Hinblick auf die nächste Grippesaison verstärkt werden, wenn im Herbst die Zugvögel eintreffen. Dem jüngsten vierteljährlichen Überwachungsbericht zur Vogelgrippe der EFSA, des ECDC und des EURL zufolge ist das Risiko für die breite Öffentlichkeit in Europa nach wie vor gering.
Juni
Die EFSA begann mit Aktivitäten an sieben wichtigen Standorten in ganz Europa, um Partnerschaften zu stärken und Kapazitäten für die aktive Überwachung von HPAI-Viren bei Wildvögeln aufzubauen.
April
Die EFSA veröffentlichte ein wissenschaftliches Gutachten zur Bewertung der Überwachungs- und Risikominderungsmaßnahmen in Gebieten und landwirtschaftlichen Betrieben, in denen geimpft wird. Die Forscher der EFSA bewerteten diese Maßnahmen und prüften, ob anhand der verfügbaren Überwachungsstrategien die Seuchenfreiheit nachgewiesen werden kann und somit eine sichere Verbringung von Geflügel und Geflügelerzeugnissen ermöglicht wird.
März
In Europa sind HPAI-Fälle immer noch weit verbreitet, aber die Gesamtzahl der festgestellten Fälle ist im Vergleich zu den letzten beiden Jahren zurückgegangen. Das Risiko für die breite Öffentlichkeit in Europa ist nach wie vor gering. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten vierteljährlichen Überwachungsberichts der EFSA, des ECDC und des EURL.
Januar
Für die Erhebung von Daten zur Vogelgrippe wird das SIGMA-Konzept angewandt, mit dem die Datenerhebung auf alle Arten von Probenahme- und Testaktivitäten ausgedehnt wird, die auf den Vogelgrippevirus abzielen. Zum ersten Mal werden Daten zur Geflügelpopulation erhoben. Es wurden neue Leitlinien für die Berichterstattung veröffentlicht: eine zur Tierpopulation (Geflügel) und eine zur Vogelgrippe (aviäre Influenza).
2023
Oktober
Die EFSA bewertete die verfügbaren Impfstoffe und deren Wirksamkeit Besagt, wie gut etwas in Bezug auf vordefinierte Standards oder Erwartungen wirkt gegen das HPAI-Virus bei Geflügel und gab Empfehlungen zu möglichen Impfstrategien.
September
Zwar hat sich die Lage bei Geflügel im Laufe des Sommers entspannt, doch das HPAI-Virus befällt weiterhin Seevögel in Europa, vor allem an den Küsten. Mit Beginn der herbstlichen Zugvogelsaison sollte der Schutz von Geflügel und anderen Nutztieren vor Wildvögeln Vorrang haben. Die Biosicherheit in Pelztierfarmen sollte verbessert werden, so der jüngste Bericht der EFSA, des ECDC und des EURL zur Vogelgrippe.
Juli
Das HPAI-Virus zirkuliert weiterhin in großem Umfang unter Seevögeln in Europa und verursacht eine hohe Sterblichkeitsrate, während sich die Lage bei Geflügel insgesamt entspannt hat. Die epidemiologischen Untersuchungen eines Ausbruchs bei Katzen in Polen dauern noch an. Das Risiko für die breite Öffentlichkeit ist nach wie vor gering.
Mai
Die Zahl der HPAI-Ausbrüche bei Geflügel ist in Europa zurückgegangen, doch Möwen sind weiterhin stark von dem Virus betroffen. Dem Bericht zur Vogelgrippe der EFSA, des ECDC und des EURL zufolge ist das Risiko für die breite Öffentlichkeit in Europa nach wie vor gering.
März
Die Vogelgrippe-Situation unterliegt einer ständigen Entwicklung in Europa und auf der ganzen Welt, wobei über neue Ausbrüche bei Vögeln und gelegentliche Infektionen bei Säugetieren berichtet wird. Laut einem Berichtder EFSA, des ECDC und des EURL über die Vogelgrippe wurden sporadische Infektionen beim Menschen in Ländern außerhalb der EU gemeldet, während das Risiko für die Bevölkerung in der EU weiterhin gering ist.
2022
Dezember
Laut dem jüngsten vierteljährlichen Überwachungsbericht der EFSA, des ECDC und des EURL sind die in Europa bei Nutzgeflügel und Wildvögeln verzeichneten HPAI-Fälle seit dem Sommer gestiegen.
Die EFSA veröffentlicht zwei Berichte: einen über die Entwicklung eines Prototyps eines Frühwarnsystems für die Einschleppung von HPAI-Viren bei Wildvögeln, das auf Risikokarten basiert, sowie einen weiteren über einen Vorschlag für ein aktives Überwachungssystem für Wildvögel zur raschen Erkennung und Identifizierung von HPAI-Viren, die eine Bedrohung für die EU darstellen.
Oktober
Dem vierteljährlichen Überwachungsbericht der EFSA zufolge wurde in Europa zwischen Juni und September 2022 eine noch nie dagewesene Zahl von HPAI-Fällen bei Wild- und Hausvögeln gemeldet. In den Jahren davor wurden in den Sommermonaten keine oder nur wenige Fälle festgestellt.
Juni
Mit 5 300 nachgewiesenen HPAI-Fällen bei Geflügel, gehaltenen Vögeln und Wildvögeln war die Seuchensaison 2021-2022 laut dem vierteljährlichen Überwachungsbericht der EFSA die größte, die jemals in Europa verzeichnet wurde. Die Persistenz des HPAI A-Virus (H5) bei Wildvögeln deutet darauf hin, dass das Virus in Wildvogelpopulationen in Europa endemisch geworden sein könnte.
2021
Januar
Die Sachverständigen der EFSA bewerten die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen zur Bekämpfung von HPAI-Viren: klinische und Laborprobenahmen, Überwachungszeitraum, Mindestradius von Schutz- und Überwachungszonen sowie Mindestzeitraum, in dem die Maßnahmen in diesen Zonen angewandt werden sollten.
2019
Oktober
Den Mitgliedstaaten werden spezielle Leitlinien für die Meldung von Daten zur Überwachung der Vogelgrippe zur Verfügung gestellt, die Einzelheiten zu den einzelnen Datenelementen gemäß dem Datenmodell der EFSA (SSD2) enthalten.
2018
November
Die EFSA veröffentlicht einen Bericht, in dem der Datenerhebungsrahmen für die Zusammentragung, Validierung und Analyse der Daten zur Überwachung der Vogelgrippe, die von den Mitgliedstaaten jährlich übermittelt werden, dargelegt wird.
2017
Dezember
Die EFSA listet in ihrem vierteljährlichen Überwachungsbericht Arten von Wildvögeln auf, die beprobt und auf HPAI-Viren getestet werden sollten, wenn sie tot aufgefunden werden oder klinische Anzeichen aufweisen.
Oktober
Die Sachverständigen der EFSA bewerten das Risiko der Einschleppung der Vogelgrippe in die EU und überprüfen Ansätze zur Überwachung, einschließlich der Überwachung durch die Mitgliedstaaten und der Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um die Ausbreitung zu minimieren. Sie kamen zu dem Schluss, dass wild lebende Zugvögel, die die nordöstliche und östliche Grenze der Europäischen Union überqueren, der wahrscheinlichste Weg für die Einschleppung der Vogelgrippe in die EU sind.
Juni
Es erfolgte eine Bewertung der NPAI-Viren anhand der Kriterien des Tiergesundheitsrechts, und für NPAI-Viren wird ein Handeln auf Unionsebene durch EFSA-Sachverständige nicht als erforderlich erachtet.
2016
Dezember
Die Sachverständigen der EFSA kamen zu dem Schluss, dass eine strikte Durchsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen der effektivste Weg ist, um die Einschleppung der HPAI A-Viren (H5N8) in Geflügelbetriebe zu verhindern.
Rolle der EFSA
In EU-Rechtsvorschriften, insbesondere im Tiergesundheitsrecht – Verordnung (EU) 2016/429, ist die Überwachung, Kontrolle und Tilgung der Vogelgrippe in Europa geregelt. In diesem Rahmen leistet die EFSA wissenschaftliche Beratung, um Risikomanager (die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten) bei ihrer Entscheidungsfindung und der Wahl geeigneter Maßnahmen zu unterstützen. Sachverständige bewerten Fragen wie das Risiko der Einschleppung und Übertragung der Vogelgrippe, das Risiko der Mutation von NPAI- zu HPAI-Stämmen und das Pandemiepotenzial der zirkulierenden Viren. Außerdem berät die EFSA über Biosicherheits- und Kontrollmaßnahmen, z. B. die Impfung von Geflügel. Impfung von Geflügel
Darüber hinaus unterstützt die EFSA die Mitgliedstaaten bei ihren Aktivitäten in den Bereichen Datenerhebung und Überwachung.
Überwachung und Aufsicht
In Zusammenarbeit mit dem ECDC, dem EURL und den zuständigen Behörden in den betroffenen Mitgliedstaaten und Drittländern veröffentlicht die EFSA vierteljährliche Überwachungsberichte über die Situation der Vogelgrippe in Europa und weltweit. In diesen Berichten werden u. a. folgende Aspekte untersucht:
- das Risiko der Einschleppung und Verbreitung der HPAI-Viren in Europa;
- die räumliche und zeitliche Ausdehnung von HPAI- und LPAI-Ausbrüchen (bei Vögeln, Säugetieren und Menschen) in Europa und auf anderen Kontinenten;
- genetische Merkmale der beteiligten HPAI-Virusstämme;
- ergriffene Präventions- und Kontrollmaßnahmen;
- Merkmale der betroffenen Geflügelbetriebe.
Die vierteljährlichen Überwachungsberichte der EFSA basieren auf den offiziellen Ausbruchsmeldungen der Länder sowie auf zusätzlichen Daten, die von den betroffenen Ländern bereitgestellt werden. Darüber hinaus wurde die EFSA ersucht, die Daten, die sich aus den laufenden Programmen zur Überwachung der Vogelgrippe in den Mitgliedstaaten und Drittländern ergeben, in Form von jährlichen Berichten zusammenzutragen, zu validieren, zu analysieren und zusammenzufassen.
Neueste Informationen über die Anzahl und die Entwicklung der Ausbrüche finden sich in der interaktiven Übersichtstafel der EFSA. Darin sind ausführliche geografische und zeitliche Informationen über alle HPAI-Virusfälle enthalten, die seit Oktober 2016 bei Geflügel, gehaltenen und Wildvögeln in Europa gemeldet wurden.
Datenerhebung
Seit dem 1. Januar 2019 übermitteln die Mitgliedstaaten und die Drittländer der EFSA die Ergebnisse ihrer jährlichen Überwachungstätigkeiten in Bezug auf Haus- und Wildvögel. Im Jahr 2024 wurde die Datenerhebung verbessert, um den neuen Normen der EFSA zu entsprechen, die im Rahmen des SIGMA-Projekts entwickelt wurden. Ziel war es, die Erhebung von Tiergesundheitsdaten im Sinne des Konzepts „Eine Gesundheit“ zu harmonisieren und den Ablauf zu vereinfachen, um die Arbeitsbelastung der Datenlieferanten zu verringern und die Datenqualität zu verbessern.
Mit der Umsetzung des SIGMA-Konzepts können die berichterstattenden Länder Daten über alle Arten von Analyseergebnissen übermitteln, die auf den Nachweis von Viren der aviären Influenza abzielen, d. h.:
- im Rahmen der Überwachungsprogramme der Union getestete Proben (verbindlich vorgeschrieben),
- Proben, die in einem anderen Zusammenhang, in einem anderen rechtlichen Rahmen (nationale Rechtsvorschriften) oder mit einem anderen Ziel (z. B. Seuchenfreiheit, Untersuchung/Eindämmung von Ausbrüchen) getestet wurden (freiwillig).
Darüber hinaus ist zu beachten, dass das SIGMA-Konzept den berichterstattenden Ländern die Möglichkeit bietet, Daten über die inländische Zielpopulation zu übermitteln, um die gefährdete Population besser einschätzen zu können und Risikomanagern eine umfassendere Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung zu ermöglichen.
Nach den geltenden Rechtsvorschriften sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, ihre Daten jährlich zu übermitteln. Island, Norwegen und die Schweiz berichten freiwillig. Die genauen Zeitpläne für die Berichterstattung und Validierung von Daten werden auf einer speziellen Webseite zur Verfügung gestellt.
Im Jahr 2024 veröffentlichte die EFSA einen externen wissenschaftlichen Bericht mit einer aktualisierten Zielgruppe von 241 Wildvogelarten für die passive Überwachung Meldung und Untersuchung erhöhter Sterblichkeitsraten, anderer Anzeichen einer schweren Krankheit oder deutlich verringerter Produktionsraten mit unbestimmter Ursache in einer bestimmten Tierpopulation von HPAI-Viren in Europa. Die Liste dient als Referenz für nationale/regionale Referenzlabors und andere Akteure, die an Überwachungsmaßnahmen beteiligt sind. Der Bericht, in dem sowohl ornithologische als auch epidemiologische Daten berücksichtigt werden, enthält Empfehlungen, welche Arten für verschiedene Szenarien der passiven Überwachung in Frage kommen.
Frühwarnung
Im Einklang mit dem strategischen Ziel der EFSA, die Bereitschaft zu verbessern, wurden mehrere Auslagerungstätigkeiten auf die Entwicklung und Implementierung von Frühwarnsystemen ausgerichtet, die den Mitgliedstaaten ausreichend Zeit für ihre Reaktion und das Management von Ausbrüchen bieten.
Das Migration Mapping Tool, ein Tool zur Überwachung und visuellen Untersuchung von Bestand, Verbreitung und Zugbewegungen von Wildvögeln, wurde 2022 ins Leben gerufen und für etwa 50 Arten von Wildvögeln entwickelt:
![](/sites/default/files/oembed_thumbnails/6JTDxcbWHPuVDCtTFOWlqLMPjF4MviV7BhygC78hPp4.jpg)
Im März 2023 wurde das Bird Flu Radar der EFSA, ein Frühwarnsystem für HPAI-Viren in Europa, ins Leben gerufen und ist über das Migration Mapping Tool zugänglich. Es wurden Modelle zur räumlich-zeitlichen Risikobewertung entwickelt, um wöchentliche Schätzungen der Wahrscheinlichkeit einer HPAI-Einschleppung bei Wildvögeln zu erstellen, die auf automatischen Risikokarten angezeigt werden.
Das Instrument wird kontinuierlich weiterentwickelt und soll bis Ende 2024 auch auf Geflügel ausgeweitet werden. Der Bird Flu Radar der EFSA wird durch ein Warnmeldesystem ergänzt, über das die Nutzer automatische Warnungen für ein bestimmtes geografisches Gebiet erhalten können, sobald eine bestimmte Risikoschwelle überschritten wird. Darüber hinaus können die Nutzer wöchentliche Schätzungen für ihre eigene Risikobewertung herunterladen.
Zudem betrieb die EFSA in der Vergangenheit an den Grenzen der Union Pilotsysteme zur aktiven Überwachung, um ein EU-weites Überwachungssystem für Wildvögel einzurichten, mit dem neu auftretende oder eingeschleppte HPAI-Viren rasch erkannt und identifiziert werden können. Anknüpfend an dieses Projekt hat die EFSA im Jahr 2024 ein Netz von sieben Überwachungsknotenpunkten in ganz Europa eingerichtet, um Kapazitäten und langfristige Partnerschaften für die aktive Überwachung von HPAI-Viren bei Wildvögeln aufzubauen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt auf den folgenden sieben geografischen Gebieten:
- finnischer Meerbusen (Estland, Finnland),
- südliche Ostsee (Lettland, Litauen, Polen, Schweden),
- östliches Schwarzes Meer (Georgien),
- Bodenseeregion (Österreich, Deutschland, Schweiz),
- Region Venetien (Italien),
- Region Camargue (Frankreich),
- Golf von Cadiz (Spanien).
![](/sites/default/files/oembed_thumbnails/TlUAOMerCetHRake4NMU_oeyn9vr8mxOnFh16KQtva8.jpg)
Kontrollmaßnahmen
Die folgenden Kontrollmaßnahmen für HPAI-Viren wurden bereits in einem speziellen wissenschaftlichen Gutachten überprüft: klinische und Laborprobenahmen, Überwachungszeitraum, Mindestradius der Schutz- und Überwachungszonen und die Mindestdauer, in der die Maßnahmen in diesen Zonen angewandt werden sollten.
In einem zweiteiligen Gutachten (Teil 1 und Teil 2), das in Zusammenarbeit mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und dem EURL erstellt wurde, bewertete die EFSA die Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen HPAI-Viren für Geflügel und mögliche Impfstrategien sowie Überwachungs- und Risikominderungsmaßnahmen.
Krankheitsbeschreibungen
Die EFSA hat eine interaktive Krankheitsbeschreibung für HPAI-Viren erstellt und in sieben dynamischen systematischen Überprüfungen aktualisiert. Wenn hinreichende Studien vorliegen und überprüft wurden, wird automatisch eine Metaanalyse Statistische Methode, welche die Zusammenfassung von Ergebnissen ähnlicher Studien zur Ermittlung signifikanter Tendenzen ermöglicht der dabei gewonnenen Daten durchgeführt, und die Ergebnisse werden in Krankheitsbeschreibungen anschaulich dargestellt. Das Video der EFSA zeigt eine Kurzdarstellung der Krankheitsbeschreibungen.
![](/sites/default/files/oembed_thumbnails/TjpYooBPV55KRpgthcbOQUhJQvmLSdpl0yCzbqRFCvo.jpg)
Zusammenarbeit
Die EFSA arbeitet mit langjährigen Partnern in der EU im Rahmen eines transdisziplinären Netzwerks zusammen, das die Entwicklung von Frühwarnsystemen für die Vogelgrippe fördert. Außerdem baut die EFSA derzeit Kapazitäten für die aktive Überwachung von HPAI-Viren bei Wildvögeln in ganz Europa auf. Auf der nachfolgenden interaktiven Karte sind die Partner der EFSA aufgelistet: