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Hummel-Studie hat laut EFSA keine Auswirkung auf Schlussfolgerungen zu Neonicotinoiden

Die EFSA hat mehrere Schwächen in einer von der Food and Environment Research Agency (FERA) des Vereinigten Königreichs veröffentlichten Studie identifiziert, der zufolge Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide unter Feldbedingungen keine größeren Auswirkungen auf Hummelvölker haben. In Anbetracht der Schwächen ist die Behörde der Ansicht, dass die Studie sich nicht auf die im Januar 2013 veröffentlichten Schlussfolgerungen der EFSA zu den für Bienen bestehenden Risiken durch Thiamethoxam, Clothianidin und Imidacloprid auswirkt.

Die Behörde wies bezüglich der Relevanz der Studie Effects of neonicotinoid seed treatments on bumble bee colonies under field conditions (Thompson et al.) für die von der EFSA veröffentlichten Risikobewertungen auf folgende Punkte hin:

  • Die Bewertungen der EFSA erstreckten sich auf die zulässigen Verwendungen einer Reihe von Pflanzenschutzprodukten, die Thiamethoxam, Clothianidin und Imidacloprid enthalten, in der gesamten Europäischen Union. Die FERA-Studie untersuchte nur eine einzige Kulturpflanze – nämlich Raps – und zwei Pflanzenschutzprodukte – eines mit Clothianidin, das andere mit Imidacloprid als Inhaltsstoff Jeder Stoff, der einem Lebensmittel absichtlich zugesetzt wird und im Endprodukt, wenn auch in veränderter Form, enthalten bleibt. –, die für die Verwendung im Vereinigten Königreich zugelassen sind. Zudem spiegeln die Versuchsorte sowie deren Umgebungen, die in der FERA-Studie zum Einsatz kamen, lediglich einen kleinen Ausschnitt der landwirtschaftlichen Bedingungen im Vereinigten Königreich wider und können nicht als repräsentativ für die Bedingungen in anderen Teilen der EU betrachtet werden.
  • Auf zwei wichtige Expositionspfade – Staub und Guttation – wurde in der FERA-Studie nicht eingegangen.
  • Im Rahmen ihrer Bewertungen traf die EFSA Schlussfolgerungen hauptsächlich für Bienen und identifizierte eine Datenlücke im Hinblick auf andere Bestäuber. Aufgrund der erheblichen Artenunterschiede können Feldstudien an Hummeln nicht zum Verständnis der Risiken für Honigbienen und andere Bestäuber herangezogen werden.

Die Sachverständigen der EFSA hoben eine Reihe anderer Mängel in dem Bericht hervor, darunter:

  • Ungereimtheiten und widersprüchliche Aussagen hinsichtlich der Ziele der Studie.
  • Das Fehlen geeigneter Kontrollvölker. Insbesondere ergab die Analyse von Rückständen in Pollen und Nektar, dass der „Kontrollort“ mit Thiamethoxam kontaminiert war.
  • Unterschiedliche Umweltbedingungen an den drei Testorten, was die Sensitivität der Studie im Hinblick auf die Ermittlung von Auswirkungen auf die Völker verringerte.

Die EFSA erhob zudem Bedenken hinsichtlich der Art und Weise, wie Thompson et al. die Studienergebnisse ausarbeiteten und interpretierten, um zu ihren Schlussfolgerungen zu gelangen.

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