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EFSA legt durchschnittlichen Energieaufnahmebedarf fest

Die EFSA hat den durchschnittlichen Energieaufnahmebedarf von Erwachsenen, Säuglingen und Kindern sowie Schwangeren und stillenden Müttern festgelegt. Diese Werte stellen bestmögliche Schätzungen des Energiebedarfs einzelner Bevölkerungsgruppen in Europa dar und sollen politische Entscheidungsträger dabei unterstützen, Ernährungsprogramme zu entwickeln und zu überwachen, um so, u.a. durch die Erstellung lebensmittelorientierter Ernährungsleitlinien, die öffentliche Gesundheit zu fördern.

Die wissenschaftlichen Empfehlungen der EFSA zum Energiebedarf sind in dem jüngsten einer Reihe von wissenschaftlichen Gutachten zu Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (Dietary Reference Values – DRV Bei Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (Dietary Reference Values – DRV) handelt es sich um den vollständigen Satz an Referenzwerten für die Nährstoffaufnahme, der sich aus folgenden Werten zusammensetzt: Referenzaufnahmemenge für die Bevölkerung (Population Reference Intakes, PRI), Durchschnittsbedarf (Average Requirements, AR), angemessene Aufnahmemenge (Adequate Intakes, AI), Aufnahme im unteren Grenzwertbereich (Lower Threshold Intakes, LTI) und Referenzaufnahme (Reference Intakes, RI). DRV werden in der Regel als Basis für Referenzwerte in der Lebensmittelkennzeichnung und zur Erstellung von lebensmittelorientierten Ernährungsleitlinien herangezogen.)[1] enthalten, die das Gremium für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA-Gremium) der Behörde auf Ersuchen der Europäischen Kommission erstellt hat.

Die Werte für den durchschnittlichen Energiebedarf einzelner, nach Alter und Geschlecht differenzierter Bevölkerungsgruppen wurden unter Berücksichtigung unterschiedlicher Grade körperlicher Aktivität berechnet und basieren auf einem angenommenen gesunden Körpermasseindex ( Body-Mass-Index Maßzahl, mit der das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße eines Menschen ausgedrückt wird. Der BMI wird berechnet, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat (also Körpergröße x Körpergröße) dividiert wird. Diese Maßzahl wird herangezogen, um zu bestimmen, ob das Körpergewicht eines Menschen im Normalbereich liegt. BMI Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine Maßzahl, mit der das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße eines Menschen ausgedrückt wird. Der BMI wird berechnet, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat (also Körpergröße x Körpergröße) dividiert wird. Diese Maßzahl wird herangezogen, um zu bestimmen, ob das Körpergewicht eines Menschen im Normalbereich liegt.)[2] von 22 kg/m2. Das Gremium legte beispielsweise für einen mäßig aktiven Lebensstil folgende durchschnittliche Bedarfswerte fest:

 

Alter

Durchschnittlicher Energiebedarf (kcal/Tag)

Mädchen/Jungen

6

1.500-1.600

12

2.000-2.200

17

2.300-2.900

Frauen/Männer

30-39

2.000-2.600

50-59

2.000-2.500

70-79

1.800-2.300

Bei Schwangeren ist man davon ausgegangen, dass ein Anstieg der Körpermasse um 12 kg auf eine optimale Gesundheit von Mutter und ungeborenem Kind hinweist. Der zur Unterstützung der Schwangerschaft erforderliche zusätzliche Energiebedarf wurde auf 70 kcal/Tag im ersten, 260 kcal/Tag im zweiten und 500 kcal/Tag im dritten Schwangerschaftsdrittel geschätzt. Der zusätzliche durchschnittliche Energiebedarf bei Müttern, die in den ersten sechs Monaten nach der Entbindung ausschließlich stillen, wird auf 500 kcal/Tag geschätzt.

Bei der Berechnung des durchschnittlichen Bedarfs werden verschiedene Grade körperlicher Aktivität (Physical Activity Levels – PAL Der Aktivitätsfaktor (Physical Activity Level – PAL) dient der Schätzung der körperlichen Aktivität eines Menschen durch Vergleich des Energieverbrauchs (Kalorien) über 24 Stunden mit der zur Versorgung des Körpers im Ruhezustand benötigen Energiemenge.) berücksichtigt, die unterschiedlichen Lebensstilen entsprechen (sitzend, mäßig aktiv, sehr aktiv bzw. höchst aktiv). Diese PAL-Werte ergeben sich aus folgenden Faktoren: berufliche Tätigkeit (z.B. sitzende Tätigkeit oder körperliche Arbeit), Umfang der täglichen körperlichen Betätigung sowie tägliche Hausarbeit, einschließlich Einkaufen und Kochen[4]. Der durchschnittliche Bedarf ist unter bestimmten Umständen entsprechend anzupassen, etwa bei Personen oder Bevölkerungsgruppen mit einem BMI über oder unter 22 kg/m2.

Notes to editors

Der Energiebedarf ist die Menge an aus Lebensmitteln gewonnener Energie, die zur Erhaltung der Körpermasse, des Wachstums und der Entwicklung bei ausreichender körperlicher Aktivität für eine langanhaltende Gesundheit erforderlich ist. Energie wird durch Kohlenhydrate Gruppe von Nährstoffen, zu denen Zucker, Stärke und Ballaststoffe zählen., Fette, Eiweiß und Alkohol in der Nahrung bereitgestellt, wobei der Beitrag dieser einzelnen Energiequellen variiert. Daher werden die Referenzwerte für die Energiezufuhr nicht als feste Mengen einzelner Nährstoffe angegeben, sondern in Energieeinheiten.

Dieses jüngste wissenschaftliche Gutachten steht in einer Reihe von Gutachten, in denen bereits Referenzwerte für die Zufuhr von Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Fetten, Wasser und Proteinen festgelegt wurden. Darüber hinaus hat das NDA-Gremium Gutachten mit allgemeinen Grundsätzen zur Festlegung von Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr sowie Beratung für politische Entscheidungsträger zur Umsetzung von Nährstoffempfehlungen in lebensmittelorientierten Ernährungsleitlinien veröffentlicht. Das Gremium hat alle diese Gutachten nach vorheriger Konsultation mit den Mitgliedstaaten, der Wissenschaftsgemeinschaft und anderen Interessenträgern verabschiedet. Durch diese Konsultationen wird sichergestellt, dass die EFSA beim Abschluss ihrer Arbeiten auf ein möglichst breites Spektrum an Informationen, Daten und Ansichten zurückgreifen kann und den politischen Entscheidungsträgern der EU umfassende Beratung auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse bietet.

[1] Unter Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (DRV) versteht man sämtliche Referenzwerte, die sich auf die Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird. von Nährstoffen beziehen, wie etwa den durchschnittliche Nährstoff- bzw. Energiebedarf, die Bevölkerungsreferenzzufuhr, die angemessene Aufnahmemenge sowie den unteren Schwellenwert Dosis oder Exposition, unter der keine schädlichen Wirkungen nachgewiesen werden. für die Aufnahme.
[2] Der Body-Mass-Index (BMI) dient zur Schätzung der Körperfettmenge beim Menschen ausgehend von Gewicht und Größe einer Person. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen BMI von 22 kg/m2 als gesunden Mittelwert für Erwachsene festgelegt.
[3] Dies entspricht einem PAL-Wert von 1,6. Ein gewöhnlicher PAL-Wert von 1,7 oder darüber weist auf ein geringeres Risiko von Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes sowie einigen Krebserkrankungen, Osteoporose und Sarkopenie hin (FAO/WHO/UNU, 2004).
[4] Die PAL-Werte dienen nur als grober Indikator für einen nachhaltigen Lebensstil; das Gremium wies in seinen Beratungen darauf hin, dass viele europäische Bürgerinnen und Bürger sich nur wenig körperlich betätigen.

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