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EFSA legt Bevölkerungsreferenzwerte für die Proteinzufuhr fest

Mit der Veröffentlichung von Werten für die Bevölkerungsreferenzzufuhr (Population Reference Intakes – PRI Die Referenzaufnahmemenge für die Bevölkerung (Population Reference Intake – PRI) ist die Aufnahmemenge eines Nährstoffs, die wahrscheinlich den Bedarf nahezu aller gesunden Menschen in einer Population deckt.) für Eiweiß hat die EFSA die letzte Phase ihrer Arbeit zu Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (Dietary Reference Values – DRV Bei Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (Dietary Reference Values – DRV) handelt es sich um den vollständigen Satz an Referenzwerten für die Nährstoffaufnahme, der sich aus folgenden Werten zusammensetzt: Referenzaufnahmemenge für die Bevölkerung (Population Reference Intakes, PRI), Durchschnittsbedarf (Average Requirements, AR), angemessene Aufnahmemenge (Adequate Intakes, AI), Aufnahme im unteren Grenzwertbereich (Lower Threshold Intakes, LTI) und Referenzaufnahme (Reference Intakes, RI). DRV werden in der Regel als Basis für Referenzwerte in der Lebensmittelkennzeichnung und zur Erstellung von lebensmittelorientierten Ernährungsleitlinien herangezogen.) abgeschlossen.

Ein PRI-Wert gibt die von Alter und Geschlecht abhängige Menge eines einzelnen Nährstoffs an, von der angenommen wird, dass sie die Mehrheit einer bestimmten Bevölkerungsgruppe vor ernährungsbedingten Gesundheitsschäden schützt. Das EFSA-Gremium für diätetische Produkte, Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen. und Allergien hat die Bevölkerungsreferenzwerte für die Proteinzufuhr von Erwachsenen, Säuglingen und Kindern sowie Schwangeren und stillenden Mütter wie folgt festgesetzt:

  • Erwachsene (einschließlich ältere Menschen) – 0,83 g pro kg Körpergewicht pro Tag
  • Säuglinge, Kinder und Jugendliche – je nach Alter zwischen 0,83 g und 1,31 g pro kg Körpergewicht pro Tag
  • Schwangere – zusätzliche Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird. von 1 g, 9 g und 28 g pro Tag für das jeweils erste, zweite beziehungsweise dritte Schwangerschaftsdrittel
  • Stillende Mütter – zusätzliche Aufnahme von 19 g pro Tag während der ersten 6 Monate der Stillzeit und danach 13 g pro Tag

Das Gremium beschäftigte sich zwar auch mit verschiedenen gesundheitsbezogenen Ausirkungen, etwa auf Knochengesundheit, Körpergewicht, Muskelmasse und Nierenfunktion, die mit der Proteinzufuhr in Zusammenhang gebracht werden können, kam aber zu dem Schluss, dass die vorliegenden Daten nicht ausreichen, um auf Grundlage dieser Auswirkungen Werte für die Bevölkerungsreferenzzufuhr abzuleiten.

Das Gremium hält die Proteinzufuhr in allen Bevölkerungsgruppen in Europa für ausreichend. Gemäß nationalen Erhebungen von Lebensmittelverzehrsdaten liegt die durchschnittliche Proteinzufuhr bei Erwachsenen oft bei oder über dem Bevölkerungsreferenzwert von 0,83 g pro kg Körpergewicht pro Tag (zwischen 67 g und 114 g pro Tag für Männer und zwischen 59 g und 102 g pro Tag für Frauen).

Die Bevölkerungsreferenzwerte für die Proteinzufuhr beziehen sich auf gemischtes Nahrungseiweiß sowohl tierischer als auch pflanzlicher Herkunft. Das Gremium stellt fest, dass zufolge der Umfassenden Europäischen Datenbank der EFSA über den Lebensmittelverzehr Fleisch und Fleischprodukte die hauptsächlichen Proteinquellen in der Ernährung von Erwachsenen in Europa sind, gefolgt von Getreide/Getreideprodukten und Milch-/Molkereiprodukten.

Die EFSA hat das heute veröffentlichte wissenschaftliche Gutachten über die Proteinzufuhr auf ein Ersuchen der Europäischen Kommission erstellt, die bisherigen europäischen Empfehlungen zu Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und jüngster, auf nationaler und internationaler Ebene herausgegebener Empfehlungen zu aktualisieren. Das Gremium hatte in früheren Gutachten bereits Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr für Kohlenhydrate Gruppe von Nährstoffen, zu denen Zucker, Stärke und Ballaststoffe zählen., Ballaststoffe, Fette und Wasser festgesetzt.

Dieses und frühere Gutachten über Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr wurden vom Gremium nach Rücksprache mit Mitgliedstaaten, Wissenschaftlern und anderen Interessengruppen verabschiedet. Durch diese Konsultationen ist gewährleistet, dass die EFSA beim Abschluss ihrer Arbeiten auf ein möglichst breites Spektrum an Informationen, Daten und Ansichten zurückgreifen kann und den politischen Entscheidungsträgern der EU umfassende Beratung auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse bietet.

Notes to editors

Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (DRV) umfassen einen ganzen Satz an quantitativen Werten, wie den durchschnittlichen Nährstoff- bzw. Energiebedarf, die Bevölkerungsreferenzzufuhr, die angemessene Aufnahmemenge, den Referenzbereich und den unteren Schwellenwert Dosis oder Exposition, unter der keine schädlichen Wirkungen nachgewiesen werden. für die Aufnahme sowie die zulässige Aufnahmehöchstmenge. Sie können als Grundlage für die Lebensmittelkennzeichnung und die Festlegung lebensmittelorientierter Ernährungsleitlinien verwendet werden (s. auch das wissenschaftliche Gutachten der EFSA über die Festlegung lebensmittelorientierter Ernährungsleitlinien – Scientific Opinion on establishing Food-Based Dietary Guidelines ).

Das Gremium setzte die Bevölkerungsreferenzzufuhr für Eiweiß anhand der Stickstoffbilanz Differenz zwischen dem über die Nahrung (vorwiegend über Proteine) aufgenommenen und vom Körper (über Urin, Stuhl und Schweiß) ausgeschiedenen Stickstoff. fest. Die Stickstoffbilanz ist die Differenz zwischen der Stickstoffaufnahme über die Nahrung und der Stickstoffmenge, die mit den Ausscheidungsprodukten des Körpers abgeführt wird. Bei gesunden Erwachsenen entspricht der Eiweißbedarf der Menge, die für die Aufrechterhaltung einer ausgeglichenen Stickstoffbilanz nötig ist. Die faktorielle Methode wird zur Berechnung des Eiweißbedarfs unter physiologischen Bedingungen, wie Wachstum, Schwangerschaft oder Stillen, angewendet. In diesen Fällen wird Stickstoff nicht nur für die Aufrechterhaltung der Stickstoffbilanz, sondern auch die Ablagerung von Eiweiß in neu gebildeten Geweben und der Milch benötigt. Bei Kindern muss die Stickstoffbilanz positiv sein, damit ein Wachstum möglich ist.

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