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„Wachstumsnahrung“: laut EFSA kein Mehrwert gegenüber ausgewogener Ernährung

Der EFSA zufolge haben Erzeugnisse auf Milchbasis mit einer Rezeptur „für die Wachstumsphase“ gegenüber einer ausgewogenen Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen. keinerlei Mehrwert für die Deckung des Nährstoffbedarfs von Kleinkindern in der Europäischen Union. Die wissenschaftlichen Sachverständigen der EFSA konnten keine „besondere Rolle“ von Kindermilcherzeugnissen (häufig als „Rezepturen für die Wachstumsphase“ bezeichnet) für die Ernährung von Kleinkindern (1-3 Jahre) feststellen und kamen zu dem Schluss, dass diese Erzeugnisse bei der Nährstoffversorgung nicht wirkungsvoller sind als andere Nahrungsmittel, die zur normalen Ernährung von Kleinkindern gehören. Die Ergebnisse sind im wissenschaftlichen Gutachten der EFSA zum Nährstoffbedarf und zur Nährstoffzufuhr von Säuglingen und Kleinkindern in der Europäischen Union enthalten, das auf Ersuchen der Europäischen Kommission erstellt wurde.

In den vergangenen Jahren wurden in den EU-Mitgliedsstaaten zunehmend für Kleinkinder bestimmte Getränke auf Milchbasis oder ähnliche Produkte – etwa unter der Bezeichnung „Wachstumsmilch“ oder „Kindermilch" – vermarktet. Dabei gehen die Meinungen von Wissenschaftlern und Interessengruppen bezüglich der Notwendigkeit dieser Produkte zur Deckung des Nährstoffbedarfs von Kleinkindern auseinander. Im Unterschied zu Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung Muttermilchersatz für Säuglinge, bei denen die Gabe von Beikost (also die Einführung von fester Nahrung um das Alter von etwa 6 Monaten herum) begonnen hat. sind die Rezepturen für Kleinkinder keinen spezifischen EU-Regelungen unterworfen, und die Kommission überdenkt derzeit die Empfehlung von Sonderbestimmungen für solche Erzeugnisse in künftigen Rechtsvorschriften.

Das Gremium für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien der EFSA (NDA) wurde außerdem ersucht, Beratung zur Entwicklung des Nährstoffbedarfs von Säuglingen und Kleinkindern während der ersten drei Lebensjahre zu leisten, und erstellte eine Übersicht der für die Mehrheit gesunder, normalgewichtiger Säuglinge und Kleinkinder empfohlenen Nährstoffgehalte.

Die Grundlage der Berechnungen für Säuglinge bis zu einem Alter von sechs Monaten bildete für die meisten Nährstoffe der Nährstoffgehalt der Muttermilch gesunder, wohlgenährter Mütter, die keine Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel, das konzentrierte Mengen von Nährstoffen oder anderen Stoffen enthält, die als Ergänzung der normalen Ernährung dienen sollen. zu sich nehmen. Für Säuglinge im Alter von 6 bis 12 Monaten und Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahren verwandten die Sachverständigen die in den letzten Jahren vom NDA-Gremium festgelegten Ernährungsreferenzwerte – etwa jene für die Zufuhr von Energie, Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten – sowie die 1993 vom Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss festgelegten Referenzwerte, die angesichts neuerer Empfehlungen durch andere wissenschaftliche oder behördliche Einrichtungen überarbeitet wurden. Davon ausgehend verglich das Gremium anschließend die Werte für den durchschnittlichen Bedarf bzw. die ausreichende Zufuhr mit der gewöhnlichen Nährstoffaufnahme von Säuglingen und Kleinkindern in Europa.

Das Gremium kam zu dem Ergebnis, dass Säuglinge und Kleinkinder viel Energie, Proteine, Salz und Kalium aufnehmen, aber nur wenige Ballaststoffe. Die Aufnahmewerte für Proteine, Salz, Kalium und Ballaststoffe seien zwar nicht besorgniserregend, die generell hohe Energiezufuhr könne jedoch zu einem ungünstigen Anstieg des Körpergewichts führen. Das Gremium schloss ferner, dass die Zufuhr einer Reihe von Spurenelementen wie Kalzium, Magnesium und Vitamin Nährstoff, der in sehr geringen Mengen benötigt wird, um ein normales Wachstum und den Erhalt der Gesundheit bei Menschen und Tieren zu unterstützen. Die meisten Vitamine sind „essenziell“, d.h. sie werden nicht im Körper hergestellt und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. C ausreichend erscheint, um den Nährstoffbedarf zu decken, während die Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird. von Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Vitamin D und Jod (in einigen europäischen Ländern) bei Säuglingen und Kleinkindern eher gering ist.

Das Gremium weist darauf hin, dass die ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Vitamin D und Jod bei Säuglingen und Kleinkindern, bei denen eine ungenügende Versorgung mit diesen Nährstoffen vorliegt bzw. ein dementsprechendes Risiko besteht, besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Angereicherte Lebensmittel, einschließlich spezieller Kleinkindnahrung, stellen eine Möglichkeit dar, um die Nährstoffzufuhr entsprechend zu erhöhen. Es gibt jedoch auch andere wirkungsvolle Alternativen, wie angereicherte Kuhmilch, angereicherte Getreideprodukte und Getreidebeikost, Nahrungsergänzungen oder die frühzeitige Einführung von Fleisch und Fisch als Beikost Zeitraum, in dem einem Säugling Beikost zusammen mit Muttermilch oder Muttermilchersatz oder beidem gegeben wird.  sowie der weitere regelmäßige Verzehr dieser Nahrungsmittel.

Diesem Gutachten der EFSA wird ein zweites Gutachten folgen, dessen Veröffentlichung für 2014 vorgesehen ist und das Empfehlungen für die Kommission zur Grundzusammensetzung von Nahrungsrezepturen enthalten wird.

Notes to editors

Folgende Definitionen wurden für dieses Gutachten verwendet.

Säuglinge: Kinder bis zu einem Alter von 12 Monaten.

Kleinkinder: Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren.

Säuglingsanfangsnahrung: Nahrung, die für Säuglinge während der ersten Lebensmonate bestimmt ist und deren Nährstoffbedarf bis zur Einführung einer angemessenen Beikost für sich allein erfüllt.

Folgenahrung: Nahrung, die für Säuglinge nach Beginn der Beikostfütterung bestimmt ist und den größten flüssigen Anteil einer zunehmend abwechslungsreicheren Kost für diese darstellt.

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