PLS: Antibiotikaresistenzen bei Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln im Zeitraum 2019/2020

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Haftungsausschuss

  • Bei dieser Zusammenfassung in einfacher Sprache (PLS) handelt es sich um eine vereinfachte Mitteilung der EFSA mit dem Titel Kurzbericht über Antibiotikaresistenzen bei Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln im Zeitraum 2019/2020.
  • Zweck dieser Zusammenfassung in einfacher Sprache ist es, die Transparenz zu erhöhen und interessierte Kreise über die Arbeit der EFSA zu diesem Thema zu informieren, wobei eine vereinfachte Sprache verwendet wird, um die wichtigsten Ergebnisse vorzustellen.
  • Wer sich für die detaillierten Ergebnisse, Analysen und Interpretationen interessiert, sollte den vollständigen EFSA-Bericht lesen, der hier verfügbar ist.

Antibiotikaresistenz – ein Überblick

  • Antimikrobielle Mittel, wie z. B. Antibiotika, sind Stoffe, die angewendet werden, um Mikroorganismen abzutöten bzw. ihre Vermehrung und Ausbreitung zu stoppen.
  • Unter antimikrobieller Resistenz (AMR) versteht man die Fähigkeit von Mikroorganismen, antimikrobiellen Behandlungen zu widerstehen.
  • Der regelmäßige Einsatz von Antibiotika kann zur Entstehung und Verbreitung von Mikroorganismen führen, die gegen diese Mittel resistent sind, wodurch die Behandlung unwirksam wird und eine ernste Gefahr für die öffentliche Gesundheit entsteht.
  • Wenn AMR bei zoonotischen Bakterien auftritt (d. h. bei Bakterien, die in Tieren und Lebensmitteln vorkommen und Infektionen beim Menschen verursachen), kann sie auch die wirksame Behandlung von Infektionskrankheiten gefährden, die durch solche Bakterien beim Menschen verursacht werden.

Welche Rolle spielt die EFSA bei der Kontrolle von AMR?

  • Die EFSA bietet Risikomanagern unabhängige wissenschaftliche Unterstützung und Beratung zu den Risiken für die menschliche und tierische Gesundheit, die mit dem möglichen Auftreten, der Ausbreitung und Übertragung von antimikrobieller Resistenz in der Lebensmittelkette und in Tierpopulationen zusammenhängen.
  • Dabei arbeitet die EFSA eng mit anderen einschlägigen EU-Agenturen wie dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zusammen.
  • Seit 2011 erstellen die EFSA und das ECDC einen gemeinsamen Bericht zu antimikrobieller Resistenz bei Zoonose-Bakterien, die Menschen, Tiere und Lebensmittel befallen.

Wie hat die EFSA diese Aufgaben ausgeführt?

  • Die EFSA erhob und analysierte Daten zu Isolaten aus Tieren und Lebensmitteln sowie von Isolaten aus Infektionen beim Menschen (über das ECDC), um einen Überblick über die aktuelle Situation zu geben, einschließlich Details zur Entwicklung von Tendenzen hinsichtlich der Antibiotikaresistenz in Europa und belastbarer Belege für die Entscheidungsfindung.
  • Die Daten stammten von den 27 EU-Mitgliedstaaten, den 2 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) (Island und Norwegen), der Schweiz und dem Vereinigten Königreich.
  • Die EFSA und das ECDC analysierten gemeinsam die Daten zu Lebensmitteln, die der EFSA gemeldet wurden, sowie Daten des ECDC zur öffentlichen Gesundheit.
  • Die Daten für Schweine und Rinder stammen aus dem Jahr 2019; die für Geflügel und Puten aus dem Jahr 2020.
  • Es wurden Maßnahmen ergriffen, mit denen sichergestellt werden soll, dass die Ergebnisse belastbar und zwischen den Ländern vergleichbar sind.

Was sind die wichtigsten Ergebnisse?

  • Die berichteten Ergebnisse und Tendenzen stimmen mit denen der Vorjahre überein.
  • Die antimikrobielle Resistenz bei Campylobacter und bei einigen Stämmen von Salmonella-Bakterien ist nach wie vor hoch.
  • Campylobacteriose war 2020 die am häufigsten gemeldete Zoonose in der EU und die häufigste Ursache für lebensmittelbedingte Krankheiten.
  • Die Bakterien Campylobacter bei Menschen und Geflügel zeigen nach wie vor eine sehr hohe Resistenz gegen Ciprofloxacin, einer beim Menschen häufig verwendeten antimikrobiellen Substanz.
  • Die kombinierte Resistenz gegen kritisch wichtige antimikrobielle Substanzen – definiert als Resistenz gegen zwei verschiedene antimikrobielle Substanzen – ist bei Salmonella, Campylobacter und E. coli gering.
  • Während es innerhalb der EU einzelne Unterschiede gibt, zeigen die wichtigsten Ergebnisindikatoren jedoch, dass in einigen Mitgliedstaaten bei der Reduzierung von antimikrobieller Resistenz bei zur Lebensmittelerzeugung dienenden Tieren erhebliche Fortschritte erzielt wurden.
  • Resistenzen gegen Antimikrobiotika mit Carbapenem (CP) sind extrem selten, wie die ermittelte geringe Zahl (weniger als 5) resistenter Isolate von Carbapenem (CP) zeigt. CP-Antimikrobiotika sind der Behandlung schwerer, Hochrisikoinfektionen mit multiresistenten Krankheitserregern bei Menschen vorbehalten und dürfen nicht bei zur Lebensmittelerzeugung dienenden Tieren angewendet werden.

Welche Einschränkungen gab es?

Schlussfolgerungen und Empfehlungen

  • Vorsicht beim Einsatz von Antibiotika in allen Bereichen, einschließlich der Landwirtschaft, ist notwendig.
  • CP-resistente Isolate müssen genau überwacht werden, da sie ein Reserveantibiotikum sind, das nicht bei zur Lebensmittelerzeugung dienenden Tieren angewendet wird. Es sollten Quellen von CP-resistenten Isolaten beim Viehbestand untersucht werden.
  • Unterschiede im Hinblick auf das Auftreten von antimikrobieller Resistenz in den Mitgliedstaaten können auf historische oder aktuelle Muster des Einsatzes von Antibiotika zurückgeführt werden, aber auch Unterschiede in der Tierhaltung oder in anderen Verfahren können hervorgehoben werden, die zur Prävention von antimikrobieller Resistenz beitragen.