Dieser Artikel wurde vor über 10 Jahren veröffentlicht und spiegelt womögich nicht den aktuellen Sach- und Kenntnisstand wider. Bei Fragen zur Richtigkeit der Angaben besuchen Sie bitte unsere Kontaktseite.

EFSA bewertet Pilzkrankheit bei Weizen

Die EFSA hat ein wissenschaftliches Gutachten Zu Gutachten zählen Risikobewertungen im Hinblick auf allgemeine wissenschaftliche Fragen; Bewertungen von Anträgen auf Zulassung eines Produkts, Stoffs oder einer Angabe; sowie Bewertungen von Risikobeurteilungen zu Tilletia indica veröffentlicht — einem Pilz, der die Weizenkrankheit Karnal bunt (indischer Weizenbrand) verursacht. Das Gremium für Pflanzengesundheit (PLH-Gremium) gelangt darin zu dem Ergebnis, dass T. indica durch eingeführten Weizen in die Europäische Union eingeschleppt werden kann. Die Europäische Kommission ersuchte die EFSA um wissenschaftliche Beratung zu dieser Pflanzenkrankheit, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) einen Antrag auf Überprüfung der bestehenden EU-Kontrollmaßnahmen für aus den USA eingeführten Weizen gestellt hatte.

Die Sporen von Tilletia indica sind sehr widerstandsfähig gegen widrige Umweltbedingungen und können im Boden mehrere Jahre überleben. Wenn sich Karnal bunt erst einmal etabliert hat, ist die Krankheit sehr schwer auszurotten. Bei günstigen Witterungsbedingungen kann der Pilz Weizenblüten befallen und dann auf den Körnern Sporen entwickeln. Mit Tilletia indica befallener Weizen hat einen unangenehmen Fischgeruch, und stark befallener Weizen kann nicht für Mehl verwendet werden.

Zur Stützung seines Antrags legte das US-Landwirtschaftsministerium ein mathematisches Modell vor, das auf der Annahme basiert, dass mindestens 150 000 Sporen pro Hektar erforderlich sind, damit die Krankheit in nicht verseuchten Gebieten auftreten kann. Diesem Modell zufolge ist die Zahl der Sporen in dem aus den USA eingeführten Weizen nicht hoch genug, um die Krankheit in der EU hervorzurufen.

Im Anschluss an seine Bewertung gelangt das PLH-Gremium im Gutachten zu der Schlussfolgerung, dass es in der veröffentlichten Fachliteratur keine Belege dafür gibt, dass eine Mindestzahl von Sporen erforderlich ist, damit der Pilz die Krankheit in neuen Gebieten auslösen kann. Deshalb sieht die EFSA die vom US-Landwirtschaftsministerium für seinen Vorschlag angeführte Begründung nicht als wissenschaftlich fundiert an.

Karnal bunt kommt bisher in Europa nicht vor. Sämtlicher eingeführter Weizen aus Regionen, in denen der Pilz verbreitet ist, muss sowohl bei der Ernte als auch vor der Verladung untersucht werden und sich als frei von Sporen des Pilzes erweisen.

Karnal bunt ist in einigen asiatischen Ländern weit verbreitet und hat sich seit den 1970er Jahren auf Teile von Süd- und Nordamerika ausgebreitet. In den USA ist die Krankheit in Arizona, Kalifornien und Texas festgestellt worden; aus diesen US-Bundesstaaten wird Weizen in die EU ausgeführt.

 

Kontakt

Pressezentrum der EFSA

Tel. +39 0521 036 149

E-mail: press [at] efsa.europa.eu (Press[at]efsa[dot]europa[dot]eu)

(Nur wenn Sie ein Mitglied der Presse sind)

Ask a Question-Service

Sie haben eine Frage zur Arbeit der EFSA? Wenden Sie sich an unseren Ask a Question-Service!

Ask a Question-Service

Ähnliches Thema