EFSA schlägt Werte für angemessene Fluorid- und Molybdänzufuhr vor
Mit der Veröffentlichung ihrer ersten Empfehlungen zu Mikronährstoffen (Vitamine und Mineralstoffe) haben die Sachverständigen der EFSA im Bereich Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen ihre Arbeit über Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr Der vollständige Satz an Referenzwerten für die Aufnahme von Nährstoffen, der sich zusammensetzt aus: Referenzaufnahmemenge für die Bevölkerung (Population Reference Intake – PRI), Durchschnittsbedarf (Average Requirement – AR), angemessener Aufnahmemenge (Adequate Intake – AI), unterer Aufnahmeschwelle (Lower Threshold Intake – LTI) und Referenzaufnahme (Reference Intake – RI). DRV werden in der Regel als Basis für Referenzwerte in der Lebensmittelkennzeichnung und zur Erstellung von lebensmittelorientierten Ernährungsleitlinien herangezogen(Dietary Reference Values – DRVs) fortgesetzt. Die beiden wissenschaftlichen Gutachten zu den Mineralstoffen Fluorid und Molybdän folgen früheren Empfehlungen zu Referenzwerten für die Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird von Energie, Makronährstoffen – Proteine, Fette und Kohlenhydrate Gruppe von Nährstoffen, zu denen Zucker, Stärke und Ballaststoffe zählen – Ballaststoffen und Wasser. Die EFSA wird eine Reihe weiterer Gutachten zu DRVs für Mikronährstoffe veröffentlichen, so etwa für Vitamin Nährstoff, der in sehr geringen Mengen benötigt wird, um ein normales Wachstum und den Erhalt der Gesundheit bei Menschen und Tieren zu unterstützen. Die meisten Vitamine sind „essenziell“, d.h. sie werden nicht im Körper hergestellt und müssen über die Nahrung aufgenommen werden C, Folat, Eisen, Zink, Kalzium und Jod.
- Fluorid hat keine wesentliche Funktion für das Wachstum und die Entwicklung des Menschen, und es konnten keine Anzeichen für Fluoridmangel festgestellt werden. Zwar ist Fluorid für die Zahnentwicklung nicht essenziell, seine Rolle bei der Vorbeugung von Zahnkaries ist allerdings seit vielen Jahren bekannt. Epidemiologische Studien zeigen eine umgekehrte Korrelation Statistischer Begriff, mit dem die Beziehung zwischen zwei Variablen (z.B. Calciumaufnahme und Knochenwachstum) beschrieben wird zwischen dem Vorhandensein von Fluorid im Trinkwasser und der Prävalenz Anteil einer Population, bei der eine gewisse Erkrankung festgestellt wurde von Zahnkaries bei Kindern. Das NDA-Gremium schlägt eine angemessene Zufuhr (Adequate Intake – AI Die angemessene Aufnahmemenge (Adequate Intake – AI) ist eine Ernährungsempfehlung, die gegeben wird, wenn nicht genügend Daten zur Berechnung eines durchschnittlichen Bedarfs (Average Requirement – AR) vorliegen. Eine AI ist die im Durchschnitt pro Tag von einer typischen gesunden Population konsumierte Menge eines Nährstoffs, die als ausreichend für den Bedarf der Population erachtet wird) von 0,05 mg/kg Körpergewicht pro Tag für Kinder im Alter von 7 Monaten bis 17 Jahren sowie für Erwachsene, einschließlich schwangere und stillende Frauen, vor. Die AI umfasst die Fluoridaufnahme aus allen Quellen, einschließlich Nichtnahrungsquellen, wie Zahnpasta und andere Zahnpflegeprodukte. Die wichtigsten Quellen für die ernährungsbedingte Aufnahme sind Wasser und Getränke bzw. Lebensmittel, die mit fluoridiertem Wasser rekonstituiert wurden, sowie Tee, Meeresfisch und fluoridiertes Salz.
- Molybdän ist ein wesentlicher Bestandteil einiger Enzyme. Es findet sich in Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Getreide und Getreideprodukten, Innereien (Leber, Niere) und Nüssen. Im Körper kommt es nur in geringen Mengen vor, ist aber an einigen wichtigen biologischen Prozessen beteiligt. Bei gesunden Menschen wurde kein Molybdänmangel beobachtet. Das NDA-Gremium schlägt eine AI von 65 Mikrogramm pro Tag für Erwachsene, einschließlich schwangere und stillende Frauen, vor sowie AIs im Bereich von 10 bis 65 Mikrogramm pro Tag für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche.
Der Fertigstellung der beiden Gutachten durch das NDA-Gremium ging eine öffentliche Konsultation voraus, um zu gewährleisten, dass die EFSA auf ein möglichst breites Spektrum an Informationen, Daten und Ansichten aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft sowie von Interessengruppen und sonstigen interessierten Kreisen zurückgreifen konnte.
DRVs umfassen einen Satz an Referenzwerten, wie den durchschnittlichen Bedarf, die Bevölkerungsreferenzzufuhr, die angemessene Aufnahmemenge, den unteren Schwellenwert Dosis oder Exposition, unter der keine schädlichen Wirkungen nachgewiesen werden für die Aufnahme sowie die zulässige Aufnahmehöchstmenge. Die Europäische Kommission ersuchte die EFSA um die Aktualisierung früherer Europäischer Empfehlungen in diesem Bereich unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie aktueller Empfehlungen auf nationaler und internationaler Ebene.
Wissenschaftliche Empfehlungen zu DRVs bilden eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen der Europäischen Union auf dem Gebiet der Ernährung. Sie können zur Festlegung von Referenzwerten für die Nährwertkennzeichnung, für die Bewertung und Planung von Diäten sowie für die Entwicklung lebensmittelorientierter Ernährungsleitlinien (food-based dietary guidelines – FBDG) verwendet werden. FBDG übersetzen DRVs und Ernährungsempfehlungen in Botschaften über Lebensmittel und Ernährungsweisen, die Verbrauchern dabei helfen können, ihre Ernährung nach gesundheitlichen Aspekten auszurichten.
- Scientific Opinion on Dietary Reference Values for fluoride
- Scientific Opinion on Dietary Reference Values for molybdenum
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