Antibiotikaresistenz von Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln im Zeitraum 2022-2023
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Haftungsausschluss
- Bei dieser Zusammenfassung in vereinfachter Sprache handelt es sich um eine leicht verständlich abgefasste Mitteilung zum Kurzbericht des ECDC/der EFSA über Antibiotikaresistenzen von Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln im Zeitraum 2022/2023.
- Mit dieser Zusammenfassung in vereinfachter Sprache soll die Transparenz verbessert und sollen interessierte Kreise über die Arbeit des ECDC und der EFSA in diesem Bereich informiert werden, wobei eine vereinfachte Sprache verwendet wird, um eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse vorzulegen.
- Für detaillierte Ergebnisse, Analysen und Auslegungen sollte der vollständige ECDC/EFSA-Bericht konsultiert werden.
Antibiotikaresistenz – ein Überblick
- Antimikrobielle Mittel, wie z. B. Antibiotika, sind Stoffe, die angewendet werden, um Mikroorganismen abzutöten bzw. ihre Vermehrung und Ausbreitung zu stoppen.
- Unter Antibiotikaresistenz (auch: antimikrobielle Resistenz, AMR) versteht man die Fähigkeit von Mikroorganismen, Antibiotikabehandlungen zu widerstehen.
- Der Einsatz von Antibiotika bei Menschen und Tieren kann zum Auftreten und zur Ausbreitung solcher resistenten Mikroorganismen führen, was zur Folge hat, dass die Antibiotikabehandlung unwirksam wird und eine schwerwiegende Gefahr für die Tiergesundheit und die öffentliche Gesundheit entsteht.
- Wenn AMR bei zoonotischen Bakterien auftritt (d. h. bei Bakterien, die in Tieren und Lebensmitteln vorkommen und Infektionen beim Menschen verursachen), kann sie auch die Wirksamkeit der Behandlung von Infektionskrankheiten beim Menschen gefährden.
Welche Rolle spielen die EFSA und das ECDC bei der Überwachung von AMR?
- Die EFSA bietet Risikomanagern unabhängige wissenschaftliche Unterstützung und Beratung zu den Risiken für die menschliche und tierische Gesundheit, die mit dem möglichen Auftreten, der Ausbreitung und Übertragung von AMR in der Lebensmittelkette und in Tierpopulationen zusammenhängen.
- Die EFSA und das ECDC arbeiten eng mit anderen einschlägigen EU-Agenturen wie der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zusammen.
- Seit 2011 erstellen die EFSA und das ECDC einen gemeinsamen Bericht über Antibiotikaresistenzen von Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln.
Wie sind die EFSA und das ECDC bei dieser Arbeit vorgegangen?
- Die EFSA sammelte und analysierte Daten zu Bakterienisolaten von Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, und Lebensmitteln, während das ECDC Daten über Isolate aus Fällen beim Menschen sammelte und analysierte. Diese Daten wurden verwendet, um einen Überblick über die aktuelle AMR-Situation zu geben und Einzelheiten zur Entwicklung der AMR-Trends in Europa darzustellen, und sie bieten eine solide Grundlage für die Entscheidungsfindung.
- Die Daten wurden von den 27 EU-Mitgliedstaaten (MS), dem Vereinigten Königreich (Nordirland), zwei Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) (Island und Norwegen), der Republik Nordmazedonien und der Schweiz bereitgestellt.
- Die EFSA und das ECDC analysierten gemeinsam die Daten zu Lebensmitteln, die der EFSA gemeldet wurden, sowie die Daten zur öffentlichen Gesundheit, die dem ECDC gemeldet wurden.
- Die Daten für Menschen, Mastschweine und unter ein Jahr alte Rinder stammen aus dem Jahr 2023, während die Daten für Masthähnchen und Masttruthühner aus dem Jahr 2022 stammen.
Welche Einschränkungen gibt es hinsichtlich der Daten?
- Die in diesem Bericht vorgelegten Daten zur Antibiotikaresistenz sind zwar repräsentativ für die Lage in allen Mitgliedstaaten, zusätzliche Informationen wie der Antibiotikaverbrauch werden hier jedoch nicht berücksichtigt. Eine aktuelle Analyse der Zusammenhänge zwischen dem Antibiotikaverbrauch und der AMR bei Menschen und der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren finden Sie im vierten gemeinsamen agenturübergreifenden Bericht von ECDC, EFSA und EMA über die integrierte Analyse des Antibiotikaverbrauchs und des Auftretens von Antibiotikaresistenzen von Bakterien bei Menschen und der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren in der EU/im EWR, JIACRA IV – 2019–2021.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Die berichteten Ergebnisse und Tendenzen stimmen mit denen der Vorjahre überein.
- Im Allgemeinen unterschieden sich die Resistenzen erheblich je nach Meldeland, Antibiotikum und Bakterienart.
- Die Resistenz gegenüber bestimmten Antibiotika bei Campylobacter (insbesondere bei C. coli) und bei einigen Stämmen von Salmonella-Bakterien ist nach wie vor hoch.
- Campylobacter von Menschen und der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren (Masthähnchen, Masttruthühnern, Mastschweine und Kälber) zeigen nach wie vor eine sehr hohe Resistenz gegen Ciprofloxacin, ein beim Menschen häufig angewendetes Antibiotikum.
- Es wurde festgestellt, dass die kombinierte Resistenz gegenüber Antibiotika von besonderer Bedeutung – definiert als Resistenz gegenüber zwei bestimmten verschiedenen Antibiotika – bei Salmonella, Campylobacter und E. coli im Allgemeinen gering ist.
- Während innerhalb der EU einzelne Unterschiede festgestellt wurden, zeigen die wichtigsten Ergebnisindikatoren, dass in einigen Mitgliedstaaten bei der Verringerung der Antibiotikaresistenz bei der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren erhebliche Fortschritte erzielt wurden.
- Der Nachweis einer Reihe von Carbapenemase produzierenden (CP) E. coli-Isolaten bei Schweinen, unter 1 Jahr alten Rindern, Geflügel und deren Fleisch durch sieben Mitgliedstaaten in den Jahren 2022 und 2023 erfordert eine gründliche Nachbeobachtung. Die Anzahl der gemeldeten CP-Isolate nimmt zu.
Wichtigste Implikationen und Empfehlungen
- Vorsicht beim Einsatz von Antibiotika in allen Bereichen, einschließlich der Landwirtschaft, ist unbedingt notwendig und daher dringend zu empfehlen.
- CP-Isolate müssen genau überwacht werden, da Carbapeneme Reserveantibiotika für die Behandlung von Menschen darstellen und nicht bei der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren angewendet werden. Quellen von CP-Isolaten beim Viehbestand sollten weiter untersucht werden.
- Unterschiede im Hinblick auf das Auftreten von AMR in den Mitgliedstaaten können auf historische oder aktuelle Muster des Antibiotikaeinsatzes zurückgeführt werden, aber auch auf Unterschiede in der Tierhaltung und/oder anderen Verfahren oder Strategien verweisen, die zur Vorbeugung einer AMR beitragen.
- Auch wenn in vielen Mitgliedstaaten Fortschritte zu verzeichnen sind, muss die Arbeit zur Verringerung der Selektion und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen in ganz Europa fortgesetzt werden.
Referenzdokument
Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). „The European Union Summary report on antimicrobial resistance in zoonotic and indicator bacteria from human, animal and food in 2022-2023“ (Kurzbericht der Europäischen Union über antimikrobielle Resistenzen bei zoonotischen Bakterien und Indikatorbakterien in Menschen, Tieren und Lebensmitteln im Jahr 2022/2023. Stockholm, Parma: ECDC, EFSA; 2024.
DOI: https://doi.org/10.2903/j.efsa.2025.9237