Antimikrobielle Resistenzen bei Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln im Zeitraum 2021/2022
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Haftungsausschluss
- Bei dieser Zusammenfassung in einfacher Sprache handelt es sich um eine leicht verständlich abgefasste Mitteilung des ECDC und der EFSA mit dem Titel Kurzbericht über antimikrobielle Resistenzen bei Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln im Zeitraum 2020/2022.
- Mit dieser Zusammenfassung in einfacher Sprache soll die Transparenz verbessert und sollen interessierte Kreise über die Arbeit des der ECDC und der EFSA in diesem Bereich informiert werden, wobei eine vereinfachte Sprache verwendet wird, um eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse vorzulegen.
- Für detaillierte Ergebnisse, Analysen und Auslegungen sollte der vollständige ECDC-EFSA-Bericht konsultiert werden.
Antibiotikaresistenz – ein Überblick
- Antimikrobielle Mittel, wie z. B. Antibiotika, sind Stoffe, die angewendet werden, um Mikroorganismen abzutöten bzw. ihre Vermehrung und Ausbreitung zu stoppen.
- Unter antimikrobieller Resistenz (AMR) versteht man die Fähigkeit von Mikroorganismen, antimikrobiellen Behandlungen zu widerstehen.
- Der Einsatz von Antibiotika bei Menschen und Tieren kann zur Entstehung und Verbreitung solcher resistenten Mikroorganismen führen, die zur Folge haben, dass die antimikrobielle Behandlung unwirksam wird, und die eine schwerwiegende Gefahr für die Tier- und öffentliche Gesundheit darstellen.
- Wenn antimikrobielle Resistenz in zoonotischen Bakterien (z. B. Bakterien, die in Tieren und Lebensmitteln vorhanden sind und Infektionskrankheiten beim Menschen verursachen) vorkommen, kann dies auch die wirksame Behandlung von Infektionskrankheiten beim Menschen beeinträchtigen.
Welche Rolle spielen die EFSA und das ECDC bei der Überwachung von Antibiotikaresistenzen?
- Die EFSA bietet Risikomanagern unabhängige wissenschaftliche Unterstützung und Beratung zu den Risiken für die menschliche und tierische Gesundheit, die mit dem möglichen Auftreten, der Ausbreitung und Übertragung von antimikrobieller Resistenz in der Lebensmittelkette und in Tierpopulationen zusammenhängen.
- Dabei arbeitet die EFSA eng mit anderen einschlägigen EU-Agenturen wie dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zusammen.
- Seit 2011 erstellen die EFSA und das ECDC einen gemeinsamen Bericht über antimikrobielle Resistenzen bei Zoonose- und Indikatorbakterien bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln.
Wie sind die EFSA und das ECDC bei dieser Arbeit vorgegangen?
- Die EFSA sammelte und analysierte Daten zu bakteriellen Isolaten von der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren und zu Lebensmitteln, während das ECDC Daten zu Isolaten aus Fällen beim Menschen sammelte und analysierte. Diese Daten wurden verwendet, um einen Überblick über die aktuelle Situation der Antibiotikaresistenzen zu geben, einschließlich Einzelheiten zur Entwicklung der Trends von Antibiotikaresistenzen in Europa, und liefern solide Belege für die Entscheidungsfindung.
- Die Daten wurden von den 27 EU-Mitgliedstaaten (MS), dem Vereinigten Königreich (Nordirland), zwei Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) (Island und Norwegen), der Republik Nordmazedonien und der Schweiz bereitgestellt.
- Die EFSA und das ECDC analysierten gemeinsam die Daten zu Lebensmitteln, die der EFSA gemeldet wurden, sowie Daten des ECDC zur öffentlichen Gesundheit.
- Die Daten für Schweine und Kälber stammen aus dem Jahr 2021, während die Daten für Masthühner und Truthühner ab 2022 stammen.
Welche Einschränkungen gibt es hinsichtlich der Daten?
- Die Daten sind zwar repräsentativ für die Situation in allen Mitgliedstaaten, beschränken sich aber auf die antimikrobielle Resistenz. Eine aktuelle Analyse der Zusammenhänge zwischen Antibiotikaverbrauch und Antibiotikaresistenz bei Menschen und der Lebensmittelgewinngung dienenden Tieren finden Sie im Vierten gemeinsamen agenturübergreifenden Bericht des ECDC, der EFSA und der EMA über die integrierte Analyse des Antibiotikaverbrauchs und des Auftretens von Antibiotikaresistenzen von Bakterien bei Menschen und der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren, in der EU/im EWR, JIACRA IV – 2019-2021.
- Nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU beziehen sich die Daten für das Vereinigte Königreich ab 2020 nur noch auf Nordirland.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Die berichteten Ergebnisse und Tendenzen stimmen mit denen der Vorjahre überein.
- Die antimikrobielle Resistenz bei Campylobacter (insbesondere in C. coli) und bei einigen Stämmen von Salmonella-Bakterien ist nach wie vor hoch.
- Die Campylobacter bei Menschen und der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren (Masthähnchen, Masttruthühnern, Mastschweine und Kälber) zeigen nach wie vor eine sehr hohe Resistenz gegen Ciprofloxacin, eine beim Menschen häufig angewendete antimikrobielle Substanz.
- Es wurde festgestellt, dass die kombinierte Resistenz gegen kritisch wichtige antimikrobielle Substanzen – definiert als Resistenz gegen zwei verschiedene bestimmte antimikrobielle Substanzen – bei Salmonella, Campylobacter und E. coli gering ist.
- Während innerhalb der EU einzelne Unterschiede festgestellt wurden, zeigen die wichtigsten Ergebnisindikatoren jedoch, dass in einigen Mitgliedstaaten bei der Reduzierung von antimikrobieller Resistenz bei der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren erhebliche Fortschritte erzielt wurden.
- Die Meldung einer Reihe von Carbapenemase (CP)-produzierenden E. coli-Isolaten (mit blaOXA-48, blaOXA-181, blaNDM-5 und blaVIM-1-Genen) bei Schweinen, Rindern unter einem Jahr, Geflügel und deren Fleisch durch eine begrenzte Anzahl von Mitgliedstaaten (5) in den Jahren 2021 und 2022 erfordert eine gründliche Überprüfung.
Wichtigste Implikationen und Empfehlungen
- Vorsicht beim Einsatz von Antibiotika in allen Bereichen, einschließlich der Landwirtschaft, ist notwendig und zu empfehlen.
- CP-resistente Isolate müssen genau überwacht werden, da CP-Antibiotika die eine antimikrobielle Therapieoption der letzten Wahl beim Menschen darstellen, die nicht bei der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren angewendet wird. Es sollten Quellen von CP-resistenten Isolaten beim Viehbestand weiter untersucht werden.
- Unterschiede im Hinblick auf das Auftreten von antimikrobieller Resistenz in den Mitgliedstaaten können auf historische oder aktuelle Muster des Einsatzes von Antibiotika zurückgeführt werden, aber auch Unterschiede in der Tierhaltung und/oder in anderen Verfahren oder Strategien hervorheben, die zur Prävention von antimikrobieller Resistenz beitragen.
- Auch wenn in vielen Mitgliedstaaten Fortschritte zu verzeichnen sind, muss die Arbeit zur Verringerung der Selektion und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in ganz Europa fortgesetzt werden.