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EFSA: Katzen und Hunde sollten nicht dauerhaft in Boxen, Käfigen oder Kisten gehalten werden

Um das Wohlergehen von Katzen und Hunden in kommerziellen Zuchtbetrieben zu verbessern, empfiehlt die EFSA, die permanente Verwendung von Boxen, Käfigen oder Kisten zu vermeiden. Die Empfehlungen der EFSA werden heute in einem neuen wissenschaftlichen Bericht zur Unterstützung potenzieller legislativer Maßnahmen zum Schutz von kommerziell gezüchteten Katzen und Hunden, die für Sport-, Jagd- und Begleitzwecke gehalten werden, veröffentlicht.

adult dog with puppies

Der Bericht enthält auch Empfehlungen zu thermischem Stress, Haltungsbedingungen, zweckmäßigen und kosmetischen chirurgischen Eingriffen sowie zu gesundheitsbezogenen Fragen im Zusammenhang mit der Zucht in kommerziellen Betrieben.

Bei den meisten erwachsenen Katzen beugt eine Temperatur zwischen 15 und 26 °C thermischem Stress vor, während bei erwachsenen Zuchthunden keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen, um einen solchen allgemeinen Temperaturbereich festzulegen.

Die EFSA bewertete einige Praktiken bei kosmetischen und zweckmäßigen chirurgische Eingriffen (Krallenentfernung bei Katzen sowie Ohrenkupieren, Schwanzkupieren und Stimmbandresektionen – so genanntes Debarking – bei Hunden) und kam zu dem Schluss, dass diese Eingriffe nur durchgeführt werden sollten, wenn sie für die Gesundheit der Tiere notwendig sind.

Weibliche Hunde und Katzen sollten nicht gezüchtet werden, bevor sie vollkommen ausgewachsen sind, auch wenn sie bereits die Geschlechtsreife (Pubertät) erreicht haben. Die Häufigkeit der Trächtigkeiten sollte kontrolliert werden, doch sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um einen Mindestzeitraum zwischen den Würfen festzulegen. Kätzinnen, die älter als sechs Jahre sind, und Hündinnen, die älter als acht Jahre sind, sollten von einem Tierarzt auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand und ihre Körperkondition untersucht werden.

Bei Hunden wird auch empfohlen, dafür zu sorgen, dass diese täglich einen Zeitraum in Dunkelheit verbringen können. Zuchthunde sollten einen Bereich haben, in dem sie regelmäßig Gesellschaft haben und sich bewegen können, vorzugsweise im Freien. Es lagen keine ausreichenden Nachweise vor, um festzustellen, ob Gesellschaft und Bewegung jeden Tag erforderlich sind.

Wissenschaftliche Ratschläge zur Unterstützung der Gesetzgeber

Auf Ersuchen der Europäischen Kommission bewertete die EFSA im April, ob es wissenschaftliche Belege gibt, die die Empfehlungen einer freiwilligen Initiativgruppe der EU-Plattform für den Tierschutz bestätigen.

Der Schutz von Katzen und Hunden ist in den EU-Rechtsvorschriften bisher nicht im Einzelnen geregelt. Der wissenschaftliche Bericht der EFSA enthält Empfehlungen in Bezug auf Haltung, gesundheitliche Erwägungen und schmerzhafte Eingriffe und weist auf Bereiche hin, in denen keine Daten vorliegen.

Ein Legislativvorschlag der Kommission zur Überarbeitung der EU-Tierschutzvorschriften wird für das Jahr 2023 erwartet. Zur Unterstützung des Gesetzgebungsverfahrens hat die EFSA Bewertungen zum Wohlergehen von Nutzschweinen, Masthühnern und Legehennen, KälbernEnten, Gänsen, Wachteln und Milchkühen und Tieren während des Transports veröffentlicht.

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