Schädlingsüberwachung
Die EU-Mitgliedstaaten müssen auf die zunehmende Bedrohung, die Pflanzenschädlinge für die Lebensmittelproduktion und die Umwelt darstellen, vorbereitet sein. Sie führen regelmäßig Erhebungen zur Untersuchung gefährlicher Pflanzenschädlinge durch, die ihren Ursprung außerhalb der EU haben und als Quarantäneschädlinge bezeichnet werden. Die Erhebungen verfolgen das Auftreten von Quarantäneschädlingen, ihre mögliche Ausbreitung sowie Veränderungen hinsichtlich ihrer Anzahl, damit die EU sie besser bekämpfen kann.
Um die EU-Mitgliedstaaten bei der Vorbereitung und Gestaltung ihrer Schädlingserhebungen zu unterstützen, haben wir ein Toolkit erstellt, das Leitlinien für bewährte Verfahren bei der Durchführung dieser Erhebungen, Instrumente für die statistische Analyse und Schädlingserhebungskarten mit spezifischen Informationen zu den einzelnen Schädlingen und deren Erhebung enthält.
Mit dem Toolkit wird auch die Harmonisierung der Überwachungsmethoden in der gesamten EU unterstützt.
Darüber hinaus organisieren wir Schulungen und andere Veranstaltungen, um die Mitgliedstaaten bei der Nutzung des Toolkits für ihre Überwachungstätigkeiten zu unterstützen.
Vorbereitung einer Erhebung: Schädlingserhebungskarten
Unsere Schädlingserhebungskarten liefern wichtige Informationen über einen Schädling, einschließlich seiner Taxonomie, Verbreitung, Biologie, Pflanzenwirte und seiner potenziellen Ansiedlung in der EU. Die Karten enthalten auch Informationen über Faktoren, die das Risiko der Einschleppung und Ausbreitung eines Schädlings erhöhen können, sowie Methoden zur Erkennung und Identifizierung.
Die Karten dienen den EU-Mitgliedstaaten als Leitfaden für die Erfassung relevanter Informationen zur Vorbereitung von Erhebungen zu Quarantäneschädlingen in der EU im Einklang mit internationalen Standards und geltenden EU-Rechtsvorschriften.
Sehen Sie sich unsere Pflanzenschädlingskarten in unserer interaktiven Galerie an.
Konzeption einer Erhebung: Leitlinien und statistische Instrumente
Wir haben eine Reihe von Leitlinien entwickelt, um die EU-Mitgliedstaaten bei der Durchführung von statistisch fundierten und risikobasierten Erhebungen zu unterstützen. Als Pilotprojekt haben wir allgemeine Leitlinien zu den Erhebungen und spezifische Leitlinien in Bezug auf drei Schädlinge erstellt.
Unsere Leitlinien enthalten in Übereinstimmung mit internationalen Standards Anweisungen zur Durchführung von drei verschiedenen Arten von Erhebungen – Erfassungs-, Abgrenzungs- und Überwachungserhebungen.
Allgemeine Leitlinien
Spezifische Leitlinien
- Spezifische Leitlinien zu Agrilus Planipennis
- Spezifische Leitlinien zur Phyllosticta citricarpa
- Spezifische Leitlinien zu Xylella fastidiosa
Darüber hinaus haben wir statistische Instrumente zur Berechnung der erforderlichen Stichproben anhand der angegebenen Erhebungsparameter erstellt: Größe der Wirtspopulation, Sensitivität der Methode, Konfidenzniveau und angenommene Prävalenz Anteil einer Population, bei der eine gewisse Erkrankung festgestellt wurde.
Schulung und Krisenvorsorge
Ein weiterer wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Schulung von EU-Mitgliedstaaten und Drittländern in der Verwendung des Toolkits für ihre Überwachungsaktivitäten und die Vorbereitung auf Pflanzenschutzkrisen.
Im Jahr 2024 haben wir eine neue Schulungsinitiative zur Schädlingsüberwachung auf den Weg gebracht, mit der technische und wissenschaftliche Unterstützung für die Konzeption und Umsetzung statistisch fundierter, risikobasierter Schädlingserhebungen bereitgestellt werden soll.
Zu den wichtigsten Elementen zählen E-Learning-Module, interaktive Webinare und von Experten geleitete Schulungen. Eine Reihe von Webinaren ist bis 2026 geplant.
Die aufgezeichneten Webinare und Materialien sind abrufbar unter: https://academy.europa.eu/courses/efsa-plant-pest-surveillance-toolkit
Veröffentlicht
Wissenschaftliches Gremium

Sachverständige in den Bereichen Schädlingsrisikobewertung, Pflanzenpathologie, Epidemiologie und Ökologie