BPA: Plan für erneute EFSA-Bewertung im Jahr 2018 ist fertig
Rückmeldungen aus einer öffentlichen Konsultation halfen der EFSA, die Strategie für ihre kommende Neubewertung der Toxizität Potenzial eines Stoffs, einem lebenden Organismus zu schaden von Bisphenol A (BPA) fertigzustellen. Ein „wissenschaftliches Protokoll“, das vor Beginn der Bewertung deren Umfang, Methodik und Datenanforderungen transparent und detailliert darlegt, wurde heute zusammen mit den Ergebnissen der externen Konsultation der EFSA zu dieser Vorarbeit veröffentlicht.
BPA ist eine chemische Verbindung, die überwiegend zur Herstellung von Kunststoffen und Harzen verwendet wird. Die EFSA hat ihre Sicherheit für die Verwendung in Lebensmittelkontaktmaterialien mehrmals bewertet, zuletzt im Jahr 2015, als sie sich auch dazu verpflichtete, die Toxizität von BPA erneut zu bewerten, sobald die Ergebnisse neuer Studien des Projekts Consortium Linking Academic and Regulatory Insights on BPA Toxicity (CLARITY-BPA) vorliegen.
Einbeziehung von Interessengruppen half bei Ausgestaltung des endgültigen Textes
Die EFSA führte eine öffentliche Konsultation zum Entwurf des Protokolls durch, in dem die Regeln für die anstehende Neubewertung von BPA vorab festgelegt werden, und hielt eine öffentliche Sitzung mit Fachleuten, der interessierten Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen ab.
Prof. Ursula Gundert-Remy, Vorsitzende der internationalen EFSA-Arbeitsgruppe, die das Protokoll erarbeitete, erklärte: „Die Konsultation und insbesondere der Brüsseler Workshop mit Vertretern der Öffentlichkeit halfen uns, ein gemeinsames Verständnis in Bezug auf den Charakter der bevorstehenden Arbeit, den hierzu erforderlichen Informationsbedarf sowie die Herausforderungen, die mit dieser Art Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die Art von Bewertung einhergehen, zu entwickeln. Die Einbeziehung der Interessengruppen trug auch zur endgültigen Ausgestaltung des heute veröffentlichten Protokolls bei.“
Protokoll wesentlich geändert nach Rückmeldungen
Das Protokoll wurde in mehreren wesentlichen Punkten überarbeitet.
Prof. Ursula Gundert-Remy erklärte: „Wichtige Änderungen betrafen die Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird bzw. den Ausschluss bestimmter Studientypen. Im Bereich der Humanstudien werden sowohl Querschnittsuntersuchungen als auch auf Einzelmessungen basierende Studien in die Literaturauwertung mit einbezogen.“
„Wir haben auch ausführlicher und klarer dargelegt, wie wir Evidenz abwägen, unser Vertrauen in Studienergebnisse einschätzen und die Wahrscheinlichkeit von Effekten ausdrücken werden.“
Nächste Schritte
Bei einer Sitzung des Sachverständigengremiums der EFSA für Lebensmittelkontaktmaterialien, Enzyme, Aromastoffe und Verarbeitungshilfsstoffe (CEF) am 30. November in Parma stand das Protokoll zur Diskussion und Annahme, woraufhin das Gremium grünes Licht für die nächste Phase zur Vorbereitung der Bewertung gab.
Die EFSA wird 2018 eine neue Arbeitsgruppe einrichten und damit beginnen, wissenschaftliche Artikel und Daten zusammenzutragen. Dies wird den Bericht über die zweijährige CLARITY-BPA-Hauptstudie an Nagetieren umfassen, sowie Veröffentlichungen wissenschaftlicher Studien, die ausgehend von der CLARITY-Studie entwickelt wurden, sobald diese vorliegen.
Das CLARITY-BPA-Projekt wurde vom US-amerikanischen National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) und der US Food and Drug Administration (FDA) entwickelt und im Rahmen des National Toxicology Program (NTP) durchgeführt.
Die EFSA wird weiterhin mit der Europäischen Chemikalienagentur sowie nationalen wissenschaftlichen Beratungsgremien in EU-Mitgliedstaaten, die ebenfalls zu BPA arbeiten, kooperieren.
Wer hat das wissenschaftliche Protokoll der EFSA erarbeitet?
Das Protokoll wurde von einer internationalen EFSA-Arbeitsgruppe unter der Leitung des CEF-Gremiums entwickelt. Experten aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und der Schweiz wurden von ihren Regierungen für die Teilnahme an der Protokollarbeitsgruppe ernannt, der auch vier von der EFSA berufene unabhängige Wissenschaftler angehörten.
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