Gesundheitsbezogene Angaben zur Senkung von Blutcholesterin mit Phytosterinen können jetzt anhand neuer wissenschaftlicher Empfehlungen der EFSA geprüft werden
Sachverständige der EFSA haben festgestellt, dass pflanzliche Sterine und Stanole enthaltende Lebensmittel wie Joghurt und Margarine den Cholesterinspiegel im Blut senken können. Diese Feststellung wird der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten künftig bei der Zulassung derartiger gesundheitsbezogener Angaben als Leitfaden dienen.
Professor Albert Flynn, Vorsitzender des Gremiums der EFSA für diätetische Produkte, Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen und Allergien (NDA), erklärte: „Die EFSA hat herausgefunden, welche Menge an Pflanzenstanolen und -sterinen täglich aufgenommen werden muss, um eine wesentliche Senkung des Cholesterinspiegels zu erreichen, und wie lange es dauert, bis diese Wirkung einsetzt. Außerdem haben wir untersucht, mit welchen Arten von Lebensmitteln sich diese Wirkung am effizientesten erzielen lässt.“
„Die Ergebnisse dieser Studie werden die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten bei der Entscheidung über die Zulassung entsprechender gesundheitsbezogener Angaben unterstützen und schließlich auch dazu beitragen, zu gewährleisten, dass die Verbraucher bezüglich der wissenschaftlichen Grundlage derartiger Angaben nicht in die Irre geführt werden.“
Die Forscher des NDA-Gremiums kamen in einem Gutachten zu dem Schluss, dass der Cholesterinspiegel im Blut bei täglicher Aufnahme Menge eines Stoffs (z.B. eines Nährstoff oder einer Chemikalie), der von einem Menschen oder einem Tier über die Nahrung aufgenommen wird von 1,5 bis 2,4 Gramm pflanzlicher Sterine und Stanole um durchschnittlich 7 bis 10,5% gesenkt werden kann. Sie stellten fest, dass diese Wirkung in der Regel nach zwei bis drei Wochen erzielt wird. Langzeitstudien über bis zu 85 Wochen ergaben, dass die Wirkung über den gesamten Zeitraum aufrechterhalten bleibt.
Das NDA-Gremium stellte außerdem fest, dass Lebensmittel wie Joghurt und Milch, fettarme Joghurt- und Käsesorten, margarineartige Brotaufstriche, Mayonnaise, Salatdressing und andere Milchprodukte die größtmögliche cholesterinsenkende Wirkung von Pflanzensterinen und -stanolen im menschlichen Körper erzielen. Bezüglich anderer Lebensmittel lagen keine Informationen vor, bzw. sie schienen hinsichtlich der blutcholesterinsenkenden Wirkung weniger effektiv zu sein.
Was sind Pflanzensterine und -stanole?
Pflanzensterine und -stanole finden sich in geringen Mengen in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten, pflanzlichen Ölen, Nüssen, Samenkörnern, Getreide und Hülsenfrüchten. Sie werden manchmal auch Nahrungsmitteln wie Joghurt, Joghurtgetränken und Margarinen hinzugefügt, um eine blutcholesterinsenkende Wirkung zu erreichen. Sterine und Stanole hemmen die Cholesterinaufnahme im Dünndarm und senken den Anteil des Lipoproteins niederer Dichte (LDL-Cholesterin) im Blut. LDL-Cholesterin wird auch als „böses“ oder „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet, da erhöhte LDL-Werte ein größeres Risiko koronarer Herzerkrankungen bedeuten.
Andere Arbeiten der EFSA auf diesem Gebiet
Die EFSA hat bisher drei Gutachten zu Zulassungsanträgen für Pflanzensterine und Pflanzenstanole entsprechend Artikel 14 der Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben erstellt.
Die Europäische Kommission hatte die EFSA aufgefordert, Daten über den Konsum pflanzlicher Sterine und Stanole aus der gesamten EU zu sammeln und auszuwerten. Ein Bericht mit den Ergebnissen der Untersuchungen durch das Referat der EFSA für Datenerhebung und Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird wurde im März 2008 veröffentlicht.
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