Neuartige und herkömmliche Lebensmittel – EFSA informiert Interessengruppen über Leitlinienentwürfe
Die EFSA stellte diese Woche Interessengruppen die Leitlinienentwürfe für neuartige und traditionelle Lebensmittel Eine Untergruppe neuartiger Lebensmittel. Der Begriff bezieht sich auf Lebensmittel, die in Ländern außerhalb der EU traditionell verzehrt werden. Hierzu zählen Lebensmittel aus Pflanzen, Mikroorganismen, Pilzen, Algen und Tieren (z.B. Chia-Samen, Baobab-Früchte, Insekten oder Wasserkastanien) vor. Die Erarbeitung der Dokumente durch die Behörde erfolgte im Nachgang zur letztjährigen Verabschiedung einer neuen europäischen Verordnung über neuartige Lebensmittel.
Mit der neuen Verordnung wird ein zentralisiertes Genehmigungsverfahren eingeführt. Die EFSA wird dabei die wissenschaftliche Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung bezüglich der Sicherheit von neuartigen Lebensmitteln durchführen. Die Verordnung, die im Januar 2018 in Kraft treten wird, führt auch ein Notifizierungsverfahren für herkömmliche Lebensmittel aus Drittländern ein; hierbei handelt es sich um eine Art Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die Art neuartiger Lebensmittel, die in Ländern außerhalb der EU seit langem sicher verwendet werden.
Feedback erwünscht
Mitglieder des Gremiums für diätetische Produkte, Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen und Allergien (NDA) und dessen Arbeitsgruppe für neuartige Lebensmittel präsentierten die beiden Dokumentenentwürfe im Rahmen eines Treffens in Brüssel, bei dem die Teilnehmer aufgerufen waren, Feedback zu geben. Die Dokumente dienen der Orientierung im Hinblick darauf, wie ein Dossier für die Genehmigung neuartiger Lebensmittel bzw. für die Notifizierung herkömmlicher Lebensmittel zu erstellen und einzureichen ist.
Die Teilnehmer gaben ihre Kommentare ab und baten um Berücksichtigung bzw. Klärung einer Reihe von wissenschaftlichen Aspekten, die in den beiden Dokumenten angesprochen werden. Sie gaben auch Feedback zu Regulierungsfragen wie etwa der Vertraulichkeit und den Eigentumsrechten von Daten.
Frühzeitige Einbeziehung
Die öffentliche Konsultation zu den Dokumenten läuft noch bis zum 21. April, was bedeutet, dass die Interessengruppen die bei dem Treffen gewonnenen Erkenntnisse in ihre Kommentare einfließen lassen und so zur abschließenden Gestaltung der Dokumente beitragen können. Die EFSA ist bestrebt, Interessengruppen frühzeitig bei der Erarbeitung ihrer wissenschaftlichen Bewertungen und Leitlinien einzubeziehen, um gesellschaftliche Bedürfnisse und Erwartungen aufnehmen zu können.
Produktive Atmosphäre
Teilnehmer und Organisatoren äußerten sich positiv zur produktiven Atmosphäre des Treffens. Henk van Loveren, stellvertretender Vorsitzender des NDA-Gremiums und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Novel Food, erklärte: „Ich empfand dieses Treffen als sehr nützlich. Die Diskussionen zu Einzelheiten der beiden Leitlinienentwürfe waren äußerst konstruktiv und hilfreich. Wir erhielten einige sehr gute und wichtige Anregungen, die eindeutig die endgültigen Entwürfe verbessern werden.“
Das Treffen erfolgte unter breiter Beteiligung von Vertretern des Privatsektors, nationaler Behörden in den EU-Mitgliedstaaten, von Nichtregierungsorganisationen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, der Europäischen Kommission sowie der Medien. Interessen außerhalb der EU waren durch Teilnehmer aus Lateinamerika, Afrika und Asien vertreten.
Beide Leitliniendokumente werden voraussichtlich bis September 2016 fertig gestellt und verabschiedet werden.
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