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Xylella „verursacht Olivenkrankheit in Italien“

Xylella fastidiosa ist verantwortlich für die Krankheit, die Olivenbäume in Süditalien vernichtet, wie eine neue Studie bestätigt. Auch Oleander und die Myrtenblättrige Kreuzblume erliegen dem apulischen Stamm Subtyp eines Mikroorganismus, der durch seine genetische Zusammensetzung definiert ist; im Falle von Escherichia coli O157 beispielsweise bezieht sich der Teil „O157“des Namens auf den Stamm des Bakteriums, während Citrus, Weinrebe und Steineiche resistent zu sein scheinen.

Die Ergebnisse stammen aus Untersuchungen zum Wirtsspektrum von X. fastidiosa CoDiRO, die über die vergangenen zwei Jahre in Apulien durchgeführt wurden. Wissenschaftler des Nationalen Forschungsrats Italiens (Consiglio Nazionale delle Ricerche) setzten Varietäten bedeutender mehrjähriger Kulturpflanzen dem Bakterium aus, indem sie diese künstlich inokulierten sowie gegenüber infektiösen Vektorinsekten im Feld exponierten.

Getestet wurden mediterrane Kulturpflanzen wie Oliven, Weinrebe, Citrus, Mandel, Pfirsich, Kirsche und Pflaume sowie Baumarten wie die Steineiche und Zierarten wie Oleander und die Myrtenblättrige Kreuzblume. Das Projekt wurde von der EFSA finanziell gefördert.

Giuseppe Stancanelli, Leiter des EFSA-Referats für Tier- und Pflanzengesundheit, erklärte: „Diese Ergebnisse bestätigen, dass der CoDiRO-Stamm von X. fastidiosa das Olivensterben verursacht. Dies ist ein wichtiger Schritt vorwärts, weil wir das Risiko einer Ausbreitung der Epidemie Verbreitetes Auftreten einer Infektionskrankheit in einer Gemeinschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt von Apulien aus nur dann  exakt bewerten können, wenn wir die Wissenslücken in Bezug auf Wirtsspektrum und Epidemiologie Die Epidemiologie untersucht, wie oft und weshalb Krankheiten und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen in verschiedenen Gruppen von Menschen auftreten. Dies umfasst die Untersuchung von gesundheitsbezogenen Messgrößen (z.B. Exposition gegenüber Pestiziden oder Vitaminmangel) in einer Population und wie sich diese auf das Risiko einer Gesundheitsbeeinträchtigung auswirken können des apulischen Stamms schließen.“

Die inokulierten Olivenpflanzen zeigten ähnlich schwere Symptome – Austrocknungs- und Absterbeerscheinungen – wie jene, die im Feld beobachtet wurden. Allerdings reagierten nicht alle Olivenvarietäten in der gleichen Weise. Zum Beispiel schien die Bakterienbesiedlung bei den Kulturarten Coratina, Leccino und Frantoio – bei geringerer Bakterienkonzentration – länger zu dauern als bei Cellina di Nardò, einer der verbreitetsten Sorten im kontaminierten Gebiet.

Den Forschern zufolge sind noch weitere Tests an einer größeren Zahl kultivierter Olivensorten notwendig, um die unterschiedlichen Reaktionen zu verstehen.

Die Feldversuche zeigten auch, dass infektiöse Schaumzikaden (Philaenus spumarius) – eine Insektenart, die in Apulien weit verbreitet ist – das Bakterium auf Oliven, Oleander und die Myrtenblättrige Kreuzblume übertragen können. Infektionen wurden bereits sechs Monate nach der Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird gegenüber den Insekten festgestellt, wenn die Pflanzen noch symptomfrei waren. 

Keine der Citrus-, Wein- oder Steineichenpflanzen wurde nach der Exposition gegenüber infektiösen P. spumarius positiv auf X. fastidiosa getestet. Ebenso kam es bei Citrus-, Wein- und Steineichenpflanzen weder zu systemischen Infektionen noch zur Entwicklung verdächtiger Symptome nach der experimentellen Inokulation. Es sind noch weitere Beobachtungen und Tests erforderlich, um schlüssige Daten zu den Steinobstpflanzen zu erhalten.

Alle inokulierten Pflanzen stehen noch mindestens eine weitere Vegetationsperiode unter Beobachtung, während die Feldversuche auf bis zu 10 Jahre verlängert werden.

Dr. Stancanelli fügte hinzu: „Die Ergebnisse aus diesem Projekt verringern deutlich die Unsicherheiten bezüglich der für das EU-Gebiet bestehenden Risiken im Zusammenhang mit dem X. fastidiosa-Stamm CoDiRO und helfen, zukünftige Forschungsaktivitäten zu planen.“

„Sich daran anschließende Feld- und Laborversuche werden die Reaktionen mediterraner Olivenpflanzen weiter erkunden müssen, um tolerante oder resistente Varietäten zu ermitteln, die von Landwirten in den von X. fastidiosa betroffenen Gebieten angebaut werden können.“

„Wir erwarten, aus den im Rahmen des EU-Programms Horizont 2020 finanzierten Forschungsprojekten weitere Erkenntnisse zu gewinnen, die bei der Kontrolle dieser Krankheit helfen werden.

Pilot project on Xylella fastidiosa to reduce risk assessment uncertainties

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