Methodologische Entwicklungen als Beitrag zur „Open EFSA“-Initiative

Professor Tony Hardy, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Ausschusses der EFSA und Mitverfasser des Leitartikels, erläutert in einem Interview den wissenschaftlichen Hintergrund des Vorhabens: „Wir möchten unsere Arbeit für die breitere Wissenschaftsgemeinschaft nachvollziehbarer machen.“ Letztlich, so ergänzt er, soll dies dazu beitragen, die Kommunikation von Bewertungsergebnissen gegenüber Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und Interessengruppen zu verbessern.

Mit dem Leitartikel soll in der breiteren Wissenschaftsgemeinschaft eine Diskussion über die betreffenden methodologischen Aktivitäten angeregt werden – insbesondere im Hinblick auf Methoden für den Umgang mit Evidenz in der Wissenschaft, Unsicherheiten bei der Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung, Ansätze zur Gewichtung der Beweiskraft von Daten (Weight of Evidence) sowie biologische Relevanz Ein Ereignis, Auftreten oder Vorkommen wird als biologisch relevant eingestuft, wenn sein Ausmaß oder seine Folgen wahrscheinlich Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben. . Als ersten Schritt im Rahmen dieses Dialogs holte die EFSA die Ansichten anderer wissenschaftlicher Beratungsgremien zu dem Leitartikel sowie dem Umfang der Aktivitäten ein. (Ein Bericht über diese gezielte Konsultation findet sich weiter unten.)

Offenheit und Transparenz zählen seit Gründung der EFSA im Jahr 2002 zu den Grundwerten der Behörde. Die EFSA hat bereits zahlreiche wichtige Maßnahmen ergriffen und entwickelt weitere Initiativen wie die aktuelle, um ihrer Rechenschaftspflicht noch besser nachzukommen und ihre Zugänglichkeit für die europäischen Verbraucher zu erhöhen. Die EFSA erleichtert derzeit auch den Zugang zu Daten, die bei den Risikobewertungen der Behörde Verwendung finden.

Auf Rückmeldungen der Öffentlichkeit eingehen

Schritte zur weiteren Einbettung von Offenheit und Transparenz in den Arbeitsabläufen der EFSA sind bereits im Gange und werden intensiviert. Eine Reihe von Maßnahmen wurde von der Behörde sowie Interessengruppen, die sich im vergangenen Jahr an einer öffentlichen Konsultation beteiligten, ermittelt. Diese sind in einem nachfolgend veröffentlichten umfassenden Bericht aufgeführt.

Die EFSA prüft derzeit, wie die Vorschläge bestmöglich umgesetzt werden können, und stimmt sich dabei eng mit ihrem Verwaltungsrat ab, der vergangene Woche einen Aktionsplan mit Maßnahmen diskutierte, welche die Offenheit und Transparenz der Organisation weiter verbessern sollen. Der Verwaltungsrat steht voll und ganz hinter den Bemühungen der Behörde um mehr Offenheit und eine noch bessere Erfüllung ihrer Rechenschaftspflicht.

Sue Davies, Vorsitzende des Verwaltungsrats, erklärte: „Mehr Transparenz hilft den Menschen zu verstehen, dass die EFSA dazu da ist, im Interesse der Gesellschaft zu handeln.“ Und mehr Offenheit, so Davies weiter, habe zur Folge, dass die EFSA auf ein noch breiteres Spektrum an Erkenntnissen und Daten zurückgreifen kann, um die Qualität ihrer Ergebnisse stetig zu verbessern.

Leitartikel im EFSA Journal:

• Editorial: Increasing Robustness, Transparency and Openness of Scientific Assessments
• Interview with Professor Tony Hardy: Cross-cutting assessment methodology developments at EFSA
• Outcome of the targeted Consultation of the EFSA Journal Editorial “Increasing openness, robustness and transparency of scientific assessments”

„Open EFSA“-Initiative:

• Outcome of the public consultation on the discussion paper “Transformation to an Open EFSA”(1.25 MB)
• Transformation to an Open EFSA: Preliminary Implementation Plan