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EFSA veröffentlicht Gutachten zum Verzehr von Lämmern und Jungziegen aus von TSE betroffenen Herden

Die EFSA ist von der Europäischen Kommission ersucht worden, sie zum Verzehr von Lämmern und Jungziegen aus Herden zu beraten, die von einer transmissiblen spongiformen Enzephalopathie (TSE) wie Scrapie betroffen sind. Außer bei BSE gibt es keine Hinweise auf die Übertragbarkeit von TSE von Tieren auf Menschen. Das EFSA-Gremium für biologische Gefahren (BIOHAZ) bewertete das mögliche zusätzliche Risiko für die öffentliche Gesundheit, das sich aus dem Verzehr von Schafen und Ziegen aus von TSE betroffenen Herden ergibt, wenn das derzeitig erlaubte Höchstalter der zu schlachtenden Tiere von 3 Monaten auf 6 Monate angehoben wird und zusätzlich zu den bisher entfernten weitere Organe und Körperteile entnommen werden. Das BIOHAZ-Gremium der EFSA gelangte zu dem Schluss, dass ein Vergleich dieser beiden Optionen wegen unzureichender Daten unmöglich ist. Außerdem erklärte das Gremium, es gebe einige Hinweise, dass die Scrapie-Infektivität der Lymphknoten von betroffenen Schafen und Ziegen zwischen dem Alter von 3 und 6 Monaten zunimmt.

Die klassische Scrapie ist die bei Schafen und Ziegen am weitesten verbreitete TSE-Variante; sie tritt bei 0,1 % der gesamten Schafpopulation auf. In von Scrapie betroffenen Herden liegt der Anteil der von Scrapie befallenen Tiere nach Schätzungen zwischen 3 % und 41 %. Mit Scrapie infizierte Tiere werden vernichtet. Tiere aus von TSE betroffenen Herden, die jünger als 3 Monate sind, können derzeit aber zum menschlichen Verzehr geschlachtet werden, wenn ein Test bestätigt, dass diese Herden BSE-frei sind. Außerdem werden Milz und Krummdarm aus Schafen und Ziegen aller Altersgruppen entfernt, bevor die Tiere für den menschlichen Verzehr freigegeben werden.

Die Europäische Kommission prüft derzeit, ob sich diese Altersgrenze von 3 auf 6 Monate anheben lässt, wenn der Kopf und alle inneren Organe aus der Brust- und Bauchhöhle entfernt werden[1]. In ihrem Mandat hatte die Europäische Kommission gefragt, ob sich beim Verzehr von jungen Schafen und Ziegen aus von TSE betroffenen Herden im Alter von 6 Monaten (bei denen alle inneren Organe aus der Brust- und Bauchhöhle entfernt wurden) ein zusätzliches Risiko gegenüber dem derzeit geltenden Alter von 3 Monaten ergibt (wenn nur Milz und Krummdarm entfernt werden).

Das BIOHAZ-Gremium der EFSA gelangte zu dem Schluss, dass ein Vergleich dieser beiden Szenarien unmöglich ist, weil nicht genug Daten zur Menge des infektiösen Gewebes verfügbar sind, das in den Schlachtkörpern von betroffenen Schafen und Ziegen im Alter von 3 bzw. 6 Monaten zurückbleibt. Das Gremium erklärte, es gebe einige Hinweise, dass die Scrapie-Infektivität der Lymphknoten von Schafen und Ziegen zwischen dem Alter von 3 und 6 Monaten zunimmt. Nach dem Schlachten 6 Monate alter Tiere bleiben einige Lymphknoten in den Körpern zurück.

Das Gremium erklärte ferner, dass die Entfernung des Kopfes und der inneren Organe aus der Brust- und Bauchhöhle bei 3 und bei 6 Monate alten Tieren nicht zu einer vollständigen Beseitigung der Infektivitätsbelastung führt.

[1] Kopf und Eingeweide aus der Brust- und Bauchhöhle.

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