Direkt zum Inhalt

Bisphenol A: In dem Gutachtenentwurf der EFSA wird vorgeschlagen, die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge herunter zu setzen

Tin cans

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Risiken von Bisphenol A (BPA) in Lebensmitteln neu bewertet und schlägt vor, die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge ( TDI Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (Tolerable Daily Intake – TDI) bezieht sich auf chemische Stoffe in Lebensmitteln oder Trinkwasser, die nicht absichtlich zugesetzt wurden (z.B. Kontaminanten), und ist ein Schätzwert der Menge eines solchen Stoffs, die im Laufe eines Lebens konsumiert werden kann, ohne dass sie ein merkliches Risiko für die Gesundheit birgt.) im Vergleich zu ihrer vorherigen Bewertung aus dem Jahre 2015 deutlich zu senken. Die Schlussfolgerungen der EFSA zu BPA werden in einem wissenschaftlichen Gutachtenentwurf erläutert, der bis zum 22. Februar 2022 zur öffentlichen Konsultation steht. Alle interessierten Kreise werden ermutigt, sich an der Konsultation zu beteiligen.

Beim TDI-Wert handelt es sich um die geschätzte Menge eines Stoffs, die ein Mensch lebenslang täglich aufnehmen kann, ohne dass ein nennenswertes Risiko für die Gesundheit besteht. In ihrer Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. von BPA aus dem Jahre 2015 legte die EFSA eine vorläufige TDI von 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag fest.

In ihrem heute veröffentlichten Entwurf zur Neubewertung von BPA hat das Expertengremium der EFSA für Lebensmittelkontaktmaterialien, Enzyme und Verarbeitungshilfsstoffe (CEP) eine TDI von 0,04 Nanogrammen pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag festgelegt. Die Herabsetzung der TDI ergibt sich aus der Auswertung von Studien, die seit 2013 bis 2018 in der Literatur erschienen sind, insbesondere jene, die auf schädliche Auswirkungen von BPA auf das Immunsystem hinweisen. In Tierstudien wurde ein Anstieg der Zahl der „T-Helferzellen“ beobachtet, einer Art Untergliederung der Gattung, eine Gruppe eng verwandter und ähnlicher aussehender Organismen; z.B. steht im Falle des Homo sapiens (Mensch) der zweite Teil des Namens (sapiens) für die Art. weißer Blutkörperchen, die eine Schlüsselrolle bei den zellulären Immunmechanismen spielen und die, wenn sie erhöht sind, zur Entwicklung allergischer Lungenentzündungen führen können.

Durch den Vergleich der neuen TDI mit Schätzungen der ernährungsbedingten BPA- Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. der Verbraucher kommt die EFSA zu dem Schluss, dass sowohl Menschen mit mittlerer als auch hoher BPA-Exposition in allen Altersgruppen die neue TDI überschreiten, was auf Gesundheitsbedenken hinweist.

Systematischer Ansatz

Dr. Claude Lambré, Vorsitzender des CEP-Expertengremiums, sagte: „Dieser aktualisierte Entwurf ist das Ergebnis einer gründlichen Bewertung über mehrere Jahre. Wir haben einen systematischen Ansatz zur Auswahl und Bewertung der verfügbaren Evidenz verfolgt. Die neuen wissenschaftlichen Studien, die in der Literatur erschienen sind, haben uns dabei geholfen, wichtige Unsicherheiten über die Toxizität Potenzial eines Stoffs, einem lebenden Organismus zu schaden. von BPA auszuräumen.“

Die EFSA hat bereits in den Jahren 2006 und 2015 die Sicherheit von BPA für die Verwendung in Lebensmittelkontaktmaterialien, bewertet. Zum Zeitpunkt der jüngsten Bewertung der EFSA konnten Experten aufgrund von Unsicherheiten nur eine vorläufige TDI festlegen und hoben die Notwendigkeit hervor, Datenlücken zu schließen.

Die Experten der EFSA haben umfangreiche Vorarbeiten für diese neue Bewertung durchgeführt, einschließlich der Veröffentlichung und Tests des Gefahrenbewertungsprotokolls in den Jahren 2017 und 2019.

Ihre Meinung zählt!

Die EFSA fordert alle interessierten Kreise auf, über die spezielle Konsultationsseite Feedback zu ihrem Gutachtenentwurf einzureichen. Kommentare können bis 22. Februar 2022 eingereicht werden.

Fachgruppensitzung

Experten des CEP-Gremiums der EFSA und der Arbeitsgruppe zur Neubewertung von BPA werden am 24. Januar 2022 auf einer Fachgruppensitzung für Interessenträger die wissenschaftlichen Grundlagen des BPA-Gutachtenentwurfs vorstellen.

Hinweise für die Redaktion

Bisphenol A (BPA) ist ein chemischer Stoff, der zur Herstellung von Polycarbonatkunststoffen verwendet wird, die zur Herstellung bestimmter Lebensmittelkontaktmaterialien, wie Wasserspender oder Artikel für die Lebensmittelherstellung verwendet werden können.   BPA dient auch zur Herstellung von Epoxidharzen, die als Schutzbeschichtungen und Auskleidungen für Konserven- sowie Getränkedosen verwendet werden. Geringe Mengen von BPA können aus Lebensmittelkontaktmaterialien in Lebensmittel und Getränke übergehen. 

Weitere Informationen über BPA finden sich auf der Website der EFSA.

Kontakt

Pressezentrum der EFSA

Tel. +39 0521 036 149

E-mail: press [at] efsa.europa.eu (Press[at]efsa[dot]europa[dot]eu)

(Nur wenn Sie ein Mitglied der Presse sind)

Ask a Question-Service

Sie haben eine Frage zur Arbeit der EFSA? Wenden Sie sich an unseren Ask a Question-Service!

Ask a Question-Service