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Kein Gesundheitsrisiko für Verbraucher durch Bisphenol A-Exposition

In ihrer umfassenden Neubewertung der Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. gegenüber Bisphenol A (BPA) und dessen Toxizität Potenzial eines Stoffs, einem lebenden Organismus zu schaden. kommt die EFSA zu dem Schluss, dass BPA bei der derzeitigen Verbraucherexposition für keine Altersgruppe ein Gesundheitsrisiko darstellt (einschließlich ungeborener Kinder, Kleinkinder und Jugendlicher). Die Exposition über die Ernährung Die Ernährungswissenschaft befasst sich mit der Frage, wie Ernährung und lebensnotwendige Bedürfnisse des Körpers zusammenhängen. bzw. eine Kombination verschiedener Quellen (Ernährung, Staub, Kosmetika und Thermopapier) liegt deutlich unterhalb der sicheren Obergrenze (der sogenannten „tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge“, kurz: TDI Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (Tolerable Daily Intake – TDI) bezieht sich auf chemische Stoffe in Lebensmitteln oder Trinkwasser, die nicht absichtlich zugesetzt wurden (z.B. Kontaminanten), und ist ein Schätzwert der Menge eines solchen Stoffs, die im Laufe eines Lebens konsumiert werden kann, ohne dass sie ein merkliches Risiko für die Gesundheit birgt.).

Obwohl neue Daten und differenziertere Methoden die Sachverständigen der EFSA dazu veranlasst haben, den sicheren Grenzwert für BPA deutlich herabzusetzen – von 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (µg/kg KG/Tag) auf 4 µg/kg KG/Tag liegen die höchsten Schätzungen für die von Lebensmitteln und einer Kombination von Quellen ausgehende Exposition (im EFSA-Gutachten „aggregierte Exposition“ genannt) um das 3- bis 5-fache unter dem neuen TDI-Wert.

Unsicherheiten bezüglich möglicher gesundheitlicher Auswirkungen von BPA auf Brustdrüse und Fortpflanzungsorgane, das Stoffwechsel- und Immunsystem sowie hinsichtlich neurologischer Verhaltensstörungen wurden quantifiziert und bei der Berechnung des TDI-Werts berücksichtigt. Darüber hinaus ist der TDI als vorläufig anzusehen, solange die Ergebnisse einer Langzeitstudie bei Ratten noch ausstehen, die dazu beitragen sollen, besagte Unsicherheiten zu verringern.

Warum hat die EFSA diese Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. durchgeführt?

BPA ist eine chemische Verbindung, die bei der Herstellung von Lebensmittelkontaktmaterialien, wie Mehrweg-Plastikgeschirr und Schutzbeschichtungen zur Auskleidung von Dosen, eingesetzt wird. Auch in Thermopapier, das gewöhnlich für Kassenbons und Quittungen verwendet wird, findet BPA verbreitet Anwendung. Rückstände von BPA können in Lebensmittel und Getränke übergehen und vom Verbraucher aufgenommen werden; BPA aus anderen Quellen, einschließlich Thermopapier, Kosmetika und Staub, kann über die Haut aufgenommen oder eingeatmet werden.

Dr. Trine Husøy ist sachverständiges Mitglied des für Lebensmittelkontaktmaterialien zuständigen CEF-Gremiums der EFSA und Vorsitzende der BPA-Arbeitsgruppe. Sie erklärte: „Das Gremium beschloss, die Sicherheit von BPA aufgrund der Veröffentlichung einer überwältigenden Zahl neuer Forschungsstudien in den letzten Jahren neu zu bewerten.“

Um so offen und transparent wie möglich vorzugehen, hat sich die EFSA bei dieser Risikobewertung eingehend mit nationalen Behörden und Interessengruppen beraten und ausgetauscht, um sicherzustellen, dass das größtmögliche Spektrum an wissenschaftlichen Ansichten und Informationen berücksichtigt wurde. Laut Dr. Husøy „haben die öffentliche Konsultation und die in deren Verlauf eingereichten zusätzlichen Daten auch dazu beigetragen, die Bewertung zu verfeinern und wichtige Aspekte des Gutachtens, wie etwa bestehende Unsicherheiten, weiter abzuklären“. (Ein Bericht über die öffentliche Konsultation ist weiter unten abrufbar.)

Differenziertere Bewertung der Toxizität von BPA

Nach Abwägung einer erheblichen Menge neuer wissenschaftlicher Informationen zu den toxischen Wirkungen der Substanz kam das CEF-Gremium zu dem Schluss, dass BPA in hohen Konzentrationen (die den TDI um mehr als das Hundertfache überschreiten) sich wahrscheinlich schädlich auf Leber und Nieren auswirkt. Außerdem könnte es Auswirkungen auf die Brustdrüse bei Tieren haben.

Studien, die BPA als Ursache für andere gesundheitliche Auswirkungen nennen, waren laut Dr. Husøy weniger aussagekräftig. „Auswirkungen auf die Fortpflanzungsorgane, das Stoffwechsel-, Herz-Kreislauf-, Nerven- und Immunsystem sowie auf die Entstehung von Krebserkrankungen werden derzeit nicht als wahrscheinlich erachtet, konnten aber anhand der verfügbaren Daten nicht ausgeschlossen werden. Sie tragen damit zur allgemeinen Unsicherheit bezüglich der Gefahren im Zusammenhang mit BPA bei und wurden daher bei der Bewertung berücksichtigt.“

Das Gremium untersuchte auch die Möglichkeit, dass BPA bei unterschiedlicher Dosierung unerwartete Wirkungen verursacht, beispielsweis negative Effekte, die nur durch niedrige BPA-Dosen hervorgerufen werden (sogenannte „nicht monotone Dosis Gesamtmenge eines Stoffs (z.B. einer Chemikalie oder eines Nährstoffs), die einem einzelnen Organismus verabreicht bzw. von einem Organismus, einer Population oder einem Ökosystem aufgenommen bzw. absorbiert wird.-Wirkungs-“ oder NMDR-Beziehungen). Die Sachverständigen kamen zu dem Schluss, dass die vorliegenden Daten keine Belege für eine solche Beziehung im Hinblick auf die betrachteten gesundheitlichen Auswirkungen liefern.

Deutlicheres Bild der ernährungsbedingten Exposition, größere Unsicherheit bei Nicht-Nahrungsquellen

Als die EFSA zuletzt im Jahr 2006 die lebensmittelbedingte Exposition gegenüber BPA abschätzte, standen weniger Daten zur Verfügung, und die Sachverständigen der EFSA waren gezwungen, eine Reihe konservativer Annahmen hinsichtlich des Verzehrs sowie der BPA-Gehalte in Lebensmitteln zu treffen. „Nun, da uns deutlich mehr und aussagekräftigere Daten vorliegen, haben wir unsere Abschätzung der BPA-Exposition über Lebensmittel für alle Bevölkerungsgruppen aktualisiert und präzisiert“, so Dr. Husøy. „Infolgedessen wissen wir nun, dass die lebensmittelbedingte Exposition, je nach Altersgruppe, vier bis fünfzehn Mal niedriger ist als bisher von der EFSA geschätzt.“

Erstmals hat die EFSA auch die BPA-Exposition über Nicht-Nahrungsquellen berücksichtigt. Dr. Husøy betonte jedoch: „Es fehlen stützende Daten zur Exposition über die Haut – zum Beispiel dazu, wie viel BPA der Körper beim Hautkontakt mit Thermopapier aufnimmt – dies macht Schätzungen in Bezug auf Thermopapier und Kosmetika deutlich unsicherer.“

Quantifizierung und Berücksichtigung von Unsicherheiten

Die Sachverständigen der EFSA wandten neue Methoden an, um den Unsicherheiten im Zusammenhang mit möglichen gesundheitlichen Auswirkungen, Expositionsabschätzungen und der Bewertung der Risiken für den Menschen Rechnung zu tragen. Dr. Husøy erklärte, dass „durch die Analyse jeder einzelnen Unsicherheit für sich und das Zusammentragen von Expertenmeinungen das Gremium in der Lage war, diese Unwägbarkeiten zu quantifizieren und sie bei seiner Risikobewertung und der Ableitung des TDI-Werts zu berücksichtigen.“

Die EFSA wird den vorläufigen TDI-Wert überprüfen, wenn die Ergebnisse einer Langzeitstudie des US-amerikanischen Nationalen Toxikologie-Programms (US National Toxicology Program) in zwei bis drei Jahren zur Auswertung vorliegen. Die Studie wird voraussichtlich auf viele der verbleibenden Unsicherheiten bezüglich der toxischen Wirkungen von BPA eingehen.

Die EFSA und die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Arbeitsschutz (ANSES) haben im Verlauf dieses Prozesses ihre jeweiligen Bewertungen zu BPA diskutiert. Das Sitzungsprotokoll dieser Gespräche ist nachstehend abrufbar.

Zum leichteren Verständnis hat die EFSA eine weniger technische (für Laien verständliche) Zusammenfassung ihres wissenschaftlichen Gutachtens erstellt und geht in ihren „Häufig gestellten Fragen zu BPA“ auf weitere Aspekte dieser Arbeit ein.

Notes to editors

Die Aufgabe der EFSA im EU-Lebensmittelsicherheitssystem besteht darin, wissenschaftliche Risikobewertungen vorzunehmen. Diese Risikobewertungen fließen ein in die Entscheidungsfindung von EU-Risikomanagern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und der Mitgliedstaaten, die für die Regulierung der sicheren Verwendung von BPA als Lebensmittelkontaktmaterial zuständig sind. Bei ihren das Risikomanagement Management von Risiken, die im Rahmen der Risikobewertung ermittelt wurden. Dies umfasst die Planung, Umsetzung und Evaluierung aller resultierenden Maßnahmen, die zum Schutz von Verbrauchern, Tieren und der Umwelt ergriffen werden. betreffenden Entscheidungen berücksichtigen die Risikomanager neben wissenschaftlichen Risikobewertungen auch andere Faktoren. Nach europäischem Recht fallen diese weiteren Erwägungen nicht in den Aufgabenbereich der EFSA.

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