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Fisch: Szenarien stellen Nutzen und Risiken gegenüber

Eine Einschränkung des Verzehrs von Fischarten mit hohem Methylquecksilber-Gehalt ist der wirksamste Weg, um von den gesundheitlichen Vorteilen von Fisch zu profitieren und gleichzeitig die Risiken durch eine übermäßige Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wird. gegenüber Methylquecksilber zu minimieren. Dies ist die Hauptaussage einer von der EFSA veröffentlichten Stellungnahme zu Risiken und Nutzen von Fisch und Meeresfrüchten.

Die EFSA empfiehlt den einzelnen Mitgliedstaaten, sich die nationalen Muster des Fischverzehrs anzuschauen und das Risiko der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu bewerten, welche die sicheren Grenzwerte für Methylquecksilber überschreiten, während sie gesundheitliche Vorteile aus dem Fischverzehr ziehen. Dies gilt insbesondere für Länder, in denen Fisch und Meeresfrüchte mit hohem Quecksilbergehalt – wie Schwertfisch, Hecht, Thunfisch und Seehecht – regelmäßig verzehrt werden.

Es ist schwierig, generelle Aussagen für den gesamten Kontinent zu treffen, da in Europa große Unterschiede bestehen – in Bezug auf den Anteil der Fisch verzehrenden Bevölkerung, die verzehrten Arten von Fisch und Meeresfrüchten sowie die von verschiedenen Altersgruppen im Durchschnitt verzehrte Menge an Fisch. Daher hat die EFSA Szenarien entwickelt, die Momentaufnahmen der jeweiligen Situation in verschiedenen Ländern liefern.

Aus den Szenarien geht hervor, dass in einigen Ländern bestimmte Bevölkerungsgruppen – insbesondere Kleinkinder und Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren – die Sicherheitsschwelle bzw. tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (Tolerable Weekly Intake TWI Die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (Tolerable Weekly Intake – TWI) ist die maximale Aufnahmemenge von Stoffen in Lebensmitteln, wie Nährstoffen oder Kontaminanten, die im Laufe eines Lebens wöchentlich verzehrt werden kann, ohne dass daraus eine gesundheitsschädliche Wirkung resultiert.) für Methylquecksilber erreichen, bevor sie hinreichende Mengen an Fisch aufnehmen, um von dessen ernährungsphysiologischen Vorteilen profitieren zu können. Die EFSA gelangte daher zu dem Schluss, dass:

  • bei Kleinkindern, Kindern und Frauen im gebärfähigen Alter die Vorteile des Fischverzehrs durch eine Steigerung des Konsums von Arten mit geringem Methylquecksilbergehalt erzielt werden sollte;
  • Frauen im gebärfähigen Alter den TWI-Wert nicht überschreiten sollten, um den Fötus vor den schädlichen Auswirkungen, die Methylquecksilber auf die neurologische Entwicklung hat, zu schützen;
  • Kleinkinder und Kinder, die regelmäßig Methylquecksilberwerten über dem TWI ausgesetzt sind, ebenfalls als gegenüber den neurotoxischen Auswirkungen von Methylquecksilber gefährdet angesehen werden sollten, da sich das Gehirn nach der Geburt weiterentwickelt.

Hintergrund

Die Stellungnahme des wissenschaftlichen Ausschusses der EFSA befasst sich mit dem Nutzen des Verzehrs von Fisch und Meeresfrüchten – mit langkettigen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (n-3-LCPUFA) als Beispiel für einen nutzenbringenden Stoff – im Vergleich zu den Risiken durch Methylquecksilber in Fisch und Meeresfrüchten, bezogen auf die wöchentliche Zahl an Fischmahlzeiten.

Die Stellungnahme basiert auf zwei früheren wissenschaftlichen Gutachten der EFSA, die sich jeweils mit den Risiken von Quecksilber und Methylquecksilber in Lebensmitteln bzw. dem gesundheitlichen Nutzen von Fisch und Meeresfrüchten beschäftigten. Im ersten Gutachten wurde ein TWI-Wert von 1,3 μg Methylquecksilber pro kg Körpergewicht festgelegt; im zweiten wurden 1-2 bzw. 3-4 wöchentliche Fischmahlzeiten empfohlen, um von gesundheitlichen Vorteilen – wie einer besseren neurologischen Entwicklung bei Kindern bzw. einem verminderten Risiko koronarer Herzerkrankungen bei Erwachsenen – zu profitieren.

Wie wurden die Szenarien entwickelt?

Die Szenarien wurden für verschiedene Bevölkerungsgruppen wie Kleinkinder, Jugendliche und Erwachsene erstellt. Sie basieren auf den Arten von Fisch/Meeresfrüchten und Portionsgrößen, die typischerweise von diesen Gruppen in den verschiedenen Mitgliedstaaten verzehrt werden, sowie der daraus resultierenden Exposition gegenüber Methylquecksilber und der Aufnahme von LCPUFA.

Anhand dieser Daten wurde dann abgeschätzt, wie viele Fischmahlzeiten pro Woche eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu sich nehmen müsste, um den TWI-Wert für Methylquecksilber bzw. den Referenzwert für die Nährstoffzufuhr (Dietary Reference Value – DRV Bei Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (Dietary Reference Values – DRV) handelt es sich um den vollständigen Satz an Referenzwerten für die Nährstoffaufnahme, der sich aus folgenden Werten zusammensetzt: Referenzaufnahmemenge für die Bevölkerung (Population Reference Intakes, PRI), Durchschnittsbedarf (Average Requirements, AR), angemessene Aufnahmemenge (Adequate Intakes, AI), Aufnahme im unteren Grenzwertbereich (Lower Threshold Intakes, LTI) und Referenzaufnahme (Reference Intakes, RI). DRV werden in der Regel als Basis für Referenzwerte in der Lebensmittelkennzeichnung und zur Erstellung von lebensmittelorientierten Ernährungsleitlinien herangezogen.) für LCPUFA zu erreichen.

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