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EFSA erteilt Beratung zu Pechkrebs der Kiefer und japanischer Esskastanien-Gallwespe

Das EFSA-Gremium für Pflanzengesundheit (PLH-Gremium) hat seine wissenschaftlichen Empfehlungen zu zwei kürzlich in Europa entdeckten Schadorganismen der Pflanzen veröffentlicht. Das Gremium untersucht in einem Gutachten das Risiko für den Pechkrebs der Kiefer, der durch den Pilz Gibberella circinata verursacht wird, und in einem weiteren Gutachten das Risiko in Verbindung mit der japanischen Esskastanien-Gallwespe (Dryocosmus kuriphilus). Die Europäische Kommission hatte die EFSA ersucht, die durch diese Schadorganismen für die EU bestehenden Risiken zu bewerten und die Wirksamkeit Besagt, wie gut etwas in Bezug auf vordefinierte Standards oder Erwartungen wirkt. möglicher Risikomanagementoptionen zu ermitteln und zu beurteilen.

Anhand einer Überprüfung der wissenschaftlichen Literatur und der Analyse der Klimaeignung ist das Gremium zu dem Ergebnis gelangt, dass beide Schadorganismen in der Lage sind, sich in den für diese Schadorganismen anfälligen Gebieten zu etablieren und weiter auszubreiten, insbesondere in einigen Gebieten Portugals, Spaniens, Italiens und Frankreichs. Vorübergehende Kontrollen wurden bereits von der Europäischen Kommission eingeleitet, um die weitere Einschleppung und Ausbreitung beider Schadorganismen in Europa zu verhindern. Die EFSA wurde um wissenschaftliche Beratung ersucht, um die Kommission bei der Festlegung von dauerhaften Maßnahmen zu unterstützen.

Pechkrebs der Kiefer
Gibberella circinata ist gegenwärtig in Ländern wie den Vereinigten Staaten, Japan, Korea und Südafrika eine der verheerendsten Krankheiten für Kiefern und Douglasien. In Europa wurde kürzlich ein Befall mit Pechkrebs der Kiefer aus Spanien, Portugal, Frankreich und Italien gemeldet. Pechkrebs dringt in unbefallene Gebiete durch kontaminierte Saaten, Holzmaterialien und Zierpflanzen wie Weihnachtsbäume ein. Mit Gibberella circinata infizierte Bäume wachsen langsam und leiden an schweren Astschäden. Die Auswirkungen dieses Schadorganismus könnten in Kiefernwachstumsgebieten bestimmter Regionen Portugals, Spaniens, Frankreichs, Italiens und Griechenlands bedeutend sein.

Das Gremium ist zu folgender Schlussfolgerung gelangt: Wenn keine Maßnahmen zum Schutz der Pflanzengesundheit ergriffen werden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich der Pechkrebs der Kiefer in anfälligen Gebieten Europas etabliert und ausbreitet. Seine potenziellen Auswirkungen könnten massiv sein, da Kiefernpflanzungen und -wälder in den gefährdeten Gebieten über 10 Millionen Hektar bedecken. Nach Auffassung des Gremiums kann die Ausbreitung dieser Krankheit in der Europäischen Union am wirksamsten durch eine Begrenzung der Verbringung von Saatgut, Pflanzen, Holz, Erde und Maschinen aus befallenen Gebieten in unbefallene Gebiete verhindert werden.

Japanische Esskastanien-Gallwespe
Die japanische Esskastanien-Gallwespe, die in Asien beheimatet ist, derzeit aber auch in den Vereinigten Staaten auftritt, befällt Kastanienbäume. Im Herbst legen die Wespen ihre Eier in vorhandene Baumknospen. Im Frühling verursachen die fressenden Larven Schwellungen, sogenannte Gallen, die die Blattentwicklung stören. Der Schadorganismus verlangsamt das Pflanzenwachstum und reduziert die Kastanienproduktion. Die japanische Esskastanien-Gallwespe wird hauptsächlich durch das Anpflanzen infizierter Kastanienpflanzen in neue Gebiete eingeschleppt.

Die japanische Esskastanien-Gallwespe wurde nach ihrer Einschleppung in die Piemont-Region (Norditalien) nun in den meisten Regionen Italiens entdeckt und aus Frankreich, Slowenien, der Schweiz und Ungarn gemeldet. Das Gremium ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Gebiete mit Kastanienfruchtproduktion in Nordportugal, Nordspanien und Südwestfrankreich besonders gefährdet sind. Als Maßnahme zur Reduzierung des Risikos für die Einschleppung und Ausbreitung dieses Schadorganismus empfiehlt die EFSA, durch Zertifizierung nachzuweisen, dass das gesamte Kastanienanpflanzungsmaterial frei von dem Schadorganismus ist.

Die Erstellung der beiden wissenschaftlichen Gutachten erfolgte im Einklang mit dem neuen Leitliniendokument des Gremiums zu einem harmonisierten Rahmen für die Schadorganismus- Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. und die Beurteilung von Schadorganismus-Risikomanagementoptionen:

 

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