Direkt zum Inhalt

Neuer EFSA-Ausschuss soll die Risikobewertung von Pestiziden koordinieren

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) richtet einen neuen Ausschuss ein, um ihre Rolle bei der Sicherheitsüberprüfung von in Pestiziden verwendeten Wirkstoffen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und den EU-Mitgliedstaaten weiter auszubauen.

Auf seiner Sitzung in Paris hat der Beirat der EFSA — in dem die nationalen Behörden für Lebensmittelsicherheit aus der gesamten EU vertreten sind — einen Vorschlag gebilligt, der die Bildung eines Pestizid-Lenkungsausschusses im Oktober 2008 vorsieht. 

Hubert Deluyker, Leiter der Direktion „Wissenschaftliche Zusammenarbeit und Unterstützung“ der EFSA, erläuterte: „Der Ausschuss bietet den verschiedenen Akteuren, die sich in der EU mit der Risikobewertung Spezialgebiet der angewandten Wissenschaften, in dem wissenschaftliche Daten und Studien ausgewertet werden, um die mit bestimmten Gefahren einhergehenden Risiken zu beurteilen. Dies umfasst vier Schritte: Gefahrenidentifizierung, Gefahrencharakterisierung, Expositionsabschätzung und Risikocharakterisierung. von Pestiziden befassen, eine Plattform für die Kooperation und Konsultation.

Er ist vom Anfang bis zum Ende für die Planung und Überwachung der Sicherheitsüberprüfung zuständig — also vom Erstantrag für einen bestimmten Wirkstoff, der zugelassen werden soll, bis zur Veröffentlichung eines EFSA-Gutachtens über seine Sicherheit.

Angesichts einer immer stärker zunehmenden Arbeitsbelastung und eines sich wandelnden ordnungspolitischen Umfelds sind die weitere Verschlankung des Peer-Review-Verfahrens und eine klare Definition der Prioritäten die wichtigsten Zielsetzungen des Ausschusses. Während die EFSA im Jahr 2007 beispielsweise Gutachten zu 20 verschiedenen Wirkstoffen veröffentlicht hat, wird diese Zahl im Jahr 2008 auf 60 steigen — mit anderen Worten, in einem Jahr auf das Dreifache“, erklärte Deluyker. „Gleichzeitig werden neue Fristen diskutiert, die eine Herausforderung darstellen und das Peer-Review-System weiter unter Druck setzen würden.“

Der Pestizid-Lenkungsausschuss wird ab dem 1. Januar 2009 vollständig einsatzbereit sein und sich aus Sachverständigen, die auf nationaler Ebene für die Risikobewertung von Pestiziden zuständig sind, sowie aus Vertretern der EFSA und der Europäischen Kommission zusammensetzen.

Indem er den Planungsprozess erleichtert, Doppelarbeit zu verhindern sucht und den Informationsaustausch zwischen der EFSA, der Kommission und den Mitgliedstaaten in allen Phasen fördert (etwa durch die Entwicklung gemeinsamer IT-Instrumente, die EU-weit eine gemeinsame Aktennutzung und den Online-Zugriff auf Daten ermöglichen), wird der Ausschuss dazu beitragen, die bestmögliche Nutzung der Ressourcen, eine Erhöhung der Effizienz und den weiteren Ausbau des Verbraucherschutzes zu gewährleisten.

Die Bedeutung der EFSA bei der Risikobewertung von Pestiziden nimmt immer mehr zu. Im Jahr 2007 hat sie einen erheblichen Teil ihrer Tätigkeit darauf verwendet, die wissenschaftliche Grundlage bereitzustellen, auf der die Europäische Kommission kürzlich die Rückstandshöchstgehalte für ein breites Spektrum von Pestiziden überarbeitet hat. Außerdem überprüft die EFSA derzeit — neben den Rückstandshöchstgehalten für weitere 15 als bedenklich eingestufte Pestizide — die Risikobewertung bestehender Pestizide durch die Mitgliedstaaten, damit neue Rückstandshöchstgehalte festgelegt werden können.

Die Einrichtung des Pestizid-Lenkungsausschusses ist die wesentliche Empfehlung des Berichts " Evaluation of the European Union Pesticide Safety Review Process ", der vom Beirat der EFSA im September 2008 angenommen wurde.

Kontakt

Pressezentrum der EFSA

Tel. +39 0521 036 149

E-mail: press [at] efsa.europa.eu (Press[at]efsa[dot]europa[dot]eu)

(Nur wenn Sie ein Mitglied der Presse sind)

Ask a Question-Service

Sie haben eine Frage zur Arbeit der EFSA? Wenden Sie sich an unseren Ask a Question-Service!

Ask a Question-Service

Ähnliches Thema