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EFSA überarbeitet Bewertung der Bedrohung durch Apfelschnecke

Die EFSA hat die aktuelle wissenschaftliche Literatur zur Biologie und Ökologie der Apfelschnecke (Pomacea maculata und P. canaliculata) ausgewertet und ihre Bewertung hinsichtlich einer potenziellen Ansiedlung der Schnecke in der EU präzisiert.

Diesem jüngsten Gutachten der EFSA ging eine früher veröffentlichte Arbeit aus dem Jahr 2012 voraus, die auf einem vorläufigen Klimavergleich („climate matching“) beruhte, um zu ermitteln, in welchen Teilen Europas die klimatischen Bedingungen eine Ansiedlung der Apfelschnecke begünstigen. Für das neue Gutachten wurde nun ein Populationsdynamik-Modell verwendet, um im Hinblick auf Verbreitung und Populationsdichte der Schnecken das potenziell gefährdete Gebiet genauer zu berechnen. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass das gefährdete Gebiet auf Südeuropa beschränkt ist, und zwar auf Spanien, Südfrankreich, den größten Teil Italiens, Griechenland und den Balkan bis zur Höhe der Donau.

Die Apfelschnecke, eine der größten Süßwasserschnecken, ist ein ernst zu nehmender Reis-Schädling, der die Flora und Fauna natürlicher Feuchtgebiete verwüsten kann. Im Jahr 2010 war der Organismus Lebewesen wie Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroben (z.B. Bakterien und Viren) in Reisfelder im spanischen Ebro-Delta eingedrungen. Bis dahin war nicht bekannt, dass er in der EU vorkommt, und fiel nicht unter die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen.

Dem wissenschaftlichen Gutachten wird eine vollständige Bewertung der Umweltrisiken durch die Apfelschnecke in der EU folgen, die voraussichtlich 2014 von der EFSA veröffentlicht wird.