Häufig gestellte Fragen
Gesunde Pflanzen sind für unsere Gesundheit, sichere Lebensmittel und eine intakte Umwelt unerlässlich. Pflanzen machen 80 % unserer Nahrung aus, reinigen die Luft, die wir atmen, und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei, weil sie CO2 aus der Atmosphäre binden. Ausserdem sind sie gemeinsam mit Tieren, Mikroorganismen und uns Menschen ein wichtiger Bestandteil unserer vielfältigen Ökosysteme.
Gesunde Pflanzen = gesundes Leben.
Pflanzenkrankheiten und -schädlinge sind Schadorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze, Nematoden, Insekten und Milben, die Pflanzen angreifen. Einige nicht heimische Schadorganismen können als sogenannte „invasive gebietsfremde Arten“ Ökosysteme stören, wenn sie in neue Gebiete eingeführt werden. Oftmals werden sie durch den globalen Handel verbreitet und können erheblichen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Schaden anrichten.
Die Pflanzengesundheitsverordnung (SR 916.20) enthält strenge Vorschriften zum Schutz von Pflanzen und zur Gewährleistung eines sicheren Handels mit Pflanzen.
Ergänzend dazu wird regelmässig eine Liste aktualisiert von pflanzenschädigenden Organismen und Notfallmassnahmen, die ergriffen werden, wenn sogenannte „Quarantäneorganismen“ auftreten (Verordnung des WBF und des UVEK zur Pflanzengesundheitsverordnung).
Ja. Alle EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, die EU-Vorschriften einzuhalten. Die Schweiz hat sich über das bilaterale Agrarabkommen dazu verpflichtet, gleichwertige Bedingungen in der Pflanzengesundheit anzuwenden wie die EU. Darüber hinaus haben alle das Internationale Pflanzenschutzübereinkommen (IPPC) unterzeichnet, ein globales Abkommen, das darauf abzielt, die Ausbreitung von Schädlingen zu verhindern und koordinierte Pflanzenschutzmassnahmen zu fördern.
Pflanzen, Saatgut und andere Pflanzenmaterialien, die von ausserhalb der EU eingeführt werden, sollten mit einem Pflanzengesundheitszeugnis versehen sein. Dieses amtliche Dokument, in dem bestätigt wird, dass die Pflanze frei von Schadorganismen ist, wird von der nationalen Pflanzenschutzorganisation (NPPO) eines Landes oder von durch die NPPO zugelassenen Dritten ausgestellt.
Bei Pflanzen, die innerhalb der Schweiz und der Europäischen Union verbracht werden, dient der Pflanzenpass als Nachweis für ihren gesunden Zustand.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist eine Agentur der Europäischen Union, die unabhängige wissenschaftliche Beratung zu Risiken für Lebensmittel und die Pflanzengesundheit leistet. Die EFSA unterstützt die EU bei der Einschätzung von Bedrohungen durch Schädlinge, bewertet deren potenzielle Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Ökosysteme und unterstützt die Mitgliedstaaten bei der Entwicklung von Früherkennungsmechanismen.
Mit der Zunahme des weltweiten Reiseverkehrs, des Tourismus und des informellen Handels steigt die Gefahr, dass neue Schädlinge und Krankheiten in die EU gelangen. Auch der Klimawandel und andere Umweltbelastungen tragen zu dieser wachsenden Bedrohung bei. Deshalb ist es wichtiger denn je, vorbereitet zu sein und die Risiken zu kennen.
Aufklären hilft! Viele Menschen in der EU wissen wenig über die Gefahren, die von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen ausgehen. Ob als Hobbygärtnerin, Vielreisender oder engagierte Eltern – jede und jeder kann die Botschaft verbreiten und einen wirksamen Beitrag leisten.
Schädlinge und Krankheiten gar nicht erst in die Schweiz oder die EU gelangen zu lassen, ist deutlich einfacher und kostengünstiger, als sie später zu bekämpfen.
Werden Sie zu Hüterinnen und Hütern der Pflanzengesundheit. Schützen Sie die Gesundheit der Pflanzen – und Ihre eigene.
Was Sie konkret tun können:
- Bewusst reisen: Bringen Sie keine Pflanzen, Samen oder frische pflanzliche Erzeugnisse wie Obst oder Gemüse aus dem Ausland mit. Sie könnten Schädlinge oder Krankheiten einschleppen.
- Verantwortungsvoll einkaufen: Bestellen Sie Pflanzen oder Saatgut im Internet nur bei vertrauenswürdigen Anbietern aus der EU oder der Schweiz, die einen Pflanzenpass oder ein Pflanzengesundheitszeugnis bereitstellen.
- Die eigenen Pflanzen kontrollieren: Achten Sie in Ihrem Garten auf ungewöhnliche Flecken, Schädlinge oder Krankheitsanzeichen. Wenn Sie sie nicht einordnen können, holen Sie fachkundigen Rat ein.
- Andere inspirieren: Erklären Sie Kindern und Menschen in Ihrem Umfeld, warum Pflanzengesundheit so wichtig ist.
- Die Botschaft weitertragen: Sprechen Sie über Pflanzengesundheit – im Freundeskreis oder online. Jede kleine Massnahme zählt, um grosse Probleme abzuwenden.



























